Klaus Weinand (* 14. Dezember1940 in Koblenz) war in den 1960er und bis September 1972 deutscher Basketballnationalspieler. In den Spielzeiten zwischen den Jahren 1960 bis 1976 spielte er für Erstligaclubs in Aachen, Berlin, Essen, Heidelberg und Osnabrück Basketball. Dabei gelang es ihm, während der 1960er Jahre elf Mal in ein „großes Finale“ des Deutschen Basketball Bundes (DBB) einzuziehen, mit fünf Finalsiegen. Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München gehörte Weinand zum Team des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK). Zuvor, 1961 und 1965, hatte er für den DBB zwei FIBA Europameisterschaften gespielt. Während seiner Zeit als Basketball-Bundesligaspieler schloss er sein Medizinstudium ab, promovierte und absolvierte nach der Approbation eine ärztliche Weiterbildung, die zum Facharzt für Augenheilkunde führte.[1]
Klaus Weinand war zunächst, seit 1960, in den Oberligen Südwest, West und Nord – damals die höchsten deutschen Spielklassen des Deutschen Basketball Bundes (DBB) – aktiv. Mit großem Erfolg spielte er für den damaligen Rekordmeister USC Heidelberg, für die Neuköllner Sportfreunde (NSF) in Berlin, für Alemannia Aachen und den VfL Osnabrück.
Albert-Schweitzer-Turnier
Als jugendlicher Spieler nahm Klaus Weinand im Dezember 1958 mit der Jugendnationalmannschaft des DBB am 1. Europa-Jugend Basketballturnier um den Dr.-Albert-Schweitzer-Pokal (AST) in Mannheim teil (Veranstalter des von Hans-Joachim Babies [sic!], Heidelberger Basketballer und Fotograf bei den US-Militärs, und dem Basketball-Pionier Hermann Niebuhr initiierten Jugendwettbewerbs war die US Army, Austragungsort die US Sports Arena auf dem Gelände des Militär-Stützpunkts der USA in Mannheim.).[2]
USC Heidelberg
Mit dem USC Heidelberg wurde Klaus Weinand am Ende der Spielzeiten 1960/1961 und 1961/1962 Meister des Deutschen Basketball Bundes. Zu den Mannschaftskameraden des aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz stammenden Basketballers gehörten beim USC Heidelberg in der Zeit von 1960 bis 1962: Günter Echner, Ludwig Gundacker, Volker Heindel, Karl Körner, Werner Lamade, die Brüder Fritz und Hannes Neumann, Gerd Pflaumer, Oskar Roth (Spielertrainer 1961/62), Horst Stein, Rassem Yahya und Manfred Ziegler (Die Spieler Volker Heindel und Hannes Neumann konnten, in direkter Folge, mit ihrem Club sieben Mal die deutsche Basketballmeisterschaft des DBB erreichen.). In der Saison 1960/61 war der frühere DBB-Bundestrainer Anton Kartak Trainer der USC-Teams. Im Europapokal der Landesmeister spielte Klaus Weinand mit dem USC in der „First Round“ 1961 gegen CWKS Legia Warszawa (Polen) und 1962 gegen BBC Etzella (Luxemburg). 1962 schied Weinand mit seinen Teamkameraden im Achtelfinale gegen den späteren Halbfinalisten des Wettbewerbs ASK Olimpija Ljubljana (Slowenien), unter anderem mit Ivo Daneu, nach Hin- und Rückspielen aus.[3][4][5][6][7]
Zwischenspiel beim Aufstiegsturnier
Vor Beginn der Spielzeit 1962/63 spielte Klaus Weinand ein letztes Mal, ein „kurzes Zwischenspiel“ von drei Turnierspielen an einem Wochenende, im Rahmen eines Aufstiegsturniers zur Oberliga Südwest, für Rot-Weiß Koblenz. Dabei gelang den Koblenzern mit Weinand, als Siegermannschaft des Turniers, der Aufstieg in die höchste Liga des DBB. Die Spieler des Hessenmeisters MTV 1846 Gießen, unter anderem Butler, Jungnickel und Röder, die als Favoriten für den Aufstieg angereist waren und die Spielberechtigung des Heidelberger Studenten Weinand für den Koblenzer Verein nicht erwartet hatten, belegten, nachdem alle Spiele gespielt waren, punktgleich