Heiligenborn ist einer der neun Ortsteile der Gemeinde Driedorf im mittelhessischenLahn-Dill-Kreis. Der Ort im östlichen Westerwald hat etwa 170 Einwohner. Er verfügt über die kleinste Gemarkung aller Driedorfer Ortsteile.
Der Ort liegt am östlichen Rand des Hohen Westerwaldes etwa 8 km südwestlich von Herborn und 45 km nordöstlich von Montabaur. Die Entfernung nach Siegen beträgt etwa 42 km und Wetzlar 33 km. Heiligenborn liegt etwa 5 km von der hessischen Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz entfernt. Die Entfernung zum Dreiländereck Hessen – Rheinland-Pfalz – Nordrhein-Westfalen beträgt etwa 8 km. Die Gemarkung des Ortes hat eine Größe von 1,07 km².
Heiligenborn grenzt ausschließlich an die Orte Driedorf und Roth. Beide Orte gehören zur Gemeinde Driedorf im Lahn-Dill-Kreis.
Die Gemarkung liegt überwiegend am Rehbach, einem Zufluss der Dill. Nördlich des Ortes, bereits auf Rother Gemarkung, erhebt sich der Rother Berg (572 m.ü.NN) und der Oberster Berg (560 m.ü.NN).
Geschichte
Ortsgeschichte
Der Ort wurde urkundlich erstmals 1398 als Heiligenborn erwähnt. Ausgehend vom Ortsnamen und der Lage am Rande des hohen Westerwaldes ist für den Ort eine Entstehungszeit im 10. Jahrhundert, während der letzten großen Landesausbauphase, zu vermuten.
Heiligenborn gehörte im Mittelalter zum Amt und Kirchspiel Herborn. Nach dem Jahr 1591 wurde der Ort jedoch dem Amt Driedorf angeschlossen.
Nahe dem Ort verlief die Fernhandelsstraße von Köln nach Leipzig über Altenkirchen und Herborn. In der Nähe des Ortes zweigte eine Hohe Straße über Wetzlar nach Frankfurt ab.
Mit dem Bau des ersten Abschnitts der Westerwaldquerbahn von Herborn nach Driedorf erhielt der Ort am 1. Mai 1906 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Bis 1910 wurde die Strecke über Westerburg bis Montabaur verlängert. Am 31. Mai 1966 wurde der Abschnitt der Westerwaldquerbahn endgültig stillgelegt und teilweise zurückgebaut.
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Heiligenborn lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[5][6]
ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Dillkreis, Gemeinde Driedorf[Anm. 5]
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Driedorf
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Gemeinde Driedorf
Einwohnerentwicklung
Heiligenborn: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr
Einwohner
1834
74
1840
76
1846
78
1852
66
1858
70
1864
77
1871
75
1875
75
1885
67
1895
67
1905
54
1910
60
1925
77
1939
99
1946
154
1950
148
1956
154
1961
148
1967
145
1970
167
1977
206
1990
?
2003
205
2006
188
2011
192
2014
173
2017
166
2020
158
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[5]; nach 1970: Gemeinde Driedorf[8][9][10][1]; Zensus 2011[11]
Mit der Gebietsreform ist die Gemeindeverwaltung auf die Gemeinde Driedorf übergegangen. Letzter Bürgermeister war Gerhard Henrich. Im Ort besteht ein Ortsbeirat aus fünf Mitgliedern. Der Ortsbeirat hat gegenüber der Gemeindevertretung Vorschlags- und Anhörungsrecht in den Angelegenheiten, die den Ort betreffen. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist Frank Heidrich Ortsvorsteher.[12]
In Heiligenborn existiert kein Kindergarten. Dieser ist in Driedorf. Der Ort gehört zum Einzugsbereich der Westerwaldschule Driedorf, einer Grund-, Haupt- und Realschule. Weiterführende Schulen können in Herborn oder Dillenburg besucht werden.
↑Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als Vorläufer des Deutschen Reichs.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.39, S.1603, Punkt 1320; Abs. 20. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2MB]).
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Anton Friedrich Büsching: D. Anton Friderich Büschings neue Erdbeschreibung. Das deutsche Reich. Band3. J.C. Bohn, 1771, S.840 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Statistik 2003. In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2004; abgerufen im Februar 2019.
↑Statistik 2006. In: Webauftritt. Gemeinde Driedorf, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Februar 2007; abgerufen im Februar 2019.