Die 26. Handball-Weltmeisterschaft der Männer wurde 2019 in Dänemark und Deutschland ausgetragen. Die Ausrichtung der Weltmeisterschaft war die erste, die in Kooperation von zwei Handballverbänden organisiert wurde. Zugleich war sie die 22. in Europa ausgetragene Handball-Weltmeisterschaft der Männer.
Als Gastgeber der 26. Weltmeisterschaft bewarben sich die Verbände aus Dänemark und Deutschland, der Slowakei und Ungarn, Polen, Norwegen sowie Schweden.
Die Slowakei und Ungarn wollten das Turnier 2019 gemeinsam austragen. Die Slowakei war als Bestandteil der damaligen Tschechoslowakei Gastgeber der Weltmeisterschaften 1964 und 1990. Für Ungarn wäre diese Weltmeisterschaft die erste gewesen, die der Verband organisiert hätte.
Polen strebte ebenfalls die erste Austragung der Titelkämpfe im Lande an. Der Verband hatte bereits die Europameisterschaft 2016 organisiert.
Der Norwegische Handballverband zog seine Bewerbung drei Tage vor der Entscheidung über den Austragungsort zurück. Auch der Schwedische Handballverband zog seine Bewerbung kurz vor der Entscheidung zurück. Für Schweden wäre es nach 1954, 1967, 1993 und 2011 die fünfte Austragung des Wettbewerbs gewesen.
Dänemark und Deutschland reichten bei der IHF eine Doppelbewerbung ein und wollten das Turnier gemeinsam austragen. Der Dänische Handballverband war bereits Gastgeber der Weltmeisterschaft 1978, Deutschland richtete bereits vier Weltmeisterschaften (1938, 1961, 1982 und 2007) aus. Die Weltmeisterschaften 1958 und 1974 wurden außerdem vom Deutschen Handballverband in der DDR ausgetragen.
Am 28. Oktober 2013 gab die IHF auf ihrem Kongress in Doha bekannt, dass die Weltmeisterschaft in Dänemark und Deutschland stattfinden werde. Das Turnier wurde zum ersten Mal in seiner Geschichte von zwei Verbänden gemeinsam ausgetragen.[1][2]
Die Spiele wurden an insgesamt sechs Standorten ausgetragen, wovon vier in Deutschland (Berlin, Köln, München und Hamburg) und zwei in Dänemark (Kopenhagen und Herning) liegen.
Das Eröffnungsspiel fand in Berlin statt, das Finale wurde in Herning gespielt. Die vier Vorrundengruppen hatten jeweils einen festen Spielort (Berlin, München, Kopenhagen oder Herning). Die Vorrundenspiele der deutschen Mannschaft wurden in Berlin, die der dänischen Nationalmannschaft in Herning ausgetragen. Der Spielplan der IHF stellte sicher, dass die beiden Gastgeber die Hauptrunde im jeweils eigenen Land spielen konnten: die deutsche Mannschaft in Köln, die dänische erneut in Herning.[3] Die beiden Halbfinals fanden in Hamburg statt, welche gleichzeitig die einzigen beiden dort ausgetragenen Spiele waren.
Spielorte der Weltmeisterschaft 2019 in Deutschland
Spielorte der Weltmeisterschaft 2019 in Dänemark
An dem Turnier nahmen 24 Mannschaften teil. Automatisch qualifiziert waren Frankreich als Weltmeister 2017 sowie Dänemark und Deutschland als Gastgeber. Die restlichen 21 Startplätze wurden an zehn Teams aus Europa, vier aus Asien, je drei aus Afrika und Amerika sowie einen Vertreter Ozeaniens vergeben.[4][5]
Die nachfolgend aufgeführten Mannschaften nahmen an der Weltmeisterschaft 2019 teil. Die Tabelle zeigt zudem das Datum der Qualifizierung, den Kontinentalverband und die Anzahl der bisherigen Weltmeisterschaftsteilnahmen.
Die Auslosung der vier Gruppen zur Vorrunde der Handball-Weltmeisterschaft 2019 fand am 25. Juni 2018 um 12:30 Uhr im Rathaus von Kopenhagen statt. Vor der Auslosung wurden die 24 qualifizierten Mannschaften in 6 Lostöpfe aus jeweils 4 Mannschaften aufgeteilt.[6]
Lostöpfe
Folgende Mannschaften waren schon vor der Auslosung gesetzt:
Die restlichen 20 Mannschaften wurden ausgelost. Die Auslosung ergab folgende vier Gruppen mit jeweils sechs Teams:[7]
Berlin
München
Herning
Kopenhagen
Die Vorrunde begann am 10. Januar 2019 mit den Eröffnungsspielen der beiden gastgebenden Verbände: In der Berliner Mercedes-Benz-Arena traf Deutschland auf die erstmals antretende koreanische Mannschaft. Später am Abend spielte Dänemark in der Royal Arena in Kopenhagen gegen Chile. Für die restlichen 20 Teams begann das Turnier einen Tag später. Die Vorrunde wurde in vier Gruppen à sechs Mannschaften gespielt.