mit zwei weiteren teilnehmenden Vereinen den zweiten Rang. Für die höchste Liga des DBB konnten sich die Spieler des MTV erst als Sieger eines erneuten Ausscheidungsturniers, notwendig wegen Punktgleichheit, gegen Mannschaften des VfL Bad Kreuznach und TV Offenbach, qualifizieren. Der Aufstieg gelang den Gießener Spielern durch einen Sieg im Spiel gegen den TV Offenbach. Dieses Spiel wurde final durch den US-Spieler Ernest „Ernie“ Butler entschieden. Mit einem Distanzwurf gelang es Butler – der Ball fiel im Zeitpunkt des Spielendes ins Netz, nachdem er vom Ring an das Brett gesprungen war – den Aufstieg der MTV-Spieler in die höchste Spielklasse des DBB zu erreichen (Fünfzehn Sekunden vor Spielende, bei eigenem Ballbesitz, hatten die Offenbacher Spieler noch mit drei Punkten geführt.). Drei Jahre danach, im Mai 1965, in der Heidelberger High-School-Sporthalle, war es derselbe US-amerikanische Spielmacher Butler, der mit seiner Routine und Wurfstärke den MTV Gießen im Finale gegen den VfL Osnabrück, mit Center Klaus Weinand, durch einen „Jahrhundertwurf“ aus großer Distanz, fünf Sekunden vor Ende des Meisterschaftsfinales, mit einem Punkt in Führung brachte und dem Gießener Erfolgsteam final mit einem Spielstand von 68:69 seine erste deutsche Basketballmeisterschaft sicherte.[8][9][10]
Neuköllner Sportfreunde in Berlin
Klaus Weinand studierte im Wintersemester 1962 und im folgenden Sommersemester in West-Berlin. In diesem Zeitraum spielte er für die Neuköllner Sportfreunde und konnte das Berliner Team, nach Qualifikation zur Endrunde der deutschen Basketballmeisterschaft in der Oberliga Nord, in das Finale um die deutsche Basketballmeisterschaft 1963 des DBB führen, das von den Spielern der Alemannia Aachen, die als erstes Team des DBB ihren Trainings- und Spielbetrieb weitgehend unter semi-professionellen Bedingungen abwickelten, gewonnen wurde.
Alemannia Aachen
Nachdem Klaus Weinand 1963, vom DBB-Vizemeister 1963, aus Berlin nach Köln kommend, zum damaligen aktuellen Meister Alemannia Aachen wechselte, konnte er am Ende der Spielzeit 1963/1964 mit seinen Teamkameraden den Meisterschild des DBB erneut in Empfang nehmen. Beim amtierenden Deutschen Meister des Jahres 1963 spielte Weinand unter anderem mit Rolf Bader (2,05 m), Hans Brydniak, Hans „Heiner“ Grüttner, Machmut Kuhlein, John Loridon (2,05 Meter, fünf Mal „FIBA All Star Game Player“), Jobst von Lossow, „Captain“ Gene Moss (2,05 m), Schneider, Klaus Schulz und in der Rückrunde der Saison 1963/1964 auch mit dem aus der DDR geflüchteten Helmut Uhlig (SC Chemie Halle). Headcoach des Aachener Clubs war der belgische „Star“-Trainer Eddy Verswijvel. Der amtierende Deutsche Basketball Meister schied im FIBA Europapokal der Landesmeister in dieser Spielzeit im Achtelfinale, im Januar 1964, gegen Real Madrid CF (Spanien) aus. Der spätere Europapokalsieger 1964 trat in den Hin- und Rückspielen unter anderem mit Emiliano Rodríguez, Clifford Luyk und Bob Burgess gegen die Basketballer aus Aachen an.[11][12][13]
Teamkameraden beim VfL Osnabrück – 1966 bis 1971 –
Posi- tion
Spieler
1966 / 1967
1967 / 1968
1968 / 1969
1969 / 1970
1970 / 1971
Anmerkung
F C
Ansmann
7
7
→ FC Bayern München
B C
Baroch
4
4
→ zurück zu Slavia Prag
F C
Böttger
8
8
8
8
→ Karriereende
F C
Böttner
9
VfL bis 1975
B C
Dieter
5
5
→ USC München
B C
V. Gaber
6
6
→ USC Mainz
B C
Garthaus
6
VfL bis 1975
B C
Gröneweg
9
→ Osnabrücker TC
B C
Haferkamp
5
→ Karriereende BBL
F C
Homm
13
13
13
13
13
→ Karriereende
B C
Husemann
7
7
→ USC Mainz
F C
Kollmann
9
8
→ ATV Düsseldorf → QTSV
F C
Koppermann
12
12
12
12
12
