Das Gericht Langendiebach (auch Gericht Diebach, später: Amt Ronneburg) war eine Verwaltungseinheit des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit unter wechselnden Territorialherren.
Das Gericht Langendiebach lag nordöstlich von Hanau am Nordrand des Kinzigtals, im Südosten der Wetterau.
Geschichte
Territorialherren
Ursprünglich gehörte das Gericht Langendiebach zum Territorium von Kurmainz. Die frühe Geschichte des Gerichtes ist eng mit der Burg Ronneburg verknüpft, die wahrscheinlich von den Mainzer Erzbischöfen zu dessen Schutz errichtet wurde.[1] Burg und Gericht kamen allerdings mit dem Aussterben der Herren von Büdingen zunächst an die Herren von Hohenlohe-Brauneck, welche diesen Besitz ab 1313 wiederum an das Erzbistum verkauften.[2] Mainz verpfändete beides 1426 an die Grafen von Hanau. Diese Pfandschaft wurde 1476 nach der Mainzer Stiftsfehde von den Grafen von Isenburg eingelöst[3] und gehörte (später als Amt Ronneburg) zu deren Grafschaft.
1698 wurde der Verwaltungssitz von der Ronneburg nach Langenselbold verlegt, dessen Gericht Selbold zuvor 1645 mit dem isenburgischen Amt Ronneburg zusammengefasst worden war. Ausgenommen davon blieb die untergeordnete Gerichtsbarkeit, doch lag die Finanzverwaltung nun in der Hand eines gemeinsamen Amtskellers.[4]
Rückingen – als isenburgisches Afterlehen war die Grundherrschaft und das Kirchenpatronat im Besitz der Herren von Rüdigheim und von Rückingen, später der Familie von Fargel und von Kameytzki, die Zugehörigkeit Rückingens zum Gericht Langendiebach war damit weniger ausgeprägt.[7]
Literatur
Hans Philippi: Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen. Elwert, Marburg 1954 (= Schriften des Hessischen Amts für geschichtliche Landeskunde 23), bes. S. 69–72 und 148–151.
Einzelnachweise
↑Hans Philippi: Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen. Schriften des Hessischen Amts für geschichtliche Landeskunde 23, Elwert, Marburg 1954, bes. S. 69–72.
↑Angela Metzner: Reichslandpolitik, Adel und Burgen – Untersuchungen zur Wetterau in der Stauferzeit. In: Büdinger Geschichtsblätter 21, 2008/2009, S. 124.
↑Uta Löwenstein: Grafschaft Hanau. In: Ritter, Grafen und Fürsten – weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca. 900–1806 = Handbuch der hessischen Geschichte 3 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 63. Marburg 2014. ISBN 978-3-942225-17-5, S. 209.
↑Hans Philippi: Territorialgeschichte der Grafschaft Büdingen. Schriften des Hessischen Amts für geschichtliche Landeskunde 23, Elwert, Marburg 1954, bes. S. 151.
↑Vertrag vom 29. Juni 1816 der in einem Vertrag vom 30. Juni 1816 nochmals wiederholt wurde (Arthur Benno Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 41, Anm. 126).
↑Heinrich Bott: Die Besitzer des Dorfes Rückingen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. In: Hanauisches Magazin. Monatsblätter für Heimatkunde 17, 1938, Nr. 1–4, S. 1–32.
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