Ein geschütztes Leerzeichen[1] (englischno-break space, auch non-breaking space, abgekürzt NBSP, manchmal auch als Dauerleerzeichen bezeichnet) verhindert einen automatischen Zeilenumbruch an der Position des Leerzeichens, der die Leserlichkeit verschlechtern und den Lesefluss stören könnte. Das Zeichen entstand aus den Regeln zum Zeilensatz im Schriftsatz, als diese für die digitale Typografie umgesetzt wurden.
Neben dem gewöhnlichen geschützten Leerzeichen gibt es im Unicode-Standard auch noch ein schmales geschütztes Leerzeichen (englischnarrow no-break space, abgekürzt NNBSP, Position U+202F,  ). In der DIN 5008 (Ausgabe 2020)[2] und in der DIN 5009[1] wird dies als Schmal-Leerzeichen bezeichnet. Für das nicht geschützte schmale Leerzeichen wird in der DIN 5008 keine Verwendung angegeben.
Weitere geschützte Leerzeichen
Darüber hinaus gibt es ein geschütztes Leerzeichen ohne eigene Breite (englischzero width no-break space, Position U+FEFF, ), das Ziffernleerzeichen[3] (englisch figure space, Position U+2007) und den mongolischen Vokalseparator (englisch mongolian vowel separator, abgekürzt MVS, Position U+180E), der weitgehend dem NNBSP entspricht, aber auch noch Einfluss auf die Gestalt der anliegenden Buchstaben haben kann. Das Umbruchverhalten wird im Unicode-Zeilenumbruch-Algorithmus beschrieben.
Kodierung
Die geschützten Leerzeichen werden folgendermaßen definiert und kodiert:
Veraltet, ersetzt durch U+2060 word joiner zur Unterscheidung von BOM
2
Leerraum garantiert gleiche Breite wie eine Tabellenziffer gleicher Schrift
3
ersetzt U+FEFF BOM in dessen alternativer Verwendung als Wortverbinder, welches seit Unicode 3.2 nicht mehr verwendet werden sollte.
Im ASCII-Zeichensatz aus dem Jahr 1963 sind keine geschützten Leerzeichen enthalten, weshalb viele ältere Computersysteme sie nicht darstellen konnten. Fast alle modernen Computer verwenden mindestens den im Jahr 1987 eingeführten ISO-8859-Standard und können daher zumindest das geschützte Leerzeichen U+00A0 problemlos verarbeiten und darstellen.
Anwendungsbeispiele
Zwischen Anrede und Namen einer Person: „Prof. Dr. Beispielhausen“ – Prof. Dr. Beispielhausen ( bzw.  ) Zumindest würde man die Amtsbezeichnung „Prof.“ und den akademischen Grad „Dr.“ zusammenhalten wollen; genauso einen einzelnen akademischen Grad „Dr.“ mit dem Nachnamen. Zwischen der Gruppe von mehreren akademischen Graden einerseits und dem Nachnamen andererseits kann eine Trennung aber sehr sinnvoll sein; zu lange zusammenhängende Konstrukte sind zu vermeiden, und es würde ansonsten mitten im Nachnamen getrennt werden. Andernfalls entsteht eine übermäßige Lücke am rechten Rand oder Blocksatz mit riesigen Wortabständen.
Bei Schreibweise einer Zahl mit den Zahlwörtern Million und Milliarde: 23 Millionen – 23 Millionen.[5]
In Abkürzungen („z. B.“ – z. B.) sowie als Tausendertrennzeichen. In beiden Fällen sollte eigentlich besser ein „schmales geschütztes Leerzeichen“ („z. B.“ – z. B.) stehen. Aus Kompatibilitätsgründen wird jedoch in der Regel darauf verzichtet, da dieses Zeichen nicht von allen Webbrowsern und Schriftarten unterstützt wird. Häufig wird der Zwischenraum stattdessen auch ganz weggelassen, was jedoch gemäß DIN 5008 nicht korrekt ist.
Bei Sonderzeichen: „3 + 5“ – 3 + 5 und in bestimmten Konstellationen von Satzzeichen wie „Beispiel –“ – Beispiel –.
Bei deutscher QWERTZ-Tastaturbelegung entsprechen die Mod3-Tasten der Feststell- bzw. Rautetaste. Die Mod4-Tasten entsprechen der Größer-/Kleiner- (>/<) bzw. Alt-Gr-Taste.
Johannes Braams und andere: The LaTeX 2ε Sources. (PDF, 2,3 MB;) 27. Juni 2011, S. 65.
7
D. E. Knuth: The TeXbook. Addison-Wesley, Reading 1984 und später, S. 352.
8
\, ist im Wesentlichen als \ifmmode\mskip\thinmuskip\else\thinspace\fi definiert, siehe The LaTeX 2ε Sources S. 65. Innerhalb einer Formel wird daraus ein \mskip, was glue erzeugt und daher einen Zeilenumbruch erlaubt – The TeXbook. S. 290 und Kapitel 12. Andernfalls resultiert \thinspace, s. o.
9
The TeXbook S. 280 und 167 f. – allerdings völlig unüblich.