Die Galerie Neue Meister in Dresden zählt mit ungefähr 300 ausgestellten Bildern des 19. und 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten deutschen Gemälde-Museen der Moderne. Wesentliche Sammlungsschwerpunkte sind deutsche Romantik, bürgerlicher Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Impressionismus. Die Galerie ging 1931 aus der „Modernen Abteilung“ der Dresdner Gemäldegalerie hervor.
Die Sammlung der Werke begann zunächst in der Dresdner Gemäldegalerie. Nachdem Bernhard August von Lindenau 1830 Leiter der Königlichen Museen wurde, begann ab 1843 ein verstärkter Ankauf zeitgenössischer Kunstwerke für die neu geschaffene „Moderne Abteilung“. Lindenau stellte dafür jährlich 700 Taler aus seinem Vermögen bereit. Auch der Akademische Rat, der für die Kunstakademie und die Gemäldegalerie zuständig war, steuerte 50 Prozent des Reinerlöses aller akademischen Kunstausstellungen für den Ankauf der Gemälde bei. Dennoch musste man sich im Wesentlichen auf deutsche Maler beschränken, da die zur Verfügung stehenden Mittel sehr knapp bemessen waren.[1]
Bis 1882 befanden sich nur vier bedeutende Werke der deutschen Romantik in der Sammlung: Von Caspar David FriedrichZwei Männer in Betrachtung des Mondes und Hünengrab im Herbst sowie von Ludwig RichterBrautzug im Frühling und Überfahrt über die Elbe am Schreckenstein bei Aussig. Danach wurde die „Moderne Abteilung“ unter der Direktion von Karl Woermann durch künstlerisch anspruchsvolle Neuerwerbungen erweitert. Nachdem 1897 die internationale Kunstausstellung in Dresden stattgefunden hatte, kaufte die Galerie nun auch ausländische Werke zeitgenössischer Kunst.[1]
Unter Hans Posse, der seit 1910 Leiter der Galerie war, bildeten sich in der „Modernen Abteilung“ die noch wesentlichen Sammlungsbereiche deutsche Romantik, bürgerlicher Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und Impressionismus heraus. Durch die Gründungen des „Dresdner Museumsvereins“ im Jahr 1911 und des „Patronatsvereins der Gemäldegalerie“ 1917 wurde die Galerie finanziell sehr gestärkt.
1959 erfolgte die Neugründung der Galerie Neue Meister. Seit 1965 befindet sie sich in den Oberlichtsälen des Albertinums. In der Zeit der DDR erwarb man einige der abgegebenen Bilder zurück.
Am 19. Juni 2010 wurde das Albertinum nach umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten wiedereröffnet. Die Sanierung des Gebäudes und der Einbau eines hochwassersicheren Depots war nach dem Elbehochwasser 2002 notwendig geworden.[2] Durch den Umzug des Grünen Gewölbes in das Residenzschloss stehen nun auch die Räume des Salzgassenflügels zur Verfügung. Hier wird auf einer Fläche von 1200 m² in wechselnden Ausstellungen Kunst der Gegenwart gezeigt.
Ausstellung
Aus der Sammlung von ungefähr 3.000 Bildern präsentiert die Galerie ca. 300 Werke der Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Darüber hinaus befinden sich in den Räumlichkeiten der Ausstellung Objekte aus der Skulpturensammlung, welche aus derselben Epoche stammen wie die sie jeweils umgebenden Gemälde.
Mit Hauptwerken sind in der Galerie Neue Meister unter anderem folgende Maler vertreten:
Im Jahr 1994 gründete sich die Gesellschaft für Moderne Kunst in Dresden e. V.[3] Dieser Verein sammelt Geld zum Ankauf von Bildern und organisiert Dauerleihgaben an das Museum. Durch die Unterstützung konnten bisher mehr als 40 Kunstwerke erworben und mehrere Ausstellungen finanziert werden.
↑ abU. Bischoff, D. Sommer: Galerie Neue Meister Dresden. Dresden: Verlag der Buchhandlung König, 2010. ISBN 978-3-86560-856-7
↑Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Hrsg.): Das neue Albertinum: eine Arche für die Kunst. Depotneubau und Umbau im Albertinum – eine Projektskizze. Dresden 2007, S. 11.