Ursprünglich war geplant, Vad zum 1. April 2010 zum Kommandeur des Zentrums für Verifikationsaufgaben zu ernennen, wo er zum Brigadegeneral befördert werden sollte. Auf Wunsch von Angela Merkel blieb er jedoch auf seinem Posten im Kanzleramt und wurde am 1. Juli 2010 dort – und entgegen des erklärten Wunsches des Verteidigungsministeriums[4] – befördert. Der letzte General auf diesem Dienstposten diente unter Helmut Schmidt.[5] Laut einem Artikel in der Zeitschrift Focus soll er für Merkel angesichts des Untersuchungsausschusses zum Luftangriff bei Kundus als Berater besonders wichtig gewesen sein.[5]
Zum 1. Mai 2013 trat Vad freiwillig im Alter von 56 Jahren in den Ruhestand.[6][4]
Seine Nachfolge trat Oberst Andreas Delp an.[7]
Erklärung des Ausrüstungsmangels mit „Strukturpazifismus“ und Afghanistaneinsatz
In mehreren Medienverlautbarungen kritisierte Vad den mangelhaften Zustand und die fehlende Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. In Die Presse machte er 2018 „eine unrealistische Hypermoral“[16] verantwortlich für die deutsche Sicherheitspolitik. Seiner Meinung nach hatte „keiner der letzten Verteidigungsminister in der Ära Merkel […] das Zeug dazu, die Streitkräfte einer der größten Wirtschaftsnationen der Erde nachhaltig zu formen“[17]. Als Ursula von der Leyen im Frühjahr 2019 eine positive Bilanz ihrer Amtszeit als deutsche Verteidigungsministerin vorlegen wollte, wies Vad auf die mangelhafte personelle, materielle und finanzielle Ausstattung der Bundeswehr hin.[18] Er ging mit der politischen und militärischen Spitze der Bundeswehr hart ins Gericht und unterstellte ihr Führungsversagen, altbackene Mentalität, Bürokratismus und Duckmäusertum, was die Times unter der Überschrift „German military failings begin at top“ am 15. April 2019 aufgriff.[19] Vad wurde für seine Äußerungen, insbesondere in Bezug auf von der Leyen, vom damaligen Generalsekretär der CDU, Paul Ziemiak, kritisiert.
Vad bemängelte im März 2022, dass die Bundeswehr trotz eines hohen jährlichen Budgets von knapp 50 Mrd. Euro nicht einsatzbereit sei: „Ein befreundeter israelischer General fragte mich einmal: Wie schafft ihr Deutschen es, mit fast 50 Milliarden Euro nicht einsatzbereit zu sein? Die Israeli haben nur die Hälfte und sind Tag und Nacht startklar.“ Vad erklärte, dass man mittelfristig über die Wehrpflicht neu nachdenken müsse. Für ihn sei „der deutsche Strukturpazifismus“ für die Vernachlässigung wesentlich verantwortlich.
Als weiteren wesentlichen Grund führte der Berater der Bundeskanzlerin den Afghanistaneinsatz an, dieser habe erhebliche Ressourcen gebunden.[20] Eine ähnliche Kritik hatte Vad zuvor bereits geäußert, z. B. im April 2019.[21] Laut Vad war auch das deutsche Krisenmanagement im Zusammenhang mit der Evakuierung aus Afghanistan unzureichend und wenig vorausschauend.[22]
Positionen zum Krieg Russlands gegen die Ukraine
Am 24. Februar 2022 erklärte Vad bei einer Sondersendung der politischen Talkshow Maybrit Illner zu den Aussichten des Widerstands gegen die Invasion: „Militärisch gesehen ist die Sache gelaufen. Und meine Bewertung ist, dass es nur um ein paar Tage gehen wird und nicht mehr.“ Dies gelte aber nur, wenn Putin „nicht den Schritt in die Westukraine“ vollziehe. Dann sei „mit massivem Widerstand zu rechnen.“ In diesem Fall könne es einen langwierigen „Guerillakrieg im Stile Afghanistan“ geben.[23]
„Putin wird diesen Krieg gewinnen, weil die russischen Streitkräfte modern sind, gut ausgestattet sind, weil sie eine vielfache Überlegenheit auch haben, weil sie eine strategische Ausgangsbasis haben, gegen die man sich einfach nicht verteidigen kann“ hielt Vad zu Kriegsbeginn fest.[24]
