Jelly Roll Morton wurde in Gulfport (Mississippi) geboren und wuchs in New Orleans (Louisiana) auf. Seine Mutter Laura La Menthe, geborene Monette, verließ ihren Ehemann F. P. „Ed“ La Menthe, den Vater Jelly Rolls, zu einer Zeit, als der noch ein Kind war. Sie heiratete daraufhin Willie Morton. Neben den Eltern spielten seine Großmutter Laura „Mimi“ Monette, geborene Baudoin, seine jüngeren Halbschwestern, von denen eine den Vornamen Amède trug, sein Cousin Dink Johnson sowie seine Patin Laura Hunter, von der in der Regel als Eulalie Echo berichtet wird, eine prägende Rolle im Leben von Jelly Roll Morton.
Sein Spitzname „Jelly Roll“ hatte einen sexuellen Hintersinn, der (zumindest) damals allgemein verstanden wurde, nach der herrschenden puritanischen Sprachnorm aber als unsittlich galt, und diente ursprünglich als Anspielung auf Mortons zahlreiche Affairen. Aus demselben Grunde gilt seine Interpretation des „Winin’ Boy Blues“ als eine Art Erkennungsmelodie. Diese Komposition mit alternativem Text ist auch als „I’m Alabama Bound“ veröffentlicht.
Mortons Geburtsdatum ist umstritten. Eine Geburtsurkunde existiert nicht; die Angaben schwanken zwischen 1884 und 1890:
Seine Musterungspapiere für den Ersten Weltkrieg nennen den 13. September 1884.[2]
Morton selbst gab den 20. September 1885 an.
Seine erste Ehefrau Anita Gonzales und seine elf Jahre jüngere Halbschwester Amède gaben 1886 als Geburtsjahr an.
Eine Versicherungspolice nennt das Jahr 1888.
Seine Todesurkunde weist 1889 als Geburtsjahr aus.
Eine Taufbescheinigung von 1894 gibt als Geburtstag den 20. Oktober 1890 an.
Er interessierte sich seit frühester Kindheit für Musik, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass in seiner Familie große Begeisterung für amerikanische Volksmusik sowie für Opern und Operetten geherrscht hat. Vor diesem Hintergrund ist dann auch seine musikalische Anspielung auf die Verdi-Oper „Der Troubadour“ während der „Library of Congress Recordings“ („The Miserere“) zu sehen und zu verstehen. Als aktiver Musiker (Posaune) war in seiner Familie bislang aber einzig Mortons Vater F. P. La Menthe in Erscheinung getreten. Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, dass die kulturelle Vielfalt in New Orleans dem jungen Ferdinand Morton den Einblick in ein sehr breites Spektrum an musikalischen Strömungen ermöglicht haben dürfte. Als er im Alter von etwa zehn Jahren einen Pianisten in der französischen Oper in New Orleans spielen hörte, war er so fasziniert, dass er begann, Klavierunterricht zu nehmen. Belegt ist, dass er ab 1895 von dem angesehenen Lehrer Professor Nickerson in New Orleans unterrichtet wurde.
Karriere und Weggefährten
Zunächst fiel Morton als talentierter Gitarrist, Sänger und Harmonikaspieler auf. In seinen Erinnerungen nannte er Lieder wie „Hot Time in the Old Town Tonight“, „Wearing My Heart for You“, „Old Oaden Bucket“, „Bird in a Gilded Cage“, „Mr Johnson Turn Me Loose“ als Beispiele aus seinem Repertoire dieser Zeit. Als Beleg für seine Qualitäten sowohl auf der Gitarre als auch als Sänger dienen vor allem jene späten Aufnahmen, die Morton gemeinsam mit seinem Biographen Alan Lomax im Jahre 1938 in der Library of Congress in Washington D.C. getätigt hat.
1902 begann Morton, in der Öffentlichkeit, insbesondere im Vergnügungs- und Rotlichtviertel rund um die Basin Street in New Orleans, auf Paraden sowie auf Volksfesten in den vornehmen Vororten dieser Stadt (beispielhaft dafür die Aufnahmen „Milenberg Joys“ und „New Orleans Blues“), zeitgenössische Ragtimes, Lieder und Tänze zu spielen. Als seine streng gläubige Großmutter, bei der er nach dem Tod der Mutter gemeinsam mit seinen jüngeren Schwestern lebte, von der „unseriösen“ Tätigkeit ihres Enkels erfuhr, zwang sie ihn, auszuziehen. Nachdem er übergangsweise bei seiner Patin Laura Hunter / Eulalie Echo unterkommen konnte, reiste er durch viele Städte der Südstaaten der USA (Gulfport/Mississippi, Mobile/Alabama, Memphis/Tennessee, St. Louis/Missouri, Kansas City/Kansas) sowie durch Kalifornien und nach Chicago/Illinois. Überall dort trat er als Pianist auf.
