Joy – Alles außer gewöhnlich

Film
Titel Joy – Alles außer gewöhnlich
Originaltitel Joy
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 124 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie David O. Russell
Drehbuch David O. Russell,
Annie Mumolo
Produktion John Davis,
Ken Mok,
Megan Ellison,
Jonathan Gordon,
David O. Russell
Musik West Dylan Thordson,
David Campbell
Kamera Linus Sandgren
Schnitt Jay Cassidy,
Alan Baumgarten,
Christopher Tellefsen,
Tom Cross
Besetzung
Synchronisation

Joy – Alles außer gewöhnlich (Originaltitel: Joy) ist eine US-amerikanische Filmbiografie aus dem Jahr 2015. Regie führte David O. Russell, der auch zusammen mit Annie Mumolo das Drehbuch schrieb. Die Tragikomödie erzählt über vier Stationen die Erfolgsgeschichte von Joy Mangano, die zu einer der erfolgreichsten Unternehmerinnen der Vereinigten Staaten wird. Die Premiere in den US-Kinos fand am 25. Dezember 2015 statt. In Deutschland war der Filmstart am 31. Dezember 2015 und in Österreich am 1. Januar 2016.

Handlung

Zu Beginn des Films arbeitet Joy Mangano am Flughafen von Long Beach und kümmert sich um ihre Familie. Ihr Vater Rudy trennt sich von seiner Freundin und zieht zurück in den Keller von Joys Haus, wo auch ihr Ex-Mann Tony wohnt. In dem Haus leben außerdem Joys Mutter, die sich in Seifenopern flüchtet und kaum noch ihr Bett verlässt, Joys Kinder und ihre Großmutter.

Von den Träumen und dem Erfindergeist ihrer Kindheit hat sich die junge Frau längst verabschiedet, was ihr zunehmend bewusst wird. Als sie die Idee für einen neuen Mopp hat, der das lästige Auswringen per Hand überflüssig macht, verfolgt sie daher hartnäckig die Realisierung ihrer Erfindung. Von der neuen Freundin ihres Vaters, der reichen Unternehmerwitwe Trudy, erhält Joy ein Darlehen. Auf den Rat von Trudys Anwalt und ihrer Familie hin, zahlt Joy an einen Unternehmer aus Texas eine Patentgebühr, da ein ähnlicher Mopp bereits patentiert sein soll. Der Unternehmer wird zugleich Produzent der benötigten Teile des neuen Mopps. Kritische Nachfragen von Tony, ob eine solche Situation üblich sei, werden von Joys Familie abgewiegelt.

Nach der Fertigstellung des „Miracle Mop“ stößt Joy auf der Suche nach Vertriebsmöglichkeiten auf den Teleshoppingsender QVC. Der Senderchef Neil Walker nimmt Joys Mopp ins Programm und sie lässt dafür 50.000 Exemplare vorproduzieren. Um die Kosten zu decken, muss Joy eine zweite Hypothek auf ihr Haus aufnehmen. Die Fernsehpräsentation durch einen unmotivierten Verkäufer gerät jedoch zum Desaster. Daraufhin setzt Joy bei Neil durch, den Mopp noch einmal selbst im Fernsehen präsentieren zu dürfen. Das Produkt avanciert zum Verkaufsschlager.

Doch nur kurze Zeit später muss Joy mehrere Rückschläge einstecken. Ihre Großmutter stirbt und es folgen weitere geschäftliche Probleme. Der Produzent ihres Mopps schickt ständig überhöhte Rechnungen, die Joys Halbschwester ohne ihre Erlaubnis begleicht. Joy reist nach Kalifornien, um mit dem Produktionsleiter zu sprechen. In der Fabrik entdeckt sie, dass man hier versucht ihr Patent zu stehlen. Der Produktionsleiter lässt Joy daraufhin wegen Hausfriedensbruchs verhaften. Es stellt sich heraus, dass Trudys Anwalt kaum mit Patentrecht vertraut ist und dass Joy durch die Nachzahlungen, die ihre Schwester geleistet hat, so gut wie keine Möglichkeiten mehr hat, gegen die Verletzung ihres Patents vorzugehen.

