In einer Urkunde von 1303 wird das alte Kirchdorf unter dem Namen Kolbaskow genannt, mit der Bischof Heinrich die Einkünfte von drei Kirchen, nämlich der von Pomellen, Rosow und Kolbaskow, dem Nonnenkloster in Stettin zur Versorgung seiner Kranken stiftete.[2] Die Haupteinnahmequelle der Ortschaft war die Land- und Forstwirtschaft. Um das Jahr 1775 gab es in dem Kirchdorf, das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr dem Nonnenkloster in Stettin gehörte, zehn Bauern, einen Kossäten, einen Pfarrbauern, einen Schulmeister und eine Schmiede.[3] Am 1. Januar 1862 gab es in Kolbitzow 33 Wohnhäuser, 35 Nebengebäude, eine Bockwindmühle mit einem Mahlgang und einem Zylinder sowie 313 Einwohner, die auf 58 Familien verteilt waren, darunter ein Katholik.[4]
Um das Jahr 1930 hatte die Gemarkung der Gemeinde Kolbitzow eine Flächengröße von 6,2 km², und innerhalb der Gemeindegrenzen standen zusammen 61 Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnorten:
Bahnhof Kolbitzow
Chausseehaus Kolbitzow
Kolbitzow
1925 wurden in der Gemeinde Kolbitzow 580 Einwohner gezählt, die auf 110 Haushaltungen verteilt waren.[5]
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Kolbitzow von der Roten Armee besetzt und 1945 zusammen mit anderen Teilen Pommerns und der Neumark – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt. Es begann danach die allmähliche Zuwanderung von Polen. Das Dorf wurde in „Kołbaskowo“ umbenannt. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus dem besetzten Gebiet vertrieben.
Kirchspiel
Das Kirchspiel von Kolbitzow war seit der Reformation bis 1945 evangelisch. Im Jahr 1925 wurden in Kolbitzow außer den Protestanten acht Katholiken gezählt.[5]
Ausbau
Seit 1. Mai 2004 ist die Zollabteilung in Kołbaskowo eines der Binnenzollämter der Europäischen Union. Im gegenwärtigen Ausbaustand sind seit dem 4. Juni1996 die gemeinsamen Abfertigungsanlagen auf einer Fläche von 34 ha fertiggestellt. Der Grenzverkehr ist durchgehend möglich.
Kolbitzow, Dorf, Kreis Randow, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kolbitzow (meyersgaz.org).
Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 2, Anklam 1865, S. 1796–1798 (Online)
Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtuns Vor- und Hinterpommern. Teil I: Allgemeine Einleitung und die Beschreibung des Preußischen Vorpommern, Stettin 1779, S. 194, Nr. 6 (Online)
↑Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 2, Anklam 1865,S. 1670.
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtuns Vor- und Hinterpommern. Teil I: Allgemeine Einleitung und die Beschreibung des Preußischen Vorpommern, Stettin 1779, S. 194, Nr. 6.
↑Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil II, Band 2, Anklam 1865, S. 1796–1798