Dieser Artikel behandelt den Höhenzug Höheberg an der Landesgrenze zwischen Hessen und Thüringen. Für Einzelberge gleichen Namens siehe Höheberg (Begriffsklärung).
Höheberg
Blick von Marth über das Leinetal mit Eckstieg (vorne) hinweg südsüdostwärts zum Höheberg mit der Junkerkuppe (mittig rechts)
Die Höheberg ist 510,7 m[1] hoch, worauf sich die meistens genannte Höhe von rund 511 m Höhe bezieht. In Gipfelnähe ist auf topographischen Karten eine 508,9 m hohe Stelle verzeichnet.
Berge
Zu den Bergen, Erhebungen und Felsformationen des Höhebergs gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN; wenn nicht anders genannt laut Bundesamt für Naturschutz[5]):
Berg der Burg Hanstein (ca. 390 m)[1], direkt nordwestlich von Bornhagen-Rimbach
Höhberg (385,5 m), südlich von Fretterode (mit einer weiteren Teufelskanzel)
Pfeillietenkopf (356,8 m), östlich von Lindewerra
Hartberg (317,6 m), ostsüdöstlich von Werleshausen
Leine-Werra-Wasserscheide und Fließgewässer
Über den Höheberg verläuft die Leine-Werra-Wasserscheide. Südöstlich vorbei am Höheberg fließt die Walse, die bei Wahlhausen in die südwestlich des Höhenzuges verlaufende Werra mündet. Innerhalb der Landschaft entspringt südwestlich der südöstlichen Teufelskanzel der Hollbach, der in Wahlhausen die Walse speist, und südöstlich der nordwestlichen Teufelskanzel der Pfingstrasenbach, der nahe Lindewerra der Werra zufließt. Nordwestlich vorbei verläuft der vom Stürzlieder Berg (342,9 m) kommende Siesterbach, der bei Werleshausen in die Werra mündet. Nördlich entspringt nahe Bornhagen der Steinsbach, der in Richtung Nordnordosten zur Leine verläuft.
Schutzgebiete
Auf der Südabdachung des Höhebergs liegt in Thüringen das Naturschutzgebiet (NSG) Kelle-Teufelskanzel (CDDA-Nr. 164048; 1996 ausgewiesen; 2 km² groß), an das sich westlich in Hessen das NSG Harthberg (CDDA-Nr. 163534; 1993; 39 ha) anschließt, und im Osten befindet sich das NSG Hasenwinkel (CDDA-Nr. 163549; 1939; 6,2 ha). Das zuerst genannte NSG ist als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Kelle-Teufelskanzel (FFH-Nr. 4625-303; 2 km²) ausgewiesen, westlich davon ist das zweitgenannte NSG ein Teil des FFH-Gebiets Werra- und Wehreland (FFH-Nr. 4825-302; 244,81 km²) und das zuletzt erwähnte NSG ein solcher des FFH-Gebiets Röhrsberg-Hasenwinkel-Mühlberg (FFH-Nr. 4626-306; 4,51 km²). Auf dem Höhenzug liegen auch Teile des LandschaftsschutzgebietsObereichsfeld (CDDA-Nr. 390325; 2009; 384,96 km²) und des VogelschutzgebietsWerrabergland südwestlich Uder (VSG-Nr. 4626-420; 84,33 km²).[5]
In der Mitte des 14. Jahrhunderts wird der Höheberg erstmals in Lehnsurkunden erwähnt, wo Kunze und Friedrich von Worbis den Hoheberg und den Odenberg an die Brüder Tile und Heinrich von Hanstein verkaufen. Lehnsherren waren die Grafen von Eberstein und das Kloster Fulda. Der Hoheberg umfasste damals das nordwestlich Waldgebiet des Höheberges bis einschließlich der Waldungen bis Birkenfelde, während das südöstliche Waldgebiet Oden- oder Odinberg genannt wurde. Gela von der Mark und ihr Sohn Otto verkaufen ihren Teil am Odenberg und Dietzenrode 1366 ebenfalls an die Herren von Hanstein, die für die nächsten Jahrhunderte im Besitz der Wälder am Höheberg bleiben. Der Name Odinberg taucht dann nicht mehr in den Urkunden auf und der gesamte Bergrücken wird als Höheberg bezeichnet.[8]
Im Herbst 1945 regelte das Wanfrieder Abkommen am Höheberg eine Grenzverschiebung der amerikanisch-sowjetischen Zonengrenze, die auch zur Zeit der späteren innerdeutschen Grenze wirksam blieb. Sie hatte zur Folge, dass die zuvor thüringischen Orte Werleshausen und Neuseesen an Hessen und im Tausch die zuvor hessischen Orte Sickenberg, Asbach, Vatterode, Weidenbach und Hennigerode nach Thüringen abgetreten wurden. Somit gelangte dieser kleine Teil des Höheberges mit dem Harthberg und der Eichenlieden an Hessen.
Sehenswertes
Das Gebiet des Höheberges bietet an mehreren Wanderwegen viele Ausflugmöglichkeiten in bewaldeter Landschaft:
↑Karte und Legende zu den Naturräumen Hessens (Internet Archive der Online-Kopie von Die Naturräume Hessens, Otto Klausing 1988) im Umweltatlas Hessen des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie
↑Levin von Wintzingeroda-Knorr: Die Wüstungen des Eichsfeldes: Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt, Heiligenstadt, Mühlhausen und Worbis. O. Hendel, Göttingen 1903, S. 737, 738