Schon als junges Mädchen trat Jane Powell als Sängerin und Tänzerin auf. Ihre Eltern wollten aus ihr eine zweite Shirley Temple machen.[2] In Oakland, Kalifornien erhielt sie Gesangsunterricht.
1943 erhielt die 14-jährige Powell einen Studiovertrag bei MGM, die sie aber für ihre ersten zwei Filme noch an United Artists ausliehen. Für MGM änderte sie ihren Namen in Jane Powell, den Namen der Filmfigur, die sie in ihrem Debütfilm Song of the Open Road gespielt hatte. Schon ihr erster Einsatz für MGM, das Musical Ball in der Botschaft, machte sie zum Star. Ihre gute Gesangsstimme, ihr Tanztalent sowie ihre Schauspielfähigkeiten machten sie zu einem der beliebtesten Musicalstars in HollywoodsGoldener Ära. Vor allem wurde sie in der Rolle des All-American Girl besetzt.[3]
Neben ihrer Filmkarriere nahm sie in den 1950er-Jahren auch Schallplatten auf, so 1956 die LP Can’t we be Friends, bei der sie nicht ihre weithin bekannte Sopranstimme nutzt, sondern tiefer singt. Als die Hollywood-Musicals ab Mitte der 1950er-Jahre in der Gunst des Publikums sanken, bekam sie weniger Kinorollen angeboten. Versuche, in anderen Genres unterzukommen, verliefen wenig erfolgreich – 1958 übernahm sie beispielsweise eine Hauptrolle in dem für sie eher ungewohnten Genre Film noir, in The Female Animal konkurriert sie mit ihrer von Hedy Lamarr verkörperten Mutter um die Gunst eines Mannes (gespielt von George Nader).
Ab Ende der 1950er-Jahre verlegte sie sich vermehrt auf Arbeit im Fernsehen sowie auf Theaterbühnen. Sie spielte unter anderem am Broadway und unternahm Tourneen quer durch die USA mit aufwendigen Produktionen von Musicals wie South Pacific, My Fair Lady, The Sound of Music, Carousel, Brigdoon und Oklahoma!.[5] In späteren Jahrzehnten war sie in den Serien Fantasy Island, Love Boat und Unser lautes Heim in Gastrollen zu sehen. Außerdem gab sie Konzerte und war im Radio zu hören.
Powell war fünfmal verheiratet, ihre vier ersten Ehen wurden geschieden. Sie war Mutter von drei Kindern. Von 1988 bis zu seinem Tod im Jahr 2015 war Powell mit dem ehemaligen Kinderschauspieler Dickie Moore verheiratet, in den sie sich bei einem Interview für sein geplantes Buch über Kinderstars verliebt hatte. Sie lebten abwechselnd in Manhattan und der Kleinstadt Wilton, wo Powell im September 2021 im Alter von 92 Jahren eines natürlichen Todes starb.[6][7]
Robert Dick: That Was Entertainment: The Golden Age of the MGM Musical. University Press of Mississippi, Jackson (Mississippi), 2018. ISBN 978-1-496-81736-5.
Jane Powell: The Girl Next Door and How She Grew (Autobiografie). William Morrow & Co, New York, 1988. ISBN 978-0-68806-757-1.
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