Ihre Familie drängt sie, Insolvenz anzumelden. Doch danach entdeckt Joy, dass sie von dem Unternehmer aus Texas von Beginn an betrogen wurde. Das bestehende Patent auf einen anderen Mopp hat keinerlei Ähnlichkeiten mit ihrem eigenen und der Erfinder des anderen Mopps weiß zudem nichts davon, dass von Joy eine Patentgebühr gezahlt wurde. Sie stellt den Unternehmer in Texas zur Rede und erreicht eine Rückzahlung plus Zinsen sowie die Rückgabe ihrer Pläne und Formen. Triumphierend geht Joy die Straße entlang und der Film zeigt ihre Zukunft als erfolgreiche Unternehmerin.

Hintergrund

Im Januar 2014 befand sich Regisseur David O. Russell in ersten Gesprächen mit 20th Century Fox für einen Film über die bemerkenswerte Lebensgeschichte der US-amerikanischen Erfinderin und Unternehmerin Joy Mangano.[3] Die Hauptrolle besetzte er mit Jennifer Lawrence, das Drehbuch stammt von Annie Mumolo.[3] Es ist bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen Russell und Lawrence nach Silver Linings (2012) und American Hustle (2013).[3] In einem Interview im November 2014 gab Russell an, er empfinde es als „eine große Chance“, etwas zu tun, was weder Lawrence noch er bisher getan hätten.[4]

Das Casting dauerte von November 2014 bis Februar 2015. Für die weiteren Rollen wurden unter anderem Robert De Niro und Bradley Cooper engagiert, mit denen Russell ebenfalls bereits bei seinen vorherigen zwei Filmen zusammengearbeitet hatte.[5][6] Die jüngere Version der Hauptfigur wurde mit der aus der ABC-Serie The Neighbors bekannten Jungschauspielerin Isabella Cramp besetzt.[7] Die Dreharbeiten begannen im Februar 2015 in Boston und dauerten bis April 2015. Weitere Drehorte in Massachusetts waren Wilmington,[8] North Reading,[9] Winchester,[10] Lynn[11] und Haverhill.[12]

Die Premiere in den US-Kinos fand am 25. Dezember 2015 statt.[13] Am Startwochenende nahm der Film mehr als 17 Millionen US-Dollar ein und belegte damit nach Star Wars: Das Erwachen der Macht und Daddy’s Home – Ein Vater zu viel den dritten Platz der Kinocharts. Bei einem Filmbudget von 60 Millionen US-Dollar belaufen sich die Gesamteinnahmen bis Anfang Januar 2016 auf fast 41 Millionen Dollar, wobei davon über 38 Millionen aus den USA kommen.[14] In Deutschland war der Filmstart am 31. Dezember 2015 und in Österreich am 1. Januar 2016.[15]

Synchronisation

Die Film- & Fernseh-Synchron in Berlin gab die Vertonung in Auftrag. Alexander Löwe schrieb das Dialogbuch, Joachim Tennstedt führte die Dialogregie.[16]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Joy Mangano Jennifer Lawrence Maria Koschny
Rudy Mangano Robert De Niro Christian Brückner
Tony Miranne Édgar Ramírez Carlos Lobo
Mimi Diane Ladd Kerstin Sanders-Dornseif
Carrie Virginia Madsen Andrea Aust
Trudi Isabella Rossellini Susanna Bonaséwicz
Neil Walker Bradley Cooper Tobias Kluckert
Jackie Dascha Polanco Maja Maneiro
Peggy Elisabeth Röhm Victoria Sturm
Danica Susan Lucci Traudel Sperber
Clarinda Laura Wright Maud Ackermann
Toussaint Jimmy Jean-Louis François Smesny
junge Joy Isabella Cramp Jada Zech
Joan Rivers Melissa Rivers Christin Marquitan

