Das Ministerium wurde im Vorfeld der Gründung des Landes Hessen ab Oktober 1945 unter der Bezeichnung Ministerium für Kultus und Unterricht aufgebaut und Anfang der 1950er Jahre in Hessisches Ministerium für Erziehung und Volksbildung umbenannt.[2] Ab 1963 firmierte die Behörde unter der Bezeichnung Der Hessische Kultusminister; vom 1. Januar 1988 bis zum 18. Januar 2024 trug sie den Namen Hessisches Kultusministerium. Seit dem 18. Januar 2024 heißt die Behörde Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen.
Aufgaben
Die hauptsächlichen Aufgaben des Hessischen Kultusministeriums sind:
Das Ministerium hatte im Jahr 2013 etwa 243 Mitarbeiter. Weitere 7.445 Mitarbeiter waren in den nachgeordneten Behörden tätig und 49.837 Mitarbeiter waren direkt in den Schulen eingesetzt. Damit ist das Kultusressort das mit Abstand personalintensivste der hessischen Landesverwaltung.[3]
Schulaufsicht
Das Kultusministerium ist die oberste Schulaufsichtsbehörde. Darunter bestehen 15 regionale Schulämter als untere Schulaufsichtsbehörde, die die Fach- und Dienstaufsicht über die Schulen ausübt.
Ziel der Schulaufsicht ist es, die Qualität der schulischen Arbeit, die Vergleichbarkeit der Abschlüsse und die Durchlässigkeit der Bildungsgänge zu sichern. Weiterhin berät das Landesschulamt die Schulen und steuert die Qualitätsentwicklungen der Schulen.
Organisation
Ministerium
Das Ministerium besteht neben dem Ministerbüro aus fünf Abteilungen mit folgenden inhaltlichen Zuordnungen:[4]
Abteilung IV: Digitalisierung Schule und Bildungsverwaltung, Lernen in der digitalen Welt, E-Government, Schulträgerangelegenheiten
Nachgeordnete Behörden
Seit dem 1. April 2015 ist dem Hessischen Kultusministerium die Hessische Lehrkräfteakademie nachgeordnet, die weite Bereiche des seitherigen Landesschulamts übernahm.
Das hessische Kultusministerium liegt in einem historischen Gebäude am Luisenplatz 10 in Wiesbaden. Das Gebäude wurde 1831 als Schulgebäude für das 1817 gegründete Pädagogium errichtet. 1933 wurde das Gebäude durch die Verwaltung des Reichsarbeitsdienstes und die SA genutzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude seit 1949 als Hessisches Kultusministerium genutzt. Heute steht es unter Denkmalschutz.
↑Clemens Albrecht: Vom Konsens der 50er zur Lagerbildung der 60er Jahre: Horkheimers Institutspolitik. In: ders. u. a.: Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik. Eine Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule. Campus Verlag, Frankfurt/New York 1999, ISBN 3-593-36214-7, S. 132–168 (hier: S. 140 m. Anm. 5).