Der Ort Kolsass liegt im Unterinntal auf 553 m ü. A. Höhe südlich des Inns zwischen Innsbruck und dem Zillertal. Das Gemeindegebiet wird im Norden durch den Inn begrenzt, der auf rund 530 Meter über dem Meer fließt. Daran schließen nach Süden ein breiter Talboden und der Anstieg bis auf rund 600 Meter an. Nur im Südwesten reicht die Gemeinde bis zur Höhe von 800 Meter. Neben dem Inn ist der Weerbach das größte Gewässer. Er bildet die Grenze im Osten.
Die Fläche beträgt 3,34 Quadratkilometer, davon werden 59 Prozent landwirtschaftlich genutzt, sieben Prozent sind Gärten und fünfzehn Prozent sind bewaldet.[1]
Die Gemeinde besteht aus einer einzigen gleichnamigen Ortschaft bzw. Katastralgemeinde.[2]
Die Pfarre Maria Heimsuchung zu Kolsass wurde vermutlich in vorkarolingischer Zeit gegründet, da sie bereits 788 zur Mutterpfarre erhoben wurde. Der heutige Ort ist aus zwei alten Siedlungen (Dorfkern mit Kirche und Ortsteil Mühlbach) hervorgegangen und wird in den Jahren 1050–1065 in einer Traditionsnotiz des Hochstifts Brixen erstmals urkundlich als „Quolesaz“ genannt.[3] 1169/72 wird „Cholsaz“ im Traditionsbuch des hier begüterten Klosters Biburg genannt.[4]
Der Ortsname setzt sich offensichtlich aus den beiden rätoromanischen (ladinischen) Wörtern Col (Hügel) und Sass (Fels) zusammen. Dies könnte sich auf den Burghügel der Burg Rettenberg beziehen, dessen Besiedelung bis in die Eisenzeit zurückreicht.
Im Zuge der Neueinteilung der Tiroler Verwaltungsbezirke wurde Kolsass mit der Gemeinde Kolsassberg vom 15. Oktober 1938 Teil des Bezirks Schwaz, kamen jedoch per 1. Jänner 1948 wieder zurück zum Bezirk Innsbruck-Land.
Bevölkerungsentwicklung
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Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden elf im Haupt-, vier im Nebenerwerb und drei von juristischen Personen geführt. Diese drei bewirtschafteten 78 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 123 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 88 in der Bauwirtschaft und 2 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (86) und persönliche und soziale Dienste (55 Mitarbeiter).[5][6][7]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
18
17
10
10
Produktion
32
23
213
187
Dienstleistung
69
38
195
167
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 lebten 812 Erwerbstätige in Kolsass. Davon arbeiteten 140 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[8]
Tourismus
Die Anzahl der Nächtigungen stieg von 18.000 im Jahr 2010 auf 25.000 im Jahr 2019. Im Jahresverlauf zeigen sich zwei Spitzen, eine im Februar und eine im Juli.[9]
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Verkehr
Eisenbahn: Nördlich des Inn verkehrt die Unterinntalbahn. Der nächste Bahnhof ist fünf Kilometer entfernt in Wattens.[10]
Das Wappen wurde 1936 verliehen. Es zeigt zwei gekreuzte Drachenköpfe mit roten Zungen auf schwarzem Grund und stammt vom Wappen des ehemaligen Besitzers Ritter Florian Waldauf von Burg Rettenberg ab.[15]
↑Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen vom 10. bis in das 14. Jahrhundert (Acta Tirolensia 1). Innsbruck: Wagner 1886, S. 46, Nr. 118.
↑Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 2: 1140–1200. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-7030-0485-8, S.195, Nr. 637.