Bei den Vorrundenspielen handelte es sich um Punktspiele. Dabei bekam die Mannschaft pro Sieg 2 Punkte und bei einem Unentschieden 1 Punkt. Keine Punkte gab es bei einer Niederlage.
Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Mannschaften entschieden nach Abschluss der Vorrunde folgende Kriterien über die Platzierung:
Die Uhrzeiten sind in MEZ angegeben.
Die Hauptrunde ersetzte das Achtelfinale und das Viertelfinale, welche in den letzten Weltmeisterschaften zur Anwendung kamen. Es wurden 2 Gruppen à 6 Mannschaften gebildet. Die Ergebnisse der Mannschaften gegen die Mannschaften, die aus der eigenen Vorrunden-Gruppe mit in die Hauptrunde einzogen, wurden mitgenommen. Die Spiele fanden vom 19. bis zum 23. Januar statt. Dabei hatten die Platzierungen von Deutschland und Dänemark eine besondere Bedeutung, denn abhängig von der Platzierung wurden die Spiele unterschiedlich angesetzt. In Kopenhagen wurden im President’s Cup die weiteren Platzierungen ermittelt.
Bei den Hauptrundenspielen handelte es sich um Punktspiele. Dabei bekam die Mannschaft pro Sieg 2 Punkte und bei einem Unentschieden 1 Punkt. Keine Punkte gab es bei einer Niederlage.
Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Mannschaften entschieden nach Abschluss der Hauptrunde folgende Kriterien über die Platzierung:
Die Teams, die sich nicht für die Hauptrunde qualifizierten, spielten am 19. und 20. Januar in Köln und Kopenhagen im President’s Cup um ihre Platzierung. Dabei wurden die Plätze 13 bis 24 ausgespielt. Die Gruppenvierten der Vorrunde spielten um die Plätze 13 bis 16, die Gruppenfünften um die Plätze 17 bis 20 und die Gruppensechsten um die Plätze 21 bis 24. Die Spiele wurden im K.-o.-System ausgetragen. Im Falle eines Unentschiedens nach regulärer Spielzeit wäre die Partie ohne Verlängerung direkt durch Siebenmeterwerfen entschieden worden.
Ab der Finalrunde wurden die Spiele im K.-o.-System ausgetragen. Im Falle eines Unentschiedens nach regulärer Spielzeit wäre eine Verlängerung von zweimal fünf Minuten angesetzt worden. Wenn es nach der ersten Verlängerung weiterhin Unentschieden gestanden hätte, wäre eine zweite Verlängerung von zweimal fünf Minuten durchgeführt worden. Hätte auch die zweite Verlängerung des Spiels unentschieden geendet, wäre die Partie in einem Siebenmeterwerfen entschieden worden.
Die fünftplatzierten Mannschaften der beiden Hauptrundengruppen wurden auf die Plätze 9 und 10 gesetzt, die sechstplatzierten Mannschaften auf die Plätze 11 und 12. Die Ermittlung dieser Plätze erfolgte gemäß der folgenden Berechnungskriterien:
Der erste Platz berechtigt zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten. Der Weltmeister 2019 ist zudem direkt für die Olympischen Spiele 2020 in Japan qualifiziert. Die Mannschaften der Plätze 2 bis 7 sind berechtigt, an den Olympia-Qualifikationsturnieren teilzunehmen, die im April 2020 stattfinden.
Für die Handball-Weltmeisterschaft 2019 wurden von der International Handball Federation folgende Schiedsrichterpaare nominiert:[8]
Erstmals seit 2013 war in Deutschland eine Handball-WM wieder live im Free-TV zu sehen. Die beiden deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF übertrugen bei diesem Turnier alle Spiele der deutschen Handballnationalmannschaft. Das ZDF übertrug das Finale.[11] Eurosport hatte eine Sublizenz erworben und zeigte 15 weitere WM-Spiele ohne deutsche Beteiligung im Free-TV.
