Das kleine Dorf Escheberg liegt im Norden des Habichtswälder Berglands knapp 5 km nordwestlich der Zierenberger Kernstadt und etwa 850 m südöstlich der Kuppe des Eschebergs, der mit 448,9 m ü. NHN höchsten Erhebung des Malsburger Waldes.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Escheberg erfolgte unter dem Namen Eskeberge in pago Hassia im Jahr 1019 in einer Urkunde des Klosters Kaufungen.[1] Der Ort war Stammsitz des vom 13. bis ins 15. Jahrhundert bestehenden niederadligen Geschlechts derer von Escheberg.
Die Gemeinde Escheberg entstand am 30. September 1928 aus dem gleichnamigen Gutsbezirk. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Escheberg auf freiwilliger Basis am 31. Dezember 1970 in die Stadt Zierenberg eingemeindet.[3] Ein Ortsbezirk nach der Hessischen Gemeindeordnung wurde nicht errichtet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Escheberg lag:[1][5]
1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Zierenberg
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Zierenberg
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag 9. Mai 2011 in Escheberg 33 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 15 zwischen 18 und 49, 6 zwischen 50 und 64 und 3 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 15 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 6 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 12 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
Burghasungen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr
Einwohner
1834
93
1840
92
1846
72
1852
66
1858
61
1864
60
1871
70
1875
71
1885
63
1895
53
1905
58
1910
87
1925
103
1939
81
1946
187
1950
164
1956
120
1961
86
1967
47
1970
71
1980
?
1990
?
2000
?
2011
33
2015
24
2021
35
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[1]; Stadt Zierenberg[2]; Zensus 2011[8]
Escheberg besteht im Wesentlichen aus einem Gutshof im Fachwerkstil und einem kleineren Wirtschaftshof. Dieser ist durch eine ehemalige Orangerie mit einem im englischen Stil angelegten Schlosspark verbunden. Der Park ist öffentlich zugänglich. Zudem gibt es einen 18-Loch-Golfplatz.[9]
Das im Jahr 1530 im gotischen Stil erbaute Schloss Escheberg ging aus einem im Fachwerkstil errichteten Gutshaus hervor. Das Schloss befindet sich im Privatbesitz der Familie von der Malsburg und kann nicht besichtigt werden.
Zur Zeit der Romantik, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war das Schloss kulturelle Begegnungsstätte zahlreicher Dichter, Maler und Musiker. Der LyrikerEmanuel Geibel begann auf dem Weg zum Schloss, im Jahr 1841, das bekannte Gedicht „Der Mai ist gekommen...“ zu verfassen.
Persönlichkeiten
Persönlichkeiten, die mit Escheberg in Verbindung stehen/standen:
↑
Eingliederung der Gemeinden Escheberg und Hohenborn in die Stadt Zierenberg im Landkreis Wolfhagen vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.3, S.109, Punkt 108 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 1,6 MB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Zierenberg, abgerufen im September 2020.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 71.