1917 kehrte er zunächst nach Chicago zurück, um anschließend für einen vergleichsweise langen Zeitraum nach Kalifornien überzusiedeln. Dort kam es 1918 zu ersten Aufnahmen mit Reb Spikes, Mutt Carey, Wade Waley und Kid Ory. Diese Aufnahmen gelten heute als unauffindbar.
Zwischen 1923 und 1928 lebte und arbeitete Morton schließlich wieder in Chicago, das mittlerweile als das neue Jazz-Zentrum galt. Es kam zu zahlreichen Aufnahmen für die Plattenfirmen Paramount Records, Gennett Records, Vocalion Records, Victor Records und Columbia Records. Am 17. Juli 1923 entstand als Mortons überhaupt zweite Studioaufnahme der von ihm komponierte JazzstandardKing Porter Stomp, später häufig in der Bigband-Ära gecovert. Im September 1926 gründet er die legendären „Red Hot Peppers“. In ihrer ursprünglichen Besetzung bestand diese Formation aus George Mitchell, Kid Ory, Omer Simeon, Johnny St. Cyr, John Lindsay, Andrew Hilaire und Jelly Roll Morton.
Mit Beginn der Swing-Ära ging das Interesse an Mortons zu diesem Zeitpunkt bereits als eher traditionell geltendem Jazz-Stil zurück. Die Jahre 1929 und 1930 verbrachte er in New York City. Sieben Jahre später kam es in der Bar „Jungle Inn“ in Washington D. C. zu einem ersten Kontakt mit dem Musik-Journalisten Alan Lomax. In den Monaten Mai und Juli 1938 trafen sich Morton und Lomax dann regelmäßig in der Library of Congress in Washington D. C., wobei es zu den Aufnahmen der sogenannten „Library of Congress Recordings“ kam.
Ab 1939 erarbeitete Morton zahlreiche neue Aufnahmen – unter anderem mit Sidney Bechet. Darauf aufbauend kam es zu einem späten Comeback des Musikers. Im November 1940 zog er nach Los Angeles. Nachdem er Opfer einer Messer-Attacke geworden war, litt er an gesundheitlichen Problemen und starb am 10. Juli 1941 in Los Angeles an Herzversagen.
Neben seiner Hauptbeschäftigung als Pianist, Komponist und Bandleader betätigte sich Morton als Manager verschiedener Bars. Zwischenzeitlich versuchte er sich auch als Theaterschauspieler, wobei er in diesem Bereich nie auch nur annähernd an seine Erfolge als Musiker anknüpfen konnte. Darüber hinaus kannte man ihn als exzellenten Poolbillard-Spieler.
