Johann Wilhelm Schöler erlernte das Handwerk bei Johann Henrich Kleine in Freckhausen im Bergischen Land. Über seine Wanderjahre ist nichts weiter bekannt. In Neuwied arbeitete er später mit dem Uhr- und Orgelmacher Christian Kinzig zusammen.
Am 24. September 1749 heiratete Schöler in Bad Ems Maria Christiana Friederica Werner (1732–1767). Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen nur zwei Töchter und der Sohn Christian Ernst die Eltern überlebten. Nach der Heirat ließ Schöler sich in Bad Ems nieder, wo er schnell zu großem Ansehen gelangte.
Insgesamt baute Schöler in der Zeit von 1748 bis 1792 49 Orgeln. Kurz vor seinem Tod erhielt er 1792 das Privileg als Hoforgelbauer. Damit hatte er (zusammen mit seinem Sohn) das Vorrecht zum Bau aller neuer Orgeln und zur Reparatur aller vorhandenen Orgeln im Bereich Katzenelnbogen und in der Herrschaft Eppstein. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Christian Ernst (1756–1832) seine Orgelwerkstatt, die in dritter Generation bis 1836 fortbestand.
Werkliste (Auswahl)
In der fünften Spalte bezeichnet die römische Zahl die Anzahl der Manuale, ein großes „P“ ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ ein nur angehängtes Pedal und die arabische Zahl in der vorletzten Spalte die Anzahl der klingenden Register.
Zusammen mit Christian Ernst Schöler; umgebaut erhalten (heute II/P/28) → Orgel
Literatur
Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band7,1). Band2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2.
Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band7,2). Band2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 2: L–Z. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1370-6.
Jürgen Rodeland: Die Orgelbauwerkstatt Schöler in Bad Ems. Katzbichler, München/Salzburg 1991, ISBN 3-87397-512-2.
Jürgen Rodeland: Schöler. In: Musik in Geschichte und Gegenwart. (Personenteil). Bd. 14. 2. Aufl. Bärenreiter u. Metzler, Kassel u. Stuttgart 2005, ISBN 3-476-41009-9, Sp. 1570–1271.
Jürgen Rodeland: Die Schöler-Orgel (1756) in der ev. Kirche zu Altwied und ihre Rekonstruktion (1991/92) durch Gebr. Oberlinger. In: Ars Organi, Jg. 41, Nr. 1, 1993, S. 27–31.
Verein Kloster Altenberg (Hrsg.): Die Schöler-Orgel im ehemaligen Kloster Altenberg. Solms-Oberbiel 2007.
Tonträger
Die Schöler-Orgel, erbaut 1757 im ehemaligen Kloster zu Altenberg. 1978. Organo Phon E 10001 (LP). (Reinhardt Menger: Werke von L. N. Clerambault, W. Boyce, C. P. E. Bach, J. S. Bach).
J. S. Bach Werke. 1984. Organo Phon NR 90016 (LP). (Reinhardt Menger in Altenberg).