Korntal-Münchingen liegt im Strohgäu nordwestlich der Landeshauptstadt Stuttgart und grenzt direkt an diese. Der niedrigste Punkt der Gemarkung wird mit 269,6 m ü. NHN an der Glems gemessen, der höchste befindet sich mit 379,1 m ü. NHN an der Kreisgrenze etwas unterhalb des Gipfels des Grünen Heiners. Höchster eigenständiger Berg der Gemarkung ist mit 362,4 m ü. NHN der Kallenberg, lokal auch "Kallenbuckel" genannt.
Die Grenze zwischen Korntal und dem Stuttgarter Stadtteil Weilimdorf verläuft mitten durch die Wohnbebauung. In der Liegnitzer Straße südlich vom Bahnhof Korntal gehören die Häuser auf der nördlichen Straßenseite (ungerade Hausnummern, Postleitzahl 70825) zu Korntal und die Grundstücke auf der südlichen Straßenseite (gerade Hausnummern, Postleitzahl 70499) zu Stuttgart.
Zwischen Korntal und Münchingen gibt es keine direkte öffentliche Verbindungsstraße, eine Fahrt zwischen den beiden Stadtteilen ist somit nur über Stuttgarter Stadtgebiet möglich. Darüber hinaus ist ein Gewerbegebiet im Westen von Korntal nur über Stuttgarter Straßen erreichbar.
Korntal 1682, Forstlagerbuch von KieserMünchingen 1682, Forstlagerbuch von Kieser
Stadtgliederung
Korntal-Münchingen entstand aus dem Zusammenschluss der Stadt Korntal und der Gemeinde Münchingen, die Stadt ist in die drei Stadtteile Korntal, Münchingen und Kallenberg gegliedert. Die offizielle Benennung der Stadtteile lautet Korntal-Münchingen, Stadtteil Korntal; Korntal-Münchingen, Stadtteil Münchingen; und Korntal-Münchingen, Stadtteil Kallenberg. Zur ehemaligen Stadt Korntal gehört die Stadt Korntal. Zur ehemaligen Gemeinde Münchingen gehören das Dorf Münchingen, der Stadtteil Kallenberg und das Hofgut Mauer sowie die abgegangenen Ortschaften Birkach, Leinfelden, Rugelberg und Glemsmühle.[2][3]
Die heutige Stadt Korntal-Münchingen entstand am 1. Januar 1975, als im Zuge der baden-württembergischen Gemeindereform die Stadt Korntal und die Gemeinde Münchingen zur neuen Stadt Korntal-Münchingen vereinigt wurden.[5] Die Fusion von Korntal und Münchingen wurde jedoch nur sehr zögerlich vollzogen und vom damaligen Landrat als "der wesensfremdeste Zusammenschluss im Kreis" Ludwigsburg bezeichnet. Allerdings wurde letztendlich diese Lösung gegenüber einer möglichen Eingemeindung von Korntal in die Stadt Stuttgart präferiert[6].
1986 nahm man die Südstraße als Teilumgehungsstraße von Korntal in Betrieb. 1998 erschloss man das GewerbegebietLingwiesen, 1999 das Wohngebiet Rührberg II. Im Jahr 2005 wurde die Westumfahrung von Münchingen fertiggestellt. Seit 2021 entsteht im Nordwesten Korntals das neue Wohngebiet Korntal-West.
Korntal
Der Ortsteil Korntal wurde 1297 erstmals urkundlich in den Statuten des Chorherrenstifts Sindelfingen erwähnt. Korntal war bis 1819 ein Rittergut und gehörte zur Gemeinde Weil im Dorf (heute Stuttgart-Weilimdorf) im württembergischenOberamt Leonberg. Im Jahre 1819 wurde die Gemeinde Korntal durch die Evangelische Brüdergemeinde Korntal als bürgerlich-religiöses Gemeinwesen gegründet. Im Zusammenhang mit dem Bau des Großen Saals verlieh der württembergische König Wilhelm I. der Gemeinde ein Privilegium, das heißt bestimmte Sonderrechte – unter anderem mussten alle Einwohner Mitglieder der Brüdergemeinde sein. Diesen Status verlor der Ort bei der Gründung des Deutschen Reiches 1871 und endgültig 1919 durch die Verfassung der Weimarer Republik.
Im Jahre 1868 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz (Schwarzwaldbahn Zuffenhausen–Calw). Am 30. Juni 1958 wurde die Gemeinde Korntal zur Stadt erhoben.