Wirken
Er wurde auch als Pianist für kommerzielle Produktionen engagiert. So z. B. für den Showman und Klarinettisten Wilton Crawley, der zu den Protagonisten der „gas-pipe“-Klarinettenspielweise[3] zählte, einer Spielweise, die sich am Duktus menschlicher Stimmen orientierte und Blastechniken der Klezmermusik mit anderen zum Teil skurrilen Blastechniken kombinierte. Einige diese Techniken wurden von Klarinettisten des Avantgarde Jazz in den 1980ern wieder neu aufgegriffen. „Jelly Roll“ Morton war dafür bekannt, dass er am liebsten eigene Kompositionen spielte. Fremdkompositionen versuchte er nach Möglichkeit in seinem Sinne zu interpretieren. Bei einer Produktion mit Wilton Crawley kam es zwischen Morton und Crawley zu einer Konfrontation, die von Crawley beendet wurde, indem er folgendes zu Morton sagte: “Look, Jelly this is my date and we are going to use my arrangements and my way of doing things, not yours! That sort of took him (Morton) down a peg and he didn't have much to say after that for the rest of the day.”[4]
Morton setzte sich als einer der ersten Jazzmusiker mit den theoretischen Grundlagen dieser Musikrichtung auseinander. Bedauerlicherweise gibt es kaum Dokumente, auf die sich diese Behauptung stützen ließe. Angesichts seiner Vorgehensweise beim Komponieren und Arrangieren sowie des hohen Schwierigkeitsgrades seiner Werke liegt aber die Vermutung nahe, dass Morton nicht nur intuitiv komponierte und spielte, sondern auf der Grundlage spezifischer Kenntnisse über die Merkmale der Jazzmusik arbeitete. Diese Auffassung lässt sich mit umso mehr Nachdruck vertreten, wenn man bedenkt, dass Morton viele seiner Werke bereits komponiert und notiert hatte, noch bevor sie von dem jeweiligen Orchester gespielt und aufgenommen wurden. Es war in Musikerkreisen bekannt, dass Morton sich immer intensiv mit der zu spielenden Musik auseinandersetzte. “Morton, who rarely played tunes other than his own, sat down at the piano to familiarize himself with the music and get the session under way.”[5] Mit dieser planenden und manchmal aufwendigen Arbeitsweise ragte er aus der Riege der vielen Jazzband-Leader, die spontan arbeiteten und weitenteils improvisierend ihr Repertoire fanden, weit hervor. Als Beispiel nannte Morton als erster den sogenannten „spanish tinge“ (spanische Färbung)[6], der unter anderem in den Begleittexten zu dem Album „Sketches of Spain“ von Miles Davis Erwähnung findet und sich anschaulich in „The Crave“, „Mamanita“ und „The Pearls“ findet.
Schließlich darf nicht in Vergessenheit geraten, dass es wiederholt zur Zusammenarbeit mit anderen bekannten Musikern, insbesondere Sidney Bechet kam. Morton und Bechet spielten unter anderem den bereits erwähnten „Windin' Boy Blues“ zusammen ein. Mit Louis Armstrong spielte er den „Wild Man Blues“. Zu den weniger bekannten, aber erstklassigen Musikern, mit denen Morton oft zusammenarbeitete, gehörten unter anderem Bunk Johnson, Johnny St. Cyr, Buddy Bertrand sowie Sidney de Paris und Albert Nicholas. Die Zusammenarbeit Mortons mit Johnny Dodds und dessen Bruder Baby Dodds wird eindrucksvoll in der Einspielung des „Wolverine Blues“ dokumentiert.
Künstlerische Rezeption
Morton stammte aus einer frankophonen, aufstiegsorientierten Mittelklasse-Familie mit kreolischem Selbstverständnis. Er mochte es nicht, eine untergeordnete Rolle zu spielen, und lehnte den teils offenen, teils latenten Rassismus in den USA ab. Er hatte ausweislich seines geschriebenen Œuvres ein hohes Arbeitsethos und stellte ebenso hohe Anforderungen an seine Kollegen, was diese nicht immer sämtlich akzeptierten. Die Geschichte der „Red Hot Peppers“ in ihren wechselnden Besetzungen und Mortons streckenweise Zurückgezogenheit zeugen von einem intelligenten und tatkräftigen, aber auch schwierigen und zwiespältigen Menschen. Ohne Zweifel handelte es sich bei Jelly Roll Morton um eine oft sensible, weil exzentrische, ich-bezogene und stolze Persönlichkeit, die bei fast jeder Gelegenheit ihre eigenen Leistungen hervorhob und Fehlleistungen anderer lauthals benannte. Aber er wurde auch nicht müde, an die Verdienste anderer großer Komponisten und Interpreten zu erinnern, die selbst nie die Popularität eines Jelly Roll Morton, eines Sidney Bechet oder eines Louis Armstrong erreichten. Zu ihnen gehört insbesondere sein früher Wegbegleiter, der von ihm als sein Vorbild bezeichnete Pianist Tony Jackson.