VfL bis 1975
F C
Meyer
14
14
14
VfL bis 1975
F C
Plock
14
→ Karriereende BBL
F C
Posern
7
VfL bis 1975
F C
U. Renner
6
6
→ FC Bayern München
B C
Rupp
9
5
5
VfL bis 1973
B C
R. Tobien
11
VfL bis 1973
B C
H. Uhlig
4
4
4
→ USC München → VfL
F C
Weinand
10
10
10
10
10
VfL bis 1975 → RUWA Essen
B C
Yahya
11
11
11
11
→ Karriereende
FC Σ 11 BC Σ 11
Spieler Σ 22
Vize- Meister
Vize- Meister
Vize- Pokal- sieger
Vize- Pokal- sieger
–
DBB-Pokalsieger 1967
Deutscher Meister 1969 (DBB)
FIBA Europapokal-Spielzeiten
Spieler nicht im VfL-Team
Backcourt-Spieler
Frontcourt-Spieler
Hinweise zur Spaltensortierung: Die Sortierfunktion ermöglicht die eindeutige Zuordnung der Basketballer zu den fünf VfL-Spielzeitenteams. Dazu erfolgt die Sortierung in fünf Spalten, Kriterium ist der Name, nach der A-bis-Z-Regel. (In den Spalten ist zu jedem Spieler seine Trikotnummer angegeben. Die Position ist ebenfalls zugeordnet.) Hinweise zu den Spielern:• Sechzehn der zweiundzwanzig genannten VfL-Spieler wurden vom Deutschen Basketball Bund oder einem anderen nationalen Verband der FIBA bei Länderspielen in einer der Nationalmannschaften eingesetzt. • Die Zeitspanne des Alters zwischen dem jüngsten und dem ältesten beteiligten VfL-Basketballer beträgt etwa sechzehn Jahre. Die elf VfL-Spieler des Finalteams um die deutsche Basketballmeisterschaft 1969 (DBB) gehörten einem der Jahrgänge zwischen 1937 und 1954 an.
VfL Osnabrück
1964 war Klaus Weinand Kapitän der deutschen Basketballnationalmannschaft und zusammen mit dem damaligen Präsidenten des VfL Osnabrück, Friedel Schwarze, einer der beiden Initiatoren des „Basketball-Meister-Teams des VfL Osnabrück“. Klaus Weinand war ein leistungsstarker und erfolgreicher DBB-Basketballer beziehungsweise wurde er als „Campionissimo“ des bundesdeutschen Basketballs (Weinand galt in der öffentlichen Wahrnehmung als der „Nachfolger“ von Oskar „Ossi“ Roth, vom USC Heidelberg, dem bedeutendsten Basketballnationalspieler des DBB in den 1950er Jahren.) wahrgenommen. Die gemeinsame Zielsetzung der beiden leistungsorientierten Gesprächspartner war, das Basketballteam des VfL durch leistungsstarke Nationalspieler zu ergänzen und mit den von Jugendtrainer Klaus Manthey in den beiden A-Jugendmannschaften, „A 1“ und „A 3“, trainierten VfL-Jugendspielern, wie zum Beispiel Rolf Dieter („A 1“) oder Volkmar Gaber, Ingbert Koppermann und Eckhard von Bock und Polach („A 3“), sowie VfL-Oberliga-Spielern wie Lothar Ellinghaus, Peter Garthaus, Volker Jarrè oder dem Spanier Raul Russel, zu einem Spitzenteam in der vom DBB geplanten neuen Basketball-Bundesliga, ab 1966, zu entwickeln.[14]
Weinand
Koppermann
Böttger
Yahya
Uhlig
„Starting Five“ VfL Osnabrück DM-Finale gegen den MTV Gießen am 20. April 1969 in Gießen
In der Spielzeit 1964/65 konnten sich die VfL-Spieler um Klaus Weinand in der erstklassigen Oberliga Nord durchsetzen und für die Endrunde zur deutschen Basketballmeisterschaft qualifizieren. Dem VfL-Team gelang der Einzug ins Endspiel des DBB. Gegner war der MTV Gießen. Gespielt wurde im Mai 1965 in Heidelberg. Der VfL verlor das Spiel um das Meisterschild des DBB knapp, mit einem einzigen Punkt. „Gewonnen“ wurde die Vizemeisterschaft 1965 des Deutschen Basketball Bundes. Nach Gründung der Basketball-Bundesliga im Jahre 1966 wurde er mit dem Team des VfL Osnabrück 1967 erster Pokalsieger des Deutschen Basketball Bundes und 1969 Deutscher Meister des DBB. Insgesamt stand er mit dem VfL Osnabrück sieben Mal in einem „großen Finale“ des DBB. Er gehört mit Wilfried Böttger, Egon Homm, Ingbert Koppermann und Rassem Yahya zum Kernteam des Bundesligisten, dessen fünf Spieler bereits am 1. BBL-Spieltag im Herbst 1966 im VfL-Team spielten und in der Folge an allen Erfolgen des „legendären“ Osnabrücker Bundesliga-Teams beteiligt waren. Seine Trainer beim VfL Osnabrück waren sein Teamkamerad Helmut Uhlig, Miloslav Kříž, Karel Baroch und Constantin Puscasu.[15][16][17][18][19][20][21][22][23][24]