Münchingen
Münchingen wurde 1130 erstmals urkundlich in den Zwiefalter Chroniken erwähnt und im Jahre 1336 von den Söhnen des Grafen Ulrich von Asperg an den Grafen Ulrich von Württemberg abgetreten. Lehensnehmer der Ortsherrschaft blieb das seit 1157 nachweisbare Ministerialengeschlecht der Herren von Münchingen. Der Spitalhof des Esslinger Katharinenhospitals wurde 1278 errichtet, die Glemsmühle fand als Münchinger Mühle 1381 Erwähnung. Um 1558 wurde das alte Münchinger Schloss erbaut, das neue Schloss im Jahre 1735. Die Gemeinde war ab 1448 dem württembergischen Amt Grüningen unterstellt.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1643 ein großer Teil des Ortskerns zerstört; das erst 1599 erbaute Rathaus wurde 1687 wieder aufgebaut, die evangelische Johanneskirche von 1645 bis 1650 neu errichtet. Ein Neubau der Schule erfolgte zunächst 1645, ein Wiederaufbau dann in den Jahren 1743 und 1744. 1718 kam Münchingen zum Amt Ludwigsburg. Im Jahr 1733 veräußerte Regina Catharina von Münchingen das Schlossgut an August Friedrich von Harling. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg wurde die Gemeinde zwischen 1810 und 1812 dem Oberamt Leonberg zugeordnet. 1906 erhielt Münchingen mit der Strohgäubahn, einer heute dieselbetriebenen, eingleisigen Regionalbahn von Korntal nach Weissach, einen Bahnanschluss. 1920 begann man mit der Besiedlung des Ortsteils Kallenberg. Jeweils 1997 und 2006 wurde mit Sanierungen des Ortskerns begonnen.
Politik
Die Verwaltung der Stadt Korntal-Münchingen erfolgt nach den Grundsätzen der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg. Verwaltungsorgane sind der Gemeinderat und der Bürgermeister.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Korntal-Münchingen hat 22 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Amtsinhaber ist seit dem 8. Juli 2023 Alexander Noak. Er wurde am 14. Mai 2023 mit 52,7 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[7] Er folgte Joachim Wolf nach, der von 2007 bis 2023 amtierte. Von 1991 bis 2007 war Peter Stritzelberger Bürgermeister. Von 1975 bis 1991 amtierte Walter Seiler, der zuvor Bürgermeister von Münchingen war.
Das Stadtwappen zeigt in Blau ein durchgehendes silbernes Kreuz, überdeckt von einer goldenen Hafte (Kesselrinken). Die Stadtflagge ist gelb-blau. Wappen und Flagge wurden der Stadt am 28. Februar 1977 verliehen. Das Stadtwappen verbindet die Hauptfiguren der beiden Ortsteilwappen.
Das Kreuz ist dem Korntaler Wappen entnommen. Korntals Wappen, das zusammen mit einer weiß-roten Flagge am 21. August 1956 verliehen wurde, zeigte in Rot ein durchgehendes silbernes Kreuz, im (heraldisch) rechten Obereck eine goldene Königskrone.
Die Hafte entstammt dem Münchinger Wappen: Dieses wurde zusammen mit einer blau-gelben Flagge am 13. Juli 1967 verliehen und zeigte in Gold eine blaue Hafte, überdeckt mit dem blauen Großbuchstaben M.
Städtepartnerschaften
Korntal-Münchingen pflegt Städtepartnerschaften mit dem französischen Mirande (Département Gers) und mit dem belgischen Tubize (Bezirk Nivelles). Die Partnerschaften waren bereits von der damals eigenständigen Stadt Korntal initiiert worden.
Über die württembergische Schwarzwaldbahn auf der die S-Bahnlinie S6 verkehrt, und über die S60 aus Böblingen ist Korntal am Bahnhof Korntal an das Stuttgarter S-Bahn-Netz angebunden. Die S62 verstärkt in Stoßzeiten das Angebot.[9] Darüber hinaus liegen sowohl Korntal als auch Münchingen an der Strohgäubahn Richtung Heimerdingen mit den Bahnhöfen Korntal, Korntal-Gymnasium, Münchingen-Rührberg und Münchingen im Stadtgebiet.
An das überregionale Straßennetz ist Korntal-Münchingen durch die B 10 und die A 81 angeschlossen. Die einzige auf der Münchinger Gemarkung gelegene Autobahnanschlussstelle ist der Anschluss Stuttgart-Zuffenhausen der A 81.