Durch veröffentlichte Aufnahmen dokumentierte Sessions zwischen 1923 und 1940[8]
Chicago, Juni 1923, Jelly Roll Morton and his Orchestra
Richmond, Juli 1923, Piano Solos
Chicago, Oktober 1923, Jelly Roll Morton’s Jazz Band
Chicago, April 1924, Jelly Roll Morton’s Steamboat Four
Chicago, April 1924, Jelly Roll Morton’s Stomp Kings
Chicago, Mai bis Juni 1924, Piano Solos
Chicago, September 1924, Jelly Roll Morton’s Kings of Jazz
Chicago, Mai 1925, Jelly Roll Morton’s Jazz Trio
Chicago, Mai 1925, Jelly Roll Morton acc. by Voltaire de Faut
Richmond, Februar 1926, Jelly Roll Morton’s Incomparables
Chicago, April 1926, Piano Solos
St. Louis, Mai 1926, St. Louis Levee Band
Chicago, Juli 1926, Jelly Roll Morton feat. Edmonia Henderson acc. by King Oliver
Chicago, ab September 1926, Jelly Roll Morton’s Red Hot Peppers
New York City, Nov/Dez 1929, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
New York City, Dez 1929, Wilton Crawley and His Orchestra acc. by Jelly Roll Morton
New York City, Dez 1929, Lizzie Miles acc. by Jelly Roll Morton
New York City, Dez 1929, Jelly Roll Morton Trio
New York City, März 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
New York City, April 1930, Miss Billie Young acc. by Jelly Roll Morton
New York City, Juni 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
New York City, Juli 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
New York City, Juli 1930, Wilton Crawley and his Orchestra acc. by Jelly Roll Morton
New York City, Juli 1930, Jelly Roll Morton and His Red Hot Peppers
New York City, Okt 1930, Jelly Roll Morton and His Orchestra
Washington D. C., Mai und Juli 1938, Library of Congress Recordings[9]
New York City, Sept. 1939, Jelly Roll Morton’s New Orleans Jazzmen
New York City, Juli 1940, Jelly Roll Morton acc. by The Chamber Music Society of Lower Basin Street
Literatur
Gunther Schuller: Jelly Roll Morton. In: Barry Kernfeld (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Jazz Vol. 2. Macmillan Press Limited, London, 1988, ISBN 0-333-39846-7; und Grove’s Dictionaries of Music, New York, ISBN 0-935859-39-X. Ein gelungener Einstieg in das Leben von Jelly Roll Morton. Dieser Beitrag enthält einen umfangreichen Überblick über die Literatur zu Jelly Roll Morton.
Gunther Schuller: Early Jazz: Its Roots and Musical Development (= The History of jazz, 1). Oxford University Press, Oxford / New York, 1968, Nachdruck 1986, ISBN 0-19-504043-0, S. 134–174.
Brian Rust: Jazz Records 1897–1942, Band 2. Storyville Publications, London, 4. Auflage, 1978, ISBN 0-87000-404-2.
Laurie Wright: Mr. Jelly Lord. Storyville Book, Chigwell, 1980, ISBN 0-902391-01-1. Eine Zusammenstellung sämtlicher Aufnahmen, die mit Jelly Roll Morton in Verbindung gebracht werden, und weitere diskographische Informationen.
Omer Simeon: Mostly about Morton. In: Jazz Record, Nr. 37 (1947), Seite 5 ff. Eine fast in Vergessenheit geratene Abhandlung, 1945 verfasst von seinem Freund und Kollegen.
Alan Lomax: Mister Jelly Roll: The Fortunes of Jelly Roll Morton, New Orleans Creole and “Inventor of Jazz”. University of California Press, Berkley / Los Angeles / London, 1991, ISBN 0-520-22530-9. 1. Auflage: Duell, Sloan and Pearce, New York, 1950, LCCN50-008436 (Online-Ausgabe). Deutsch: Doctor Jazz: eine Autobiographie. Übersetzt von Fritz Herdi. Luchterhand-Literaturverlag, Hamburg / Zürich, 1992, ISBN 978-3-630-71076-1. Erste deutsche Ausgabe: Doctor Jazz: Mister Jelly Rolls Moritat vom Jazz (= Sanssouci Jazz Bibliothek, 1). Sanssouci Verlag, Zürich, 1960, DNB453462472. Dieses Werk ist die unverzichtbare Grundlage für diesen Beitrag. Die Biographie gilt als Standardwerk über das Leben von Jelly Roll Morton. Sie wurde in enger Zusammenarbeit zwischen dem Musiker und dem Autor erstellt und beruht auf den Gesprächen während der bereits erwähnten „Library of Congress Recordings“ aus dem Jahre 1938. Neben einer Darstellung der gesellschaftlichen Verhältnisse von New Orleans im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert enthält dieses Werk Interviews und Stellungnahmen Familienangehöriger und zahlreicher Zeitgenossen von Jelly Roll Morton und bietet auf diesem Wege einen weitreichenden Einblick in die Umstände, die zu der Entstehung des Jazz geführt haben. Der Titel der deutschsprachigen Ausgabe Doctor Jazz: Eine Autobiographie lehnt sich an die gleichnamige Komposition an. Einige Darstellungen von Morton sind durch neuere historische Arbeiten korrigiert.
