Im Lauf seiner militärischen Karriere absolvierte Kellogg verschiedene Kurse und Schulungen. Dazu gehörten unter anderem das United States Army War College und ein Studium an der University of Kansas.
In seinen jüngeren Jahren absolvierte er den für Offiziere in den niederen Rangstufen üblichen Dienst in verschiedenen Einheiten und Standorten. Zudem wurde er im Vietnamkrieg eingesetzt. Im Lauf seiner Militärzeit kommandierte er Einheiten auf verschiedenen Ebenen bis zum Divisionskommandeur. Außerdem war er als Stabsoffizier eingesetzt. Während der Invasion in Panama (1989–1990) kommandierte Kellogg die 3. Brigade der 7. Infanteriedivision. Danach wurde er Stabschef und dann stellvertretender Kommandeur der 82. Luftlandedivision, mit der er am Zweiten Golfkrieg teilnahm. Von Juli 1992 bis 1994 war er Kommandeur des Verbands United States Special Operations Command Europe, der die Sondereinsatzkräfte des US European Command (EUCOM) in sich vereint und wie dieses in Stuttgart stationiert ist. Am 27. November 1996 übernahm Kellogg das Kommando über die 82. Luftlandedivision. In dieser Funktion löste er George A. Crocker ab. Dieses Kommando behielt er bis zum 31. Juli 1998. Anschließend wurde er Stabsoffizier im Pentagon. Dort wurde er am 11. September 2001 Augenzeuge des Anschlags auf das Pentagon. In dessen Folge übernahm Kellogg eine führende Stellung in der geheimen alternativen US-Kommandozentrale im Raven Rock Mountain Complex. Im Jahr 2003 schied er aus dem aktiven Militärdienst aus.
Anschließend übernahm Kellogg eine führende Rolle bei der Koalitions-Übergangsverwaltung im Irak. Außerdem arbeitete er für einige Firmen, wie zum Beispiel Oracle. Politisch war Kellogg Mitglied der Republikanischen Partei. Im Jahr 2016 schloss er sich dem Wahlkampfteam von Donald Trump als einer der außenpolitischen Berater an. Nach dessen Wahlsieg wurde er Mitglied im United States National Security Council. Vom 13. bis zum 20. Februar 2017 war Kellogg kommissarischer Nationaler Sicherheitsberater. Dabei überbrückte er die Zeit zwischen dem Rücktritt von Michael T. Flynn und dem Amtsantritt von H. R. McMaster. Im April 2018 wurde Kellogg von Vizepräsident Mike Pence zu dessen Sicherheitsberater ernannt. Dieses Amt behielt er bis zum Ende von dessen und Trumps Amtszeit am 20. Januar 2021. Er unterstützte auch die Wiederwahl Trumps im Jahr 2020 und hielt eine Rede auf dem Republikanischen Nominierungsparteitag.
Während des Sturms auf das Kapitol in Washington 2021 hielt sich Kellogg bei Präsident Trump im Weißen Haus auf. Er sagte später vor dem entsprechenden Untersuchungsausschuss des Kongresses aus, dass Mitglieder des Stabs den Präsidenten gebeten hätten, sofortige Maßnahmen gegen den Angriff auf das Kapitol zu unternehmen. Trump sei diesen Empfehlungen aber nicht nachgekommen.
Zwischen Trumps erster und zweiter Präsidentschaft konzipierte Kellogg gemeinsam mit dem ehemaligen Analysten der CIAFred Fleitz einen Plan für eine Beendigung des Russland-Ukraine-Kriegs. Dies tat Kellogg im Rahmen seiner Anstellung bei der Denkfabrik America First Policy Institute (AFPI), die eine politische Agenda für eine zweite Amtszeit Trumps ausarbeitete. Der von Kellogg und Fleitz ausgearbeitete Plan sieht ein Einfrieren des Konflikts durch einen Waffenstillstand vor. Beide Kriegsparteien sollen laut dem Plan durch Druck aus den USA zu einem Waffenstillstand gedrängt werden; die Ukraine soll laut dem Plan nur amerikanische Waffenlieferungen erhalten dürfen, wenn sie ein Einfrieren des Konflikts akzeptiert. Russland soll wiederum unter der Androhung, dass die USA ihre Waffenlieferungen an die Ukraine intensivieren, zu Verhandlungen gedrängt werden. Während dieser Verhandlungen sollen – im Gegensatz zu früheren Verhandlungsinitiativen zum Russland-Ukraine-Krieg – ein Waffenstillstand gelten. Um die russische Staatsführung für ein langfristiges Abkommen mit der Ukraine zu gewinnen, sieht der Plan vor, dass die USA für eine bestimmte Zeit einen ukrainischen NATO-Beitritt ausschließen und eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Aussicht stellen. Gleichzeitig solle die Ukraine aber Sicherheitsgarantien und weitere amerikanische Waffenlieferungen von den USA erhalten. Laut Kellog soll die Ukraine „nicht auf ihr Ziel verzichten, ihre Territorien zurückzugewinnen“. Kellog sieht eigenen Angaben zufolge jedoch nicht, dass dies vor einem Amtszeitende des russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin erfolgt.[1][2]Sergei Naryschkin, Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, hatte im November 2024 geäußert, dass Russland nicht bereit sei, den Konflikt einfrieren zu lassen.[3][4]
Im November 2024, nach Trumps Wahlsieg, wurde Kellogg von Trump zum Sondergesandten für die Ukraine und Russland für dessen zweite Präsidentschaft nominiert.[5]
Orden und Auszeichnungen
Keith Kellogg erhielt im Lauf seiner militärischen Laufbahn unter anderem folgende Auszeichnungen:
↑Christian Weisflog: Keith Kellogg wird Trumps Sondergesandter für die Ukraine. In: Neue Zürcher Zeitung. 28. November 2024, ISSN0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 28. November 2024]).