Rezeption

Der Film erhielt überwiegend gemischte Kritiken. Bei Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 56/100 basierend auf 48 Rezensionen,[17] bei Rotten Tomatoes waren 60 Prozent der 274 Rezensionen positiv. Zusammenfassend schreibt man dort, der Film werde „hauptsächlich von Jennifer Lawrence getragen, auch wenn es Regisseur David O. Russell nur vereinzelt gelinge, die Emotionen der Hauptfigur zu entfachen“.[18]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung verlieh dem Film das Prädikat „besonders wertvoll“ und beschrieb den Film als „unterhaltsam ergreifend“. Er verbinde „sehr gekonnt“ das Tragische mit dem Komischen.[19]

Auszeichnungen

Critics’ Choice Movie Awards Jan. 2016

  • Nominierung in der Kategorie Beste Komödie
  • Nominierung in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Jennifer Lawrence
  • Nominierung in der Kategorie Beste Schauspielerin in einer Komödie für Jennifer Lawrence

Golden Globe Awards 2016

Oscarverleihung 2016

MTV Movie Awards 2016

  • Nominierung in der Kategorie Beste Schauspielerin für Jennifer Lawrence
  • Nominierung in der Kategorie Beste wahre Geschichte

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Joy – Alles außer gewöhnlich. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Joy – Alles außer gewöhnlich. Jugendmedien­kommission.
  3. a b c Mike Fleming Jr: ‘American Hustle’s David O Russell, Jennifer Lawrence Circle Joy Mangano Story At Fox 2000. In: Deadline.com. 30. Januar 2014, abgerufen am 19. August 2015.
  4. Bob Fischbach: A Q&A with David O. Russell ahead of his Omaha event. In: Omaha.com. 9. November 2014, abgerufen am 19. August 2015.
  5. Nick Vivarelli: Robert De Niro Confirms He Will Reteam with Jennifer Lawrence and David O. Russell on ‘Joy’. In: Variety.com. 17. November 2014, abgerufen am 19. August 2015.
  6. Kenji Lloyd: Bradley Cooper Confirmed to Reunite with Jennifer Lawrence for David O. Russell’s Joy. In: FinalReel.uk. 5. Dezember 2014, abgerufen am 19. August 2015.
  7. Meredith Goldstein: Isabella Rossellini and Diane Ladd are part of ‘Joy’. In: BostonGlobe.com. 19. Februar 2015, abgerufen am 19. August 2015.
  8. Meredith Goldstein: David O. Russell project will film in Wilmington. In: BostonGlobe.com. 12. Februar 2015, abgerufen am 19. August 2015.
  9. Les Masterson: Lawrence, DeNiro, Cooper Movie Filming in North Reading. In: NorthReadingPatch.com. 22. Februar 2015, abgerufen am 19. August 2015.
  10. ‘Joy’, starring Jennifer Lawrence, is filming in Winchester, MA today. In: OnLocationVacations.com. 17. März 2015, archiviert vom Original am 1. Juni 2020; abgerufen am 19. August 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.onlocationvacations.com
  11. Thor Jourgensen: Lynn Seaport Landing set for DeNiro. In: ItemLive.com. 6. April 2015, archiviert vom Original am 8. April 2015; abgerufen am 19. August 2015.
  12. Mike LaBella: Major movie comes to Haverhill. In: EagleTribune.com. 10. April 2015, abgerufen am 19. August 2015.
  13. Anita Busch: David O. Russell’s ‘Joy’ Gets Christmas 2015 Release Date. In: Deadline.com. 6. Juni 2014, abgerufen am 19. August 2015.
  14. Joy. In: BoxOfficeMojo.com. Abgerufen am 3. Januar 2016.
  15. Joy – Release Info. In: IMDb.com. Abgerufen am 19. August 2015.
  16. Joy: Alles außer gewöhnlich. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 5. März 2018.
  17. Joy. In: Metacritic. Abgerufen am 9. März 2022 (englisch).
  18. Joy. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 9. März 2022 (englisch).
  19. Joy – Alles außer gewöhnlich. In: FBW-Filmbewertung.com. Abgerufen am 3. Januar 2016.

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