Nachdem das Präsidium des VfL Osnabrück, unter Vorsitz des Unternehmers und CDU-Politikers Hartwig Piepenbrock, entschieden hatte, den Erstligabasketballern des Vereins es nicht mehr zu ermöglichen, weiter in der Ersten Bundesliga (BBL) zu spielen (das Budget der VfL-Basketballer lag im mittleren fünfstelligen DM-Bereich) und die Leitung der VfL-Basketballabteilung nicht in der Lage gewesen war, im Osnabrücker Land notwendige Finanzmittel für die Abwicklung des Trainings- und Spielbetriebs von Sponsoren einzuwerben, wechselte Klaus Weinand, mit drei anderen Osnabrücker Bundesligaspielern, Heinz Böttner, Ralph Ogden und Helmut Posern, zu RuWa Dellwig. Für den Essener Verein absolvierte Klaus Weinand sein letztes Bundesligaspiel. Dem Essener Basketballverein war es gelungen, zum Ende der Bundesligarunde 1974/1975 in die Gruppe eins der Bundesligaendrunde einziehen. In der Folge wurde die Saison 1975/1976 auf Rang zehn der Abschlusstabelle beendet. Der Verein RuwW Dellwig beendete wegen einer zu geringen Erfolgsperspektive sein Engagement in der BBL vor Beginn der Saison 1976/1977.
Basketballmannschaft der Universität zu Köln
Klaus Weinand war nach seiner Immatrikulation an der Universität zu Köln, zum Sommersemester 1963, Mitglied der Basketballmannschaft seiner Universität. Er trainierte dort regelmäßig mit erfolgreichen Erstligaspielern wie Wilfried Böttger (Eintracht Dortmund, VfL Osnabrück), Volker Jarré (VfL Osnabrück, SSV Hagen / Student Deutsche Sporthochschule Köln), Jobst von Lossow (Alemannia Aachen, DJK TuSA 08 Düsseldorf), Edward Naundorf (DJK TuSA 08 Düsseldorf), Wolfgang Plock (Eintracht Dortmund, VfL Osnabrück), Helmut Posern (DJK TuSA 08 Düsseldorf, ATV Düsseldorf, TuS 04 Leverkusen, VfL Osnabrück), Klaus Schulz (Alemannia Aachen, FC Bayern München) oder Rainer Tobien (ASV Köln). Die Kölner Hochschulmannschaft gewann in den Jahren 1964, 1965 und 1966 die Hochschulmeisterschaft des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh). Weinand gehörte als Student mehrfach zu den Spielern der Basketballmannschaften, die vom Dachverband des Hochschulsports in Deutschland für die jedes zweite Jahr stattfindenden Universiaden, die Weltsportspiele der Studenten, nominiert wurden. Nachdem für Klaus Weinand als Spieler von Alemannia Aachen, aus einer Reihe von Gründen, eine sportliche Perspektive in Aachen nicht mehr gegeben war, erhielt er aus seinem Kölner Umfeld den Hinweis, dass der sportbegeisterte, erfolgsorientierte Präsident des VfL Osnabrück, Friedel Schwarze, Interesse haben könnte, die Oberliga-Basketballer des von ihm geführten VfL Osnabrück in die Spitzengruppe der Erstligateams des DBB zu führen, um sie dort auf Dauer etablieren zu können. Das von Weinand geführte notwendige Gespräche mit dem mittelständischen Unternehmer Schwarze führte unmittelbar zu einer Vereinbarung über die Kooperation. Vereinbart wurde der Wechsel der Nationalspieler Böttger, H. Uhlig und Weinand. Zu der Gruppe der Kölner Uni-Spieler gehörte Volker Jarré, ebenfalls ein DBB-Nationalspieler des VfL. Für die Integration der Neuzugänge in das Osnabrücker VfL-Umfeld sorgte vor allem der Basketballfunktionär und langjährige VfL-Mannschaftsbetreuer Ober-Studienrat Werner Henke.