Martin Williams: Jelly Roll Morton. In: Nat Hentoff, Albert John McCarthy (Hrsg.): Jazz. New perspectives on the history of jazz by twelve of the world’s foremost jazz critics and scholars. Rinehart & Co, New York / Toronto, 1959, LCCN59-011788.
Martin Williams: Jelly Roll Morton (= Kings of Jazz, 11). Cassell, London, 1962, LCCN62-004600.
William Russell: Oh Mister Jelly! A Jelly Roll Morton Scrapbook. Jazz Media ApS, Kopenhagen 1999, ISBN 87-88043-26-6. Die Quellensammlung ist das Ergebnis von über 30 Jahren Sammeltätigkeit, Interviews und Recherchen.
Phil Pastras: Dead Man Blues: Jelly Roll Morton Way Out West (= Music of the African diaspora, 5). University of California Press, Berkeley, und Center for Black Music Research, Columbia College Chicago, 2001, ISBN 0-520-21523-0. Pastras beschreibt vor allem die Zeit in Kalifornien.
Howard Reich, Williams Gaines: Jelly’s Blues: The Life, Music, and Redemption of Jelly Roll Morton. Da Capo Press, Cambridge (Massachusetts), 2003, ISBN 0-306-81209-6.
James Dapogny: Ferdinand “Jelly Roll” Morton: The Collected Piano Music. Smithsonian Institution Press, Washington und G. Schirmer, New York, 1982, ISBN 0-87474-351-6. Dapogny bietet Transkriptionen der rund 40 Solo-Piano-Aufnahmen Mortons.
↑Alan Lomax Mr.Jelly Roll, New York 1950, S. 62: „If you can’t manage to put tinges of spanish in your tunes, you will never be able to get the right seasoning, I call it, for Jazz“. Er bezieht sich auf seinen „New Orleans Blues“ von 1902
↑Gerhard Klußmeier: Jazz in the Charts. Another view on jazz history. Liner notes und Begleitbuch der 100-CD-Edition. Membran International GmbH. ISBN 978-3-86735-062-4.
↑Teile dieser Übersicht beruhen auf den Angaben von Laurie Wright und Roger Richard. Eine vergleichbare Zusammenstellung befindet sich auch im Anhang der deutschsprachigen Ausgabe von Alan Lomax’ Biographie über Jelly Roll Morton „Doctor Jazz - Eine Autobiographie“ von 1992 (Sammlung Luchterhand) und stammt von Gerhard Klußmeier.
↑Morton dokumentiert die Frühgeschichte des Jazz, indem er mehrere Versionen von ein und demselben Stück auf unterschiedliche Weise einspielt und gegenüberstellt. Auf diesem Wege veranschaulicht er die Unterschiede zwischen Ragtime und Jazz und ermöglicht es so, die frühe Entwicklung des Jazz nachzuvollziehen. Zudem erzählt er aus dem Leben verschiedener Jazz-Musiker sowie zahlreiche Anekdoten aus den Kindertagen des Jazz. Insgesamt konzentrieren sich diese Aufnahmen weniger auf die Person des Erzählers als auf die Umstände, unter denen er lebte und von denen er als Künstler geprägt wurde. Die Aufnahmen wurden im Jahre 2005 unter dem Titel „The Complete Library of Congress Recordings“ als Acht-CD-Box-Set neu und erstmals in vollem Umfang veröffentlicht. Der Grund dafür, dass diese Aufnahmen erst nach 67 Jahren komplett veröffentlicht wurden, dürfte darin bestehen, dass Mortons Sprachgebrauch in weiten Teilen dem eines Zuhälters entspricht (Alan Lomax: „Zuhälterslang“) und er nicht davor zurückschreckt, politisch unkorrekte Begriffe und Formulierungen zu verwenden. Die Aufnahmen wurden mit zwei Grammy Awards ausgezeichnet. Duck Baker: The Complete Library of Congress Recordings: Jelly Roll Morton. Beschreibung der Aufnahmen und Rezension in: JazzTimes, Januar/Februar 2006 (englisch).
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