Die Freiwillige Feuerwehr Korntal-Münchingen besteht aus zwei Einsatzabteilungen (Korntal und Münchingen), einer ortsteilübergreifenden Jugendfeuerwehr und einer Altersabteilung. Jede Einsatzabteilung hat eine Sollstärke von 54 aktiven Mitgliedern. Die Abteilungen verfügen jeweils über ein Führungsfahrzeug und ein Mannschaftstransportfahrzeug. Die Großfahrzeuge sind wie folgt aufgeteilt:[10][11]
Die Faro Europe GmbH hat ihren Firmensitz in Korntal-Münchingen. Das Unternehmen produziert portable 3D-Messtechnik. Im Industriegebiet Münchingen sitzt die Tampoprint GmbH, der Begründer des industriellen Tampondrucks. In Korntal ist eine Filiale des Großhandelsunternehmens Metro ansässig.
Korntal-Münchingen bezieht sein Trinkwasser zur Versorgung des Stadtgebiets vom Zweckverband Strohgäu-Wasserversorgung. Dieser beliefert die Stadt mit Wasser von der Bodensee-Wasserversorgung und von der Landeswasserversorgung.[13]
Im Stadtteil Korntal wird der Bereich nördlich der Ludwigsburger Straße und westlich der Martin-Luther-Straße mit Trinkwasser von der Landeswasserversorgung versorgt. Der südliche und östliche Bereich wird mit Trinkwasser von der Bodensee-Wasserversorgung versorgt.
Im Stadtteil Münchingen wird der Ortskern mit Trinkwasser von der Landeswasserversorgung versorgt. Das Gewerbegebiet Siemensstraße/Kornwestheimer Straße sowie der Kallenberg wird mit Trinkwasser von der Bodensee-Wasserversorgung versorgt.
Abwasserbeseitigung
Aufgrund der geografischen Lage und der topografischen Gegebenheiten entwässert die Stadt Korntal-Münchingen in unterschiedliche Klärwerke.
Die Abwässer aus dem Stadtteil Korntal werden zum größten Teil im Hauptklärwerk der Stadtentwässerung Stuttgart (SES) in Stuttgart-Mühlhausen gereinigt. Das gereinigte Abwasser wird in den Neckar eingeleitet.[14] Ein kleinerer Teil gelangt in das Gruppenklärwerk Ditzingen, das ebenfalls von der SES betrieben wird. Das gereinigte Abwasser fließt in die Glems.
Die Abwasserreinigung für die Stadtteile Münchingen und Kallenberg erfolgt durch den Zweckverband Gruppenklärwerk Talhausen.[15] Die Kläranlage Talhausen liegt am Rande des zu Markgröningen gehörenden Weilers Talhausen. Das gereinigte Wasser wird in die Glems eingeleitet.
Abfallentsorgung
Die Abfallentsorgung wird von der Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg mbH (AVL) übernommen, einer 100%igen Tochtergesellschaft des Landkreises Ludwigsburg. Die AVL ist beauftragt, die Aufgaben zur Vermeidung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen im Auftrag des Landkreises Ludwigsburg zu erfüllen.
Natur
Auf der Gemarkung Korntal-Münchingen wurde Anfang Januar 2018 ein zweijähriger Wolfsrüde gesichtet. Dies ist die erste bestätige Sichtung eines Wolfes im Großraum Stuttgart seit vielen Jahrzehnten.[16]
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt die Kirche 1643 wie auch das benachbarte Rathaus schwere Brandschäden. Nur die Außenmauern und das Chorgewölbe blieben erhalten. 1645 begann die Gemeinde mit dem Wiederaufbau, der sich über fünf Jahre erstreckte.
Von der einstigen Wehrmauer um die erhöht befindliche ehemalige Wehrkirche und den sie umgebenden Friedhof ist nur noch ein Teil erhalten, der in die 1982 neu erbaute Stützmauer integriert wurde.