Nationalmannschaft (DBB) und FIBA Europameisterschaften
In den Jahren 1967 bis Ende 1971 hatte der frühere Kapitän der DBB-Nationalmannschaft aus beruflichen Gründen nicht mehr, es gab 1967 und 1968 Ausnahmen, in der deutschen Nationalmannschaft gespielt. Aus diesem wichtigen Grund war er vom Bundestrainerrat, unter Vorsitz seines ehemaligen Trainers beim USC Heidelberg und damaligen Sportwart des DBB Anton Kartak, im Herbst 1968 nicht in den fünfzigköpfigen „Olympiakader 1972“ des DBB berufen worden. Für den Olympiakader wurde er erst im Dezember 1971 nominiert und damit in den Trainingskreis der letzten, besonders intensiven Vorbereitungsphase auf das Basketballturnier der Olympischen Sommerspiele 1972 eingeladen und zugleich in den Sporthilfekader des DBB aufgenommen. Klaus Weinand wurde vom Headcoach der Nationalmannschaft, Theodor Schober, im Juli 1972 als einer von zwölf Nationalspielern für die Olympischen Sommerspiele 1972 nominiert.[34][35]
Qualifikation 1968: In der Zeit vom 25. Mai bis 3. Juni 1968 nahmen der Osnabrücker Basketballer, zusammen mit seinem Clubkameraden Rolf Dieter, in Sofia (Bulgarien) am FIBA European Olympic Qualifying Tournament for Men teil. Das zur Teilnahme am Basketballturnier der Olympischen Sommerspiele 1968 führende Qualifikationsturnier wurde von den DBB-Spielern Rolf Dieter, Holger Geschwindner, Hans-Jörg Krüger, Dieter Kuprella, Jürgen Loibl, Hannes Neumann, Dieter Niedlich, Hans Riefling, Gerhard Ritter, Bernd Roeder, Klaus Weinand und Jürgen Wohlers gespielt. Am 1. Juni kam es in der Gruppe B zu einer Begegnung mit dem Team der DDR (81:45). Das DBV-Team spielte mit Günther Adam, Volkmar Benne, H. Filusch, Hans-Joachim Flau, Hermann Hinzer, Gerd Höhne, Wolfgang Jahn, Detlev Knoll, Dieter Paluch, Berndt Prall, D. Richter und Volkhard Uhlig (Rang 6, bei 14 teilnehmenden Nationalteams).[39][40][41]
Olympische Sommerspiele 1972: Klaus Weinand spielte, zusammen mit seinem langjährigen Teamkameraden Helmut Uhlig, 1972 bei dem olympischen Basketballturnier in München acht von neun DBB-Spielen des Turniers im Juli und August 1972. Dabei erzielte Weinand 23 Punkte, bei 23 gegen ihn gepfiffenen Fouls. Das verlorene Spiel gegen Australien, in der „Classification Round“ um Rang 9 bis 12, war sein letztes Länderspiel für den DBB.
