Unter einem Zeichensatz versteht man einen Vorrat an Elementen, Zeichen genannt, aus denen sich Zeichenketten zusammenstellen lassen. Solche Elemente können unter anderem die Buchstaben eines Alphabetes, Ziffern, aber auch andere Symbole sein, etwa die Sonderzeichen, die Zeichen der Lautumschrift des IPA-Codes oder der Brailleschrift, Piktogramme verschiedener Art oder Steuerzeichen.
Ein Zeichensatz ist weniger als ein Zeichencode, der zusätzlich noch eine definierte Nummerierung der Zeichen des Zeichensatzes enthalten muss. Insoweit sind die unten aufgeführten Beispiele wie ASCII streng genommen schon ein Zeichencode.
In der Informationstechnik benötigt man neben dem definierten Zeichensatz auch die Nummerierung der Schriftzeichen und damit einen Zeichencode. In Zeiten des Internets müssen die verwendeten Zeichencodes international genormt sein, um reibungslosen Datenaustausch zu gewährleisten. Dieser Druck reduziert die frühere Vielfalt der Zeichencodes enorm.
Die grafische Ausgestaltung eines Zeichens heißt Schriftzeichen oder Glyph, die des ganzen Zeichensatzes Schriftart bzw. Satz (englisch Font), die Regeln der Zeichensetzung Interpunktionsregeln.
Traditionell in der Informatik bekannte Zeichenkodierungen sind der ASCII- und der EBCDIC-Code. Letzterer hat allerdings stark an Bedeutung verloren. Zunehmend in den Vordergrund getreten sind Zeichensätze mit international notwendigen Zeichen, die über das Englische hinausgehen, z. B. diesbezügliche Zeichensätze gemäß ANSI und insbesondere der international anerkannte Standard Unicode.
Ein Teil der Zeichen eines Zeichensatzes sind die darstellbaren Zeichen. Ihre Anzahl ist geringer als die Zahl der insgesamt im Zeichensatz vorgesehenen Zeichen, da ein Teil des Zeichenvorrates für andere Zwecke, zum Beispiel als nicht-druckbare Steuerzeichen verwendet wird.