Die Grau-Pappel ist ein sommergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen von bis zu 35 Metern und Stammdurchmesser über 1,5 m erreichen kann. Sie ist besonders durch ihre erst weißlich glatte bis später borkig schwarze Rinde mit tiefen Furchen bekannt. Die Rinde der Zweige ist gelblich bis hellgrau. Die Laubblätter sind rundlich bis dreieckig oder seicht fünflappig und etwa 7 × 7 cm groß. Sie sind beim frischen Austrieb dicht silbrig behaart. Später sind die Blätter oberseits dunkel glänzend graugrün, auf der Unterseite jedoch bleibend dicht behaart und dadurch grauweiß. Der Blattstiel ist etwa 5 cm lang, flach und behaart.
Die Grau-Pappel ist wie fast alle Arten der Gattung zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Blütezeit ist im April. Die männlichen Kätzchen sind grau bis rötlich und während des Stäubens für einige Tage gelb. Die weiblichen Blütenstände sind grünliche Kätzchen, jedoch seltener zu sehen, da die Mehrzahl der Bäume männlich ist. Aus den weiblichen Kätzchen entwickeln sich weißwollige Samen.
Auf der Iberischen Halbinsel, in Skandinavien, aber auch weltweit in anderen gemäßigten Zonen wie in den USA wurde der Baum eingeführt.
Die Grau-Pappel bevorzugt sandig-lehmigen bis lehmigen Boden und sonnige bis halbschattige Standorte. An Flusstälern, insbesondere auf Kiesbänken der Flüsse und in Auen, ist sie lokal häufiger zu finden. Auch Moorböden werden von ihr besiedelt. Der bevorzugte pH-Wert ist schwach sauer bis schwach alkalisch; die Wurzel ist flach und extrem weit.
Ähnliche Arten
Bei der ansonsten recht ähnlichen Silber-Pappel (Populus alba) sind die Blattunterseiten glänzendweiß.
Nutzung
Die Grau-Pappel zeichnet sich durch eine ausgeprägte Windfestigkeit aus. Da sie sich darüber hinaus durch Wurzelbrut vermehrt, findet sie als Erosionsschutz- und Windschutzgehölz Verwendung. In Küstengebieten wird sie gerne zur Dünenbefestigung eingesetzt. Der Landschafts- und Gartenbau schätzt die Grau-Pappel als Alleebaum und beliebtes Grün in Parkanlagen. Wegen der früh einsetzenden Astbruchgefahr werden sie allerdings in Parkanlagen und Erholungswäldern nicht gern direkt an Wegen gepflanzt.
Einzelnachweise
↑Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.301.
↑Grau-Pappel. In: GRIN Taxonomy for Plants. (englisch)
Literatur
Alan Mitchell: Die Wald- und Parkbäume Europas. Ein Bestimmungsbuch für Dendrologen und Naturfreunde. Übers. u. bearb. von Gerd Krüssmann. Paul Parey, Hamburg/Berlin 1975, ISBN 3-490-05918-2.