1919 zog Ory auf Anraten seines Arztes in das wärmere Kalifornien. Zusammen mit anderen New Orleans-Musikern spielte er dann unter dem Namen „Kid Ory’s Creole Orchestra“ an der Westküste. 1922 war sie die erste schwarze Band aus New Orleans, die eine Schallplatte mit Jazz für das kurzlebige Label Sunshine Record Company aufnahm (allerdings unter dem Pseudonym „Spike’s Seven Pods of Pepper Orchestra“), unter anderem mit den Kompositionen Ory’s Creole Trombone und dem Society Blues.
1925 zog Ory weiter nach Chicago und nahm dort regelmäßig mit King Oliver, Louis Armstrong and His Hot Five und Hot Seven auf (Hot Fives & Sevens); auch spielte er bei Jelly Roll Morton, Johnny Dodds und einigen anderen Bands aus der Umgebung, wie bei Boyd Atkins. Während der Depression zog sich Ory weitgehend von der Musikszene zurück und betrieb mit seinem Bruder eine Hühnerfarm. Im Zuge des Dixieland-Revivals der 1940er ließ er sein „Creole Orchestra“ 1943 wieder aufleben und war aktiv als Livemusiker und bei Plattenaufnahmen bis zu seinem endgültigen Rückzug aus der Musik im Jahre 1966.