Olympisches Basketballturnier München 1972 Kurzprofile der zwölf Olympiakaderspieler des DBB
Name
Al- ter
cm
kg
Verein
Spiele
Fouls
Punkte
P ∅
PUR 74:81
URS 63:87
PHI 93:74
ITA 57:68
YUG 56:81
POL 67:65
SEN 72:62
AUS 69:70
ESP 83:84
Karl Ampt
23
190
80
MTV Gießen
8
30
50
6,2
-
4 F / 10 P
5 / 9
4 / 6
4 / 8
2 / 2
2 / 0
5 / 8
4 / 7
Holger Ge- schwindner
26
192
92
USC München
9
29
123
13,7
4 / 26
2 / 6
5 / 22
4 / 18
3 / 7
2 / 10
2 / 8
3 / 14
4 / 12
Dietrich Keller
28
208
102
TuS 04 Leverkusen
4
8
14
3,5
2 / 4
3 / 10
2 / 0
-
-
-
-
1 / 0
-
Hans-Jörg Krüger
30
205
105
FC Bayern München
8
26
44
5,5
3 / 1
5 / 2
-
3 / 8
5 / 4
4 / 14
0 / 5
2 / 4
4 / 6
Dieter Kuprella
26
184
84
TuS 04 Leverkusen
8
19
22
2,8
3 / 4
2 / 4
2 / 4
1 / 2
2 / 2
2 / 2
4 / 2
3 / 2
-
Joachim Linnemann
21
200
98
USC Heidelberg
5
12
20
4,0
-
1 / 4
4 / 4
2 / 2
5 / 8
-
0 / 2
-
-
Rainer Pethran
21
200
90
USC München
9
17
44
4,9
3 / 6
1 / 2
1 / 12
2 / 2
5 / 6
0 / 0
0 / 5
1 / 2
4 / 9
Jochen Pollex
25
186
84
TuS 04 Leverkusen
8
16
54
6,7
3 / 6
3 / 8
3 / 8
1 / 0
1 / 2
-
1 / 4
3 / 10
1 / 16
Norbert Thimm
23
205
98
TuS 04 Leverkusen
9
32
143
15,9
5 / 17
4 / 10
4 / 19
4 / 4
2 / 7
4 / 21
3 / 26
2 / 22
4 / 17
Helmut Uhlig
29
176
75
VfL Osnabrück
6
20
30
5,0
-
-
3 / 6
3 / 0
-
4 / 6
4 / 4
2 / 4
4 / 10
Klaus Weinand
31
200
98
VfL Osnabrück
8
23
23
2,9
4 / 2
4 / 0
4 / 4
2 / 3
3 / 8
2 / 2
2 / 2
2 / 2
-
Jürgen Wohlers(C)
27
199
95
MTV Wolfenbüttel
9
36
67
7,4
4 / 8
4 / 7
5 / 5
5 / 12
3 / 4
5 / 10
3 / 14
3 / 1
4 F / 6 P
Σ 12 Spieler
ø ~26
ø ~195
ø ~92
Σ 7 Vereine
ø ~7,6
Σ 268
Σ 634
ø ~5,9
F: P:
31 / 74
33 / 63
38 / 93
31 / 57
33 / 56
25 / 67
21 / 72
27 / 69
29 / 83
LEGENDE: • Group B: PUR – Puerto Rico (27. August), URS – UdSSR (28. August), PHI – Philippinen (29. August), ITA – Italien (30. August), YUG – Jugoslawien (1. September), POL – Polen (2. September), SEN – Senegal (3. September)• Classification Round: AUS – Australien (5. September)• Final Round: ESP – Spanien (8. September). Quelle der Datenübernahme:West Germany Basketball at the 1972 München Summer Games – Olympics at Sports-Reference[42]
Erfolge und Auszeichnungen
Der zwei Meter große Klaus Weinand war ein sehr athletischer, beweglicher und durchsetzungsfähiger Spieler. Der Linkshänder spielte in der Regel auf der zentralen Center-Position. Er galt in den 1960er Jahren als einer der spielstärksten Center und war in diesem Jahrzehnt der erfolgreichste in Deutschland, im Bereich des DBB, spielende Basketballer. Deutscher Basketball Meister wurde er mit drei verschiedenen Basketballvereinen. Insgesamt stand er elf Mal in einem „großen Finale“ des DBB.[43]
Nach den Endspielerfolgen, 1967 DBB-Pokalsieger und 1969 Deutscher Basketball-Meister des DBB, wurde Klaus Weinand zusammen mit seinen jeweiligen VfL-Teamkameraden vom Osnabrücker OberbürgermeisterWilhelm Kelch(1959 bis 1972), jeweils im Rahmen einer gesonderten Ehrung im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses, „als Zeichen besonderer Anerkennung für hervorragende sportliche Leistungen“, die Sportehrenplakette der Stadt Osnabrück in Gold verliehen.[44][45]