Der gegen das Kirchenschiff seitlich versetzte Turm stammt von einem Vorgängerbau aus der Zeit um 1275 und ist wesentlich älter als das Kirchenschiff. Nach dem Brand von 1643 wurde das Glockenstuhlgeschoss neu aufgebaut und der Turm erhielt das Pyramidendach und die markante eingeschweifte Helmpyramide. 1751 wurde die Empore eingebaut.[18]
Auf Ostern 1733 wurde eine Orgel errichtet, in deren Gehäuse sich heute ein Instrument von 1972 mit 22 Registern des Orgelbauers Peter Plum (Marbach/Neckar) befindet.[19][20]
Die ersten Kirchenglocken gingen 1693 im Pfälzischen Erbfolgekrieg verloren. Bis heute hält sich im Ort die Sage, dass eine große Glocke aus Münchingen im Straßburger Münster hänge. Die späteren Glocken aus der Zeit von 1705 bis 1838 mussten im Ersten und im Zweiten Weltkrieg für militärische Zwecke abgeliefert werden. Die heutigen Glocken wurden 1955 von der Stuttgarter Firma Kurtz gefertigt.[18]
Im Jahr 1965 wurde die Kirche umfassend renoviert. Die Außentreppen zur Empore wurden entfernt und aus den Türöffnungen die ursprünglich großen Fenstern wieder hergestellt. Der Chorbogen und das Chorgewölbe wurden gleichzeitig restauriert und der Chorraum erhielt 1968 Buntglasfenster des Künstlers Wolf-Dieter Kohler. Sie thematisieren die evangelischen SakramenteTaufe und Abendmahl.[21]
Altes und Neues Schloss
Altes Schloss Münchingen
Das Alte Schloss war ursprünglich ein mit einem drei Meter tiefen Wassergraben umgebenes Wasserschloss. 1304 wurde es erstmals als „Burg Münchingen“ erwähnt. Der Burggraben wurde noch 1851 als Fischteich genannt. Um 1558 entstand ein viereckiger Neubau mit vermutlich drei Stockwerken und einem Treppenturm mit steinerner Wendeltreppe. Eine steinerne Tafel mit Inschrift am Wohnhaus verweist noch heute auf die Bauherrn Werner von Münchingen und seine Frau Ursula von Riep.
Im Schlosshof befinden sich ein Wirtschaftsgebäude mit der Inschrift von 1619 und ein Stall mit Schießscharten.[22]
Das Neue Schloss ist ein Bauwerk aus dem 18. Jahrhundert. Das stattliche, zweigeschossige, verputzte Gebäude mit drei Dachgeschossen unter einem Mansarden-Walmdach wurde durch die Freiherrn von Harling um 1735 auf alten Resten aus der Zeit um 1554 erbaut. Zahlreiche Besitzerwechsel in der Folgezeit prägten die Geschichte und das Erscheinungsbild des Neuen Schlosses. Umfangreiche Sanierungen und Umgestaltungen in den 2010er-Jahren lassen es wieder in seinem ursprünglichen Rokokostil erscheinen.[23]
Rathaus
Rathaus Münchingen
Das Rathaus in Münchingen gehört zu den Fachwerkhäusern im Kreis Ludwigsburg. Ein Turmerker gehört zum Bau. Das Fachwerk ist mit Rautenmotiven und geschweiften Bändern verziert.
Fachwerkstock und Giebelgeschosse des heutigen Rathauses sind 1687 auf den renovierten Mauern einer Kelter aufgesetzt worden. Diese wurde bereits 1541 nachgewiesen und bildete wiederum zuvor das Erdgeschoss eines früheren Rathauses. Dieser Vorgängerbau aus der Zeit von 1590–1599 brannte – ebenso wie die Johanneskirche – im Dreißigjährigen Krieg (1643) ab. Der Vorgängerbau war vermutlich zwischen 1590 und 1599 errichtet worden. Eine teilweise erhaltene Jahreszahl am südlichen Rundbogenportal stützt diese Vermutung.
Über den Wiederaufbau von 1687 gibt eine über dem Haupteingang angebrachte Holztafel Auskunft. Diese Inschrift mit den Buchstaben „SHSSR“ und „BIW“ lässt auf den damaligen Schultheißen Jakob Schmalzried und den seinerzeitigen Bürgermeister Jakob Wetzel schließen. Das darunter dargestellte Zimmermannswerkzeug und die Angabe „MW“ deuten auf den namentlich nicht mehr bekannten Zimmermann hin. Die Zahl „1687“ gibt das Baujahr an.[24]
Backhaus
Backhaus in der Hinteren Gasse in Münchingen
Das Backhaus in der Hinteren Gasse aus dem Jahr 1844 besitzt zwei Backöfen. Es ist das letzte noch erhaltene Backhaus in Münchingen.
Gemäß der „General-Verordnung, die Feuerpolizeigesetze betreffend…“ vom 13. April 1808, die König Friedrich zum Schutz der Gemeinden vor Feuerbränden erließ musste jede Ortschaft über Backhäuser verfügen, „da die vielen Backöfen in den Häusern ebenso überflüssig als gefährlich sind“. In Münchingen konnte dieses Gesetz wie in vielen anderen Gemeinden erst wesentlich später umgesetzt werden.
Neben diesem Backhaus existierten in Münchingen noch zwei weitere Backhäuser, eines am Rathaus und eines an der Wette (Kreuzung Haupt – Stuttgarter Straße). Sie wurden 1956 bzw. 1969 abgebrochen.
