Richard Alfred Eugen Jettel wurde als Sohn von Ladislaus Hugo Jettel, einem Eisenwerksverwalter, und von Sophie Jettel geboren. Nach dem Tod der Mutter übersiedelte die Familie nach Wien.
Wegen eines gut bezahlten Vertrags, der ihm von dem in Paris lebenden österreichischen Kunsthändler Charles Sedelmayer angeboten wurde, übersiedelte Eugen Jettel 1875 in die französische Hauptstadt, wo er ein erfolgreiches Leben führte. Regelmäßig stellte er zwischen 1877 und 1881 im Salon des Champs-Elysées und zwischen 1890 und 1897 auch im Salon du Champ du Mars aus und er wurde zum Mitglied der Weltausstellungsjury nominiert. Als besondere Ehrung wurde er zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen.
Charles Sedelmayer hatte vermutlich gehofft, dass Eugen Jettel seine Tochter heiraten würde. Als dieser aber aus Wien Cilli Mailer, die Tochter eines Handschuhfabrikanten, nachkommen ließ und heiratete, kürzte Sedelmayer die Bezüge, so dass das Paar immer wieder in Geldnöte geriet.
Eugen Jettel war Mittelpunkt eines Zirkels österreichischer und deutscher Künstler in Paris, er pflegte aber auch Kontakte mit französischen Künstlern und fand Anschluss an den Kreis der Schule von Barbizon.
Eine Erbschaft gab ihm die Mittel, 1897 nach Wien zurückzukehren, wo er ebenfalls erfolgreich war und Erzherzog Carl Stephan und seine Gemahlin, Erzherzogin Maria Theresia, seine besonderen Förderer wurden. Während seiner letzten Lebensjahre reiste er immer wieder nach Istrien, wo er sich weiter der Landschaftsmalerei widmete.
Eugen Jettel verstarb vor Beginn einer Studienreise mit Erzherzog Carl Stephan, die sie in den Adriaraum führen sollte, in Lussingrande und wurde am 1. September 1901 auf dem Friedhof Sankt Anna in Triest beigesetzt. 1916 wurde das Grab aufgelassen.
Eugen Jettels Bruder Wladimir Eugen Eduard Jettel wurde ebenfalls Landschaftsmaler. Er erhielt seine Ausbildung allerdings in Dresden.
Auszeichnungen und Mitgliedschaften
Eugen Jettel war ab 1868 Mitglied des Wiener Künstlerhauses. Nach seiner Rückkehr nach Wien trat er allerdings aus und wurde Mitglied der Secession.