Aufgrund von 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch die Gemeinde Flomborn, zum Großherzogtum Hessen, das das neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz kam der Ort 1835 zum neu errichteten Kreis Alzey, zu dem er bis 1969 gehörte, als die Gemeinde im Rahmen der Verwaltungsreform zum neuen Landkreis Alzey-Worms kam.
Das Friedensgericht Alzey wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Alzey ersetzt.[4]
Ortsbürgermeisterin ist Sabine Kröhle (Für Flomborn e. V.). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 74,39 % gewählt und folgte damit Rainer Thomas, der nach zehnjähriger Amtszeit nicht mehr kandidiert hatte.[8][9] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde sie als einzige Bewerberin mit 72,2 % in ihrem Amt bestätigt.[10]
Wappen
Blasonierung: „Durch Wellenschnitt von Grün und Silber geteilt; oben ein silberner Fisch, unten ein grüner Lindenzweig mit drei Blättern (2:1).“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Denkmäler
Bronzeschwein
Das Denkmal wurde dem magersten Schwein des Dorfes gesetzt.
Die Flomborner befanden die von den Besatzern nach dem Zweiten Weltkrieg erhobene Schlachtvieh-Abgabe für zu hoch. Diese Abgabe wurde am Lebendgewicht gemessen. Als die Schweine an der Reihe waren, führten die Dorfbewohner jedes Mal dasselbe Schwein zur Waage, bis es die Prozedur nahezu selbständig ausführte. Das Schwein war das magerste im ganzen Dorf, so dass die Abgaben sehr gering ausfielen. Die Eintreiber sollen davon nichts bemerkt haben und die Dörfler waren so froh, dass sie später beschlossen, dieser „Wutz“ auf dem Marktplatz ein Denkmal zu errichten.
Ein im Dorf bekanntes Lied der Fastnachtszeit erzählt von dieser Geschichte:
„Und will mal einer schlachten, da gibt es ein groß’ Malör,
wo nehm ich nur ein Schweinchen her,
meins ist doch viel zu schwer.
Und heimlich borgt sich jeder dieselbe mag're Sau,
die rennt schon ganz allein zur Waag' und macht auch kein Radau.“
Sport
TuS Flomborn
Der Turn- und Sportverein 1897 e.V. Flomborn ist der ortsansässige Sport- und Fußballverein.
Die Gründungsversammlung mit 58 Gründungsmitgliedern fand am 28. Juli 1897 statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Von 1947 bis 1976 war i. R. Eppelsheim, Mühlweg, die Fa. Farbenschmidt GmbH (Tochterfirma v. Druckfarbenfabriken Gebr. Schmidt GmbH, Frankfurt a. M.) angesiedelt. Sie war mit bis zu 100 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im Umkreis. Die gesamten Fertigungsgebäude brannten im Sommer 2008 ab.
In Flomborn befindet sich ein Supermarkt der Netto Marken-Discount Kette. Er ist der einzige Supermarkt in der näheren Umgebung.
Bildung
Grundschule
Realschule plus zusammen mit Flörsheim-Dalsheim, in Flomborn sind die Klassen 5 und 6
↑Andrea Kraft: Ortsverzeichnis zur Historischen Karte der Pfalz und Rheinhessens 1789. Landesarchiv Speyer 2009, S. 7.
↑Friedrich Lehne: Historisch-statistisches Jahrbuch des Departements vom Donnersberge für das Jahr 9 der fränkischen Republik. Pfeiffer, Mainz 1801, S. 174. (Digitalisat).