Horst Baier (* 26. März 1933 in Brünn, Tschechoslowakei; † 2. Dezember 2017 in Konstanz[1]) war ein deutscher Mediziner und Soziologe, zuletzt Ordinarius für Soziologie an der Universität Konstanz.
Horst Baier studierte zunächst Medizin in Erlangen, Berlin und München. Er wurde 1953 Mitglied der Burschenschaft Germania Erlangen, aus der er später mit einigen Bundesbrüdern austrat, um die kurzlebige Sieglitzhofer Germania zu gründen.[2] 1986 wurde er Mitglied der Burschenschaft Rheno-Alemannia Konstanz.[3][4]
1959 wurde er an der Universität Erlangen zum Dr. med. promoviert. Er war anschließend Mitarbeiter von Helmut Schelsky an der Sozialforschungsstelle an der Universität Münster in Dortmund. 1969 habilitierte er sich im Fach Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster mit einer Studie über Max Weber.
Horst Baier war zunächst Professor für Soziologie und Sozialpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Münster. 1970 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl von Theodor W. Adorno als Ordinarius für Soziologie und Philosophie an die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, 1975 wechselte er auf den Lehrstuhl für Soziologie an die Universität Konstanz. Zu seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern zählten Maurizio Bach, Michael Bäuerle, Michael Ebertz, Weyma Lübbe, Bernhard Mann, Claus Offermann und Paul Ridder. 1998 wurde er emeritiert.
Horst Baier stand in der Tradition von Hans Freyer und Helmut Schelsky. Seine Forschungsschwerpunkte waren medizinsoziologische und sozialpolitische Themen, insbesondere der Verwaltungs- und Krankenhausökonomik und der Sozial- und Gesundheitsverwaltung wie wissenssoziologische und sozialphilosophische Themen.[5]
Horst Baier war langjähriger Mitherausgeber der wissenschaftlichen Zeitschrift Mensch-Medizin-Gesellschaft, erschienen im Enke-Verlag Stuttgart, und er war – zusammen mit Erhard Roy Wiehn – Herausgeber der Konstanzer Schriften zur Sozialwissenschaft sowie der Soziologischen Gegenwartsfragen.