Das Backhaus wurde 2014 durch ehrenamtliche Bürger und mit Unterstützung der Stadtverwaltung saniert und kann heute von jedermann genutzt werden.[25]
Heimatmuseum
Das Heimatmuseum wurde 1986 von der Stadt Korntal-Münchingen in Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Münchingen e. V. gegründet. Es befindet sich im Alten Schulhaus. Dieses liegt in typischer kirchennaher Lage und zeigt den Charakter eines dörflichen Schulhauses der Mitte des 18. Jahrhunderts. Durch seine Größe demonstrierte es auch die wirtschaftliche Stärke des reichen Bauerndorfes.
Das erste Gebäude aus dem 17. Jahrhundert brannte im Dreißigjährigen Krieg 1643 ab; es wurde 1645 bis 1650 wiederaufgebaut. Nach einem Umbau 1743/1744 wurde es bis 1964 als Schulhaus genutzt.[26]
Das Heimatmuseum zeigt alltägliche Gegenstände aus der bäuerlichen und handwerklichen Geschichte wie das Schulzimmer mit seinen Holzbänken und den Schreibtafeln aus Schiefer, das Schlafzimmer der Großeltern mit dem Engelsbild über dem Bett oder die Werkstätten typischer dörflicher Handwerker wie den Schmied und den Wagner. Ein Ausstellungsraum ist dem Leben und Wirken des Münchinger Pfarrers und Pädagogen Johann Friedrich Flattich (1713-1797) gewidmet. Zusätzlich finden regelmäßige Sonderausstellungen statt.[27]
Hengel-Haus, denkmalgeschütztes stadtbildprägendes Fachwerkhaus mit Scheune gegenüber des Rathauses in Münchingen[29]
"Glöckle"-Anwesen, im 17. Jahrhundert errichtete stattliche Hofanlage unter Denkmalschutz, wichtiges Zeugnis für die landwirtschaftliche Prägung von Münchingen[30]
Paul Bausch (1895–1981), Politiker (CSVD, CDU), Landtags-, Reichstags- und Bundestagsabgeordneter
Wilhelm Simpfendörfer (1888–1973), Pädagoge und Politiker (CSVD, CDU), Mitglied des Reichstags, Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg, Kultusminister von Württemberg-Baden 1946 und von Baden-Württemberg 1953–1958
Söhne und Töchter der Stadt
Johann Georg Gmelin (1674–1728), geboren in Münchingen, Apotheker und Chemiker
Rosina Widmann geb. Binder (1826–1908, jew. in Korntal), Erzieherin, Missionarin, Frauenberufsausbildung an der Goldküste
Andreas Barner (1835–1910), geboren in Korntal, Organist und Komponist
Johann Ludwig Krapf (1810–1881), pietistischer Missionar, Entdecker, Sprach- und Afrikaforscher
Carl Seilacher (1882–1958), evangelischer Pfarrer, Schriftsteller und Archivar
Martin Winterkorn (* 1947), Manager, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG 2007–2015, wuchs in Münchingen auf
Günther Oettinger (* 1953), CDU-Politiker, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg und EU-Kommissar, besuchte das Gymnasium in Korntal-Münchingen
Kornthal. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Leonberg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band30). J. B. Müller, Stuttgart 1852, S.176–189 (Volltext [Wikisource]).
Münchingen. In: Christoph Friedrich von Stälin (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Leonberg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band30). J. B. Müller, Stuttgart 1852, S.209–217 (Volltext [Wikisource]).
Herbert Lorenz (Red.): Heimatbuch der Stadt Korntal. Korntal 1969.
Lothar Sigloch: 25 Jahre Korntal-Münchingen 1975-2000. Korntal-Münchingen 2000 (= Zur Geschichte von Korntal und Münchingen 4)
Korntal-Münchingen in den Ludwigsburger Geschichtsblättern
Alexander Brunotte: Leben und Sterben des Wehrmannes Jakob Hönes aus Münchingen. Archäologie des Ersten Weltkriegs und ihre Folgen. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Heft 62 (2008), S. 143–156.
Helmut Arnold: Korntal wird nationalsozialistisch (1930–1940). Streiflichter aus einer verfänglichen Zeit. In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Band 73 (2019), S. 155–189.
Helmut Arnold: Korntal während der nationalsozialistischen Diktatur (1938–1945). Streiflichter aus einer verfänglichen Zeit (Teil II). In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Band 77 (2023), S. 159–192.
↑Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2, S. 415–417.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.463.
↑Joachim Wolf: Neujahrsansprache 2010. (PDF; 71 kB) gehalten am 10. Januar 2010 in der Stadthalle Korntal, Korntal-Muenchingen.de; abgerufen am 2. Februar 2017.