Im Januar 1970 äußerte sich der Osnabrücker Oberbürgermeister Kelch, im Rahmen des Empfangs für die im Wettbewerb des deutschen Sports im Jahr 1969 erfolgreichen Sportler Osnabrücker Sportvereine, in einem Gespräch mit den geehrten Sportlern, in der Rückschau auf die vergangene zweite Hälfte der Dekade der 1960er Jahre, dass die Basketball- und Tischtennisspieler des VfL – mit den Spielern um Helmut Uhlig, Klaus Weinand und Rassem Yahya sowie Ernst Gomolla, Bernt Jansen und Hans Micheiloff – eine „Goldene Ära des Osnabrücker Sports“ gestaltet hätten. Dabei brachte der SPD-Politiker Wilhelm Kelch die Hoffnung zum Ausdruck, dass es dem Nachfolger von VfL-Präsident Friedel Schwarze, der im Juli 1969 auf dem Heger Friedhof in Osnabrück, begleitet von einer großen Trauergemeinde, bestattet wurde, gelingen würde, die notwendigen Rahmenbedingungen weiter mit Erfolg zu entwickeln, damit beide VfL-Teams auf Dauer „in der Erfolgsspur“ bleiben könnten.[46]
Trivia
Klaus Weinand hat in einem Zeitraum von fünfzehn Jahren, von 1958 bis 1972, in Nationalmannschaften des DBB gespielt. Er gehört zu dem Kreis der wenigen Nationalspieler, die das DBB-Trikot in drei verschiedenen Jahrzehnten, als Jugend-Nationalspieler sowie als Kapitän der A-Nationalmannschaft des DBB, getragen haben. – International, europaweit, wurde Weinand im Kreis der Basketballer als leistungsstarker Center wahrgenommen, nachdem er im Europapokal der Landesmeister gegen Real Madrid CF, in der Aachener Sporthalle, am 21. Dezember 1963, dreißig Punkte erzielte und als bester Werfer dieses Europacupspiels notiert wurde. Beste Werfer von Real Madrid CF, im Hinspiel, waren Point Guard Lolo Sáinz und Shooting Guard Emiliano Rodríguez mit je zweiundzwanzig Punkten. (Top Scorer des Rückspiels in Madrid wurde Emiliano Rodríguez, mit 27 Punkten.). – Der aus Koblenz stammende Basketballer hat alle elf „große DBB-Finale“ für seine Clubs in einem Trikot mit der Farbe gelb gespielt – Hemd und/oder Hose gelb. Zwei dieser DBB-Finale verlor sein Team mit einem Punkt. In beiden Endspielen hatte sein Team erst wenige Sekunden vor Spielende die Führung final abgegeben. – 1972 in München, beim Basketballturnier der Olympischen Sommerspiele, gehörte Klaus Weinand zusammen mit dem Spieler Gennadi Volnov (Jahrgang 1939, ZSKA Moskau), Mitglied der Nationalmannschaft des Goldmedaillengewinners UdSSR – zu den beiden einzigen Teilnehmern der Olympischen Sommerspiele 1972, die bereit im Jahr 1961 an der FIBA Europameisterschaft teilgenommen hatten (Gennadi Volnov, mit der UdSSR-Nationalmannschaft in direkter Folge fünfmaliger Gewinner einer FIBA Europameisterschaft, spielte bereits 1959 seine erste FIBA Europameisterschaft.).[2][13][47][48][49][50][51]
↑ abAST-Jubiläumsturnier ein voller Erfolg (PDF; 1,9 MB). Erneuter Zuschauerrekord in Mannheim: 29.385. Website Deutscher Basketball-Bund. DBB-Journal, Ausgabe 2, April 2008. Artikel von Elisabeth Kozlowski und Ludger Vogel. Abgerufen am 4. Juli 2013.
↑FIBA Champions Cup 1960–61.First Round November/Dezember 1960: USC Heidelberg gegen CWKS Legia Warszawa, Polen. Website Linguasport – Sport History and Statistics. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑FIBA Champions Cup 1961–62. (Memento vom 25. Februar 2010 im Internet Archive) First Round und Achtelfinale: USC Heidelberg gegen BBC Etzella Ettelbruck (Luxemburg) und ASK Olimpija Ljubljana (früher Jugoslawien). Website Linguasport – Sport History and Statistics. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑Men Basketball European Champions Cup 1962. (Memento vom 27. Mai 2009 im Internet Archive) USC Heidelberg gegen BBC Etzella Ettelbruck, Luxemburg und ASK Olimpija Ljubljana, früher Jugoslawien. Website Sport Statistics – International Competitions Archive. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑Karl Gosch: Ein Wunschtraum ging in Erfüllung. Ernie Butler erzielte den „goldenen“ Korb. In: Freie Presse (Gießen), Sport, erschienen am 24. Mai 1965.
