Nach der Volksschule und der Berufsschule besuchte er die Außenhandelsschule und absolvierte eine kaufmännische Ausbildung. Nach der Kaufmanns- und Stenografenprüfung arbeitete er als Technischer Kaufmann, wurde im Jahr 1938 zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und nahm als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Nach Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft wurde er 1946 Geschäftsführer der Westfälischen Rundschau in Siegen und war ab 1952 als Prokurist bei der Stahlwerke Südwestfalen AG tätig.
Partei
Schmidt war vor 1933 Mitglied im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, trat nach dem Krieg der SPD bei und wurde im Jahr 1946 Vorsitzender der SPD Würgendorf. Von 1949 bis 1973 war er Vorsitzender des Unterbezirks Siegen-Wittgenstein.
Nachdem im Jahr 1968 der Siegener Alfons Groß, vormaliger Hauptscharführer der Waffen-SS, im Mauthausen-Gusen-Prozess vom Landgericht Hagen wegen eines Tötungsverbrechens zu mehrjähriger Haft verurteilt worden war, intervenierte Schmidt gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Siegen Hans Reinhardt mit dem Ziel einer Begnadigung von Groß, die der Justizminister, ihr Parteifreund Josef Neuberger, jedoch ablehnte.[1]
Er gehörte vom 5. Juli 1950 bis zum 3. Oktober 1961 dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an und war dort 1957 bis 1958 stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Verfassungsbeschwerden.
Am 19. März 1975 wurde Schmidt als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung in die von BundeskanzlerHelmut Schmidt geführte Bundesregierung berufen. Einen Tag später erhielt er seine Ernennungsurkunde von Verteidigungsminister Georg Leber.[2] In den Nachwehen der „Rudel-Affäre“ im November 1976 geriet Schmidt zunehmend in die Kritik der Medien. Er schied am 16. Dezember 1976 aus dem Amt.
Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 757.
50 Jahre Landtag Nordrhein-Westfalen. Das Land und seine Abgeordneten. Düsseldorf 1996.
Michael Hereth: Der Fall Rudel oder Die Hoffähigkeit der Nazidiktatur. Protokoll einer Bundestagsdebatte. Reinbek bei Hamburg 1977.