Ebenfalls eine Sublizenz erhielt die DOSB New Media GmbH, die Sportdeutschland.TV betreibt. Der Online-Sportsender zeigte, zusammen mit seinem Ableger Handball-Deutschland.TV, alle 96 Spiele der WM 2019 live und auf Abruf im Internet. Die Begegnungen der deutschen Herren-Nationalmannschaft liefen dabei über das Freemium-Paket „Sportdeutschland.TV Plus“. Fans konnten gegen Gebühr werbefrei die gesamte WM inklusive der deutschen Spiele live und on Demand sehen.[12]
Einschaltquoten
Einschaltquoten der Übertragung der deutschen Handballnationalmannschaft durch das Erste und ZDF:
Der ORF zeigte auf ORF SPORT + alle Spiele der österreichischen Nationalmannschaft sowie die beiden Halbfinalspiele und das Finale.[23]
Weltmeisterschaften der Männer
Deutschland 1938 | Schweden 1954 | DDR 1958 | BR Deutschland 1961 | Tschechoslowakei 1964 | Schweden 1967 | Frankreich 1970 | DDR 1974 | Dänemark 1978 | BR Deutschland 1982 | Schweiz 1986 • Qualifikation | Tschechoslowakei 1990 | Schweden 1993 | Island 1995 | Japan 1997 | Ägypten 1999 | Frankreich 2001 | Portugal 2003 | Tunesien 2005 | Deutschland 2007 | Kroatien 2009 | Schweden 2011 • Qualifikation | Spanien 2013 • Qualifikation | Katar 2015 • Qualifikation | Frankreich 2017 • Qualifikation | Dänemark und Deutschland 2019 • Qualifikation | Ägypten 2021 • Qualifikation | Polen und Schweden 2023 • Qualifikation | Kroatien, Dänemark und Norwegen 2025 • Qualifikation | Deutschland 2027 • Qualifikation | Frankreich und Deutschland 2029 • Qualifikation | Island, Dänemark und Norwegen 2031 • Qualifikation
Weltmeisterschaften der Frauen
Jugoslawien 1957 | Rumänien 1962 | BR Deutschland 1965 | Sowjetunion 1968 | Niederlande 1971 | Jugoslawien 1973 | Sowjetunion 1975 | Tschechoslowakei 1978 | Ungarn 1982 | Niederlande 1986 | Südkorea 1990 | Norwegen 1993 | Österreich und Ungarn 1995 | Deutschland 1997 | Dänemark und Norwegen 1999 | Italien 2001 | Kroatien 2003 | Russland 2005 | Frankreich 2007 | VR China 2009 | Brasilien 2011 | Serbien 2013 • Qualifikation | Dänemark 2015 • Qualifikation | Deutschland 2017 • Qualifikation | Japan 2019 • Qualifikation | Spanien 2021 • Qualifikation | Dänemark, Norwegen und Schweden 2023 • Qualifikation | Deutschland und Niederlande 2025 • Qualifikation | Ungarn 2027 • Qualifikation | Spanien 2029 • Qualifikation | Tschechien und Polen 2031 • Qualifikation
Weltmeisterschaften im Nachwuchsbereich U-21-Weltmeisterschaften der Männer
Schweden 1977 | Dänemark/Schweden 1979 | Portugal 1981 | Finnland 1983 | Italien 1985 | Jugoslawien 1987 | Spanien 1989 | Griechenland 1991 | Ägypten 1993 | Argentinien 1995 | Türkei 1997 | Katar 1999 | Schweiz 2001 | Brasilien 2003 | Ungarn 2005 | Mazedonien 2007 | Ägypten 2009 | Griechenland 2011 | Bosnien und Herzegowina 2013 | Brasilien 2015 | Algerien 2017 | Spanien 2019 | Ungarn 2021 | Deutschland und Griechenland 2023 | Polen 2025
U-19-Weltmeisterschaften der Männer
Katar 2005 | Bahrain 2007 | Tunesien 2009 | Argentinien 2011 | Ungarn 2013 | Russland 2015 | Georgien 2017 | Nordmazedonien 2019 | Griechenland 2021 | Kroatien 2023 | Ägypten 2025
U-17-Weltmeisterschaft der Männer
Marokko 2025
U-20-Weltmeisterschaften der Frauen
Rumänien 1977 | Jugoslawien 1979 | Kanada 1981 | Frankreich 1983 | Südkorea 1985 | Dänemark 1987 | Nigeria 1989 | Frankreich 1991 | Bulgarien 1993 | Brasilien 1995 | Elfenbeinküste 1997 | China 1999 | Ungarn 2001 | Mazedonien 2003 | Tschechien 2005 | Mazedonien 2008 | Südkorea 2010 | Tschechien 2012 | Kroatien 2014 | Russland 2016 | Ungarn 2018 | Rumänien 2020 | Slowenien 2022 | Nordmazedonien 2024
U-18-Weltmeisterschaften der Frauen
Kanada 2006 | Slowakei 2008 | Dominikanische Republik 2010 | Montenegro 2012 | Mazedonien 2014 | Slowakei 2016 | Polen 2018 | Kroatien 2020 | Nordmazedonien 2022 | China 2024