↑FIBA Champions Cup 1963–64. Achtelfinale: Alemannia Aachen gegen Real Madrid CF (Spanien). Website Linguasport – Sport History and Statistics. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑ abChampions Cup 1964.Game Details 1/8 Final (Real Madrid CF). Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑Das Basketballspiel in Osnabrück. Darstellung der Entwicklung eines Sportspiels in einer Großstadt. Bodo Bernhardt, Semesterarbeit Sport. Sommersemester 1968, bei Hermann Westerhaus.
↑Klaus Manthey: Vorhang auf zur Basketball-Bundesliga: VfL in Oldenburg – Osnabrücker haben Sorgen: Dr. Yahya und Dieter angeschlagen. In: OT – Osnabrücker Tageblatt, erschienen am 30. September 1966.
↑Wilhelm Heckmann: VfL Basketballer mit 85:73 am MTV Gießen gescheitert. In: NT – Neue Tagespost – Sport am Montag, Osnabrücker Sportzeitung, Nr. 101, erschienen am 1. Mai 1967.
↑Wilhelm Heckmann: Yakovos Bilek: „VfL fehlt ein Trainer“. In: NT – Sport am Montag, Osnabrücker Sportzeitung, Nr. 101, erschienen am 1. Mai 1967.
↑Klaus Manthey: VfL-Basketballer erster DBB-Pokalsieger – 86:74 gegen ATV Düsseldorf krönt die erste Bundesligasaison. In: OT – Osnabrücker Tageblatt, erschienen am 12. Juni 1967.
↑Nach der Vize-Meisterschaft: VfL DBB-Pokalsieger, 86:74-Erfolg im Basketball-Endspiel gegen ATV Düsseldorf. In: NT – Neue Tagespost – Sport am Montag, Osnabrücker Sportzeitung, erschienen am 12. Juni 1967.
↑Hartwin Kiel, Jürgen Bitter und Bernd Stühlmeyer: VfL-Basketballer wieder Vize-Meister – Gießen gewann 79:69. In: NOZ – Neue Osnabrücker Zeitung, Sport Report, S. 11, erschienen am 29. April 1968.
↑Zum vierten Male MTV 1846 gegen VfL Osnabrück. Gelingt dem MTV 1846 erneut der Griff zu Meisterkrone? In: Gießener Allgemeine Zeitung, Nr. 90, S. 9, erschienen am 18. April 1969.
↑Die VfL-Basketballer sind Deutsche Meister. In: NOZ – Neue Osnabrücker Zeitung, 3. Jahrgang, Nr. 42, S. 1, erschienen am 21. April 1969.
↑Henner Gramsch: Souveräner VfL holte den Meister vom Thron – 69 Gießen : 76 VfL. In: NOZ – Neue Osnabrücker Zeitung, Sport Report, S. 15, erschienen am 21. April 1969.
↑Henner Gramsch: 74:75 Sieben Sekunden fehlten – VfL-Basketballer verloren Finale um DBB-Pokal. In: NOZ – Neue Osnabrücker Zeitung, Sport Report, S. 9, erschienen am 16. Juni 1969.
↑FIBA Cup Winners’ Cup 1967–68.First Round und Achtelfinale: VfL Osnabrück gegen Solna IF Stockholm (Schweden) und TJ Slavia VS Praha (früher CSSR). Website Linguasport – Sport History and Statistics. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑FIBA Champions Cup 1969–70. VfL Osnabrück gegen Honved SE Budapest, Ungarn. Website Linguasport – Sport History and Statistics. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑European Cup Winners Cup 1971. VfL Osnabrück gegen Panathinaikos Athen. Website Linguasport – Sport History and Statistics. Abgerufen am 21. Dezember 2011.
↑Schreiben von Anton Kartak, Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes und Vorsitzender des Bundestrainerates, am 10. Oktober 1968 an die fünfzig nominierten Basketballspieler des „Olympiakaders 1972“.
↑Ehren-Urkunde Sportehrenplakette der Stadt Osnabrück in Gold, Osnabrück, 16. Januar 1970, Oberstadtdirektor Joachim Fischer und Oberbürgermeister Wilhelm Kelch.
↑Ehren-Urkunde Sportehrenplakette der Stadt Osnabrück in Silber, Osnabrück, 10. Januar 1969, Oberstadtdirektor Joachim Fischer und Oberbürgermeister Wilhelm Kelch.
↑Profile Gennadi Volnov, UdSSR. Übersicht über Teilnahmen an internationalen Wettbewerben im FIBA-Spielerarchiv – 1959 bis 1972. Website FIBA. Abgerufen am 7. Oktober 2012.