Am 7. März 2022 äußerte Vad während der Schlacht um Kiew im Morgenmagazin des ZDF, perspektivisch bestehe für die ukrainischen Truppen keine Aussicht darauf, sich dauerhaft gegen die russischen Truppen durchzusetzen. Aus militärischer Sicht sei es sinnvoller, „den ukrainischen Widerstand in den Westen der Ukraine zu ziehen“, wo die Versorgung einfacher sei. Kämpfe um Städte wie Kiew hätten reinen Symbolcharakter. Die russische Strategie im Ukraine-Krieg sei es, die großen urbanen Zentren einzukesseln und viele Flüchtende hinauszulassen. „Die Russen gehen in diese Städte punktuell rein, um regierungswichtige Gebäude, militärische Infrastruktur zu neutralisieren.“ Dies sei die Strategie der Russen, mit der sie sich auch Zeit ließen. Auf die Frage, ob der über 60 Kilometer lange russische Konvoi vor Kiew feststecke, lautete Vads Antwort: „Er steckt nicht fest. Man sieht eigentlich daran, dass sich die Russen sehr sicher fühlen. […] Und ich denke mal, aus diesen Kolonnen heraus da sind die Kräfte, die sie brauchen letztlich für diesen Kampf um Kiew. In Kiew sitzt die Regierung, auch die militärische Leitung des Landes, die Geheimdienstzentrale, die wichtigen Kommunikationspunkte, und deswegen denk ich in den nächsten Tagen militärisch wird sich das sehr stark auf Kiew fokussieren.“[25] Der Stau bedeute eine „Vorbereitung zum Sturm auf Kiew“.[26]
Wenige Tage später löste sich der Konvoi auf, und Russland zog seine Kräfte komplett aus dem Umfeld Kiews zurück, um sie in die Ostukraine zu verlagern, womit Russland die Schlacht um Kiew verloren hatte.[27][28]
Nach seiner Fehleinschätzung zu Beginn des Angriffs gestand er zu: „Die Ukrainer haben bewiesen, dass sie ihre Hauptstadt Kiew wirksam verteidigt haben und darüber hinaus einen erfolgreichen Abwehrkampf führen gegen einen überlegenen Gegner. Die Russen wiederum haben einige Landgewinne im Osten und an der Schwarzmeerküste erzielt.“[32] Er hielt daher eine „gesichtswahrende“ diplomatisch-politische Lösung beider Seiten im Ukraine-Krieg für möglich und sprach sich für den Versuch einer Verhandlungslösung aus. Zugleich sprach er sich wegen des erhöhten Eskalationsrisikos gegen die Lieferung von schweren Waffen aus. Diese seien potenziell ein „Weg in den Dritten Weltkrieg“. Waffensysteme wie der Kampfpanzer Leopard oder der Schützenpanzer Marder seien zudem nur nach jahrelanger Ausbildung nutzbringend einsetzbar[33] – eine Einschätzung, der von Brigadegeneral Klaus Wittmann entschieden widersprochen wurde.[34]
Vad hielt es für unmöglich, dass schwere Kampfpanzer überhaupt in den Osten der Ukraine gebracht werden könnten, die Russen würden das militärisch „niemals zulassen“. Es „hat keine militärische Relevanz, wenn wir jetzt schwere Waffen liefern. Das ist eine Phantomdebatte.“[35]
Ende Mai sprach er der ukrainischen Armee die Fähigkeit ab, größere Territorien zurückerobern zu können.[36]
Eine Einschätzung, die Vad später mehrfach wiederholte und die auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, teilte;[37]
Vad äußerte auch, Russland werde die gesamte Küste der Ukraine inklusive Odessa erobern und eine Landverbindung nach Transnistrien schaffen, Russland werde permanent unterschätzt.[38]
Mitte Juli 2022 widersprach er anderslautenden Lagebeurteilungen[39] mit der Einschätzung, die russischen Angreifer hätten „klare logistische Vorteile“ und eine „Eskalationsdominanz“, das heißt sie könnten aus Russland „beliebig viele Soldaten, Kampfpanzer, Schützenpanzer, Flugzeuge nachschieben“. Praktisch kontrollierten die Russen sowohl die ukrainische Küste mittels einer Seeblockade wie auch in der Luft den „gesamten Raum“. Man müsse daher nach einer diplomatischen Lösung suchen und schnell verhandeln, da sonst die Russen aufgrund ihres absehbaren Sieges gar keinen Grund mehr für spätere Verhandlungen hätten. Die Ukraine hätte allenfalls Chancen in einem hinhaltenden Guerillakrieg.[40]
Im September begann die Ukraine mit einer Gegenoffensive im Raum Charkiw, am 9. September äußerte Vad, trotz punktueller Erfolge der Ukraine hätten die Russen die Gesamtlage im Krieg fest im Griff; auch die Lieferung komplexerer Waffen ändere daran wenig.[41] Die Russen erlitten durch die ukrainische Offensive aber eine empfindliche Niederlage und mussten größere Gebiete aufgeben, teilweise erfolgte ihr Rückzug fluchtartig.[42][43]
Am 7. November erklärte Vad bei n-tv, dass der Kampf um Cherson sich voraussichtlich noch lange hinziehen werde, beide Seiten seien in einer „operativen Pattsituation“.[44]
Zwei Tage später kündigte der russische Verteidigungsminister Schoigu die Aufgabe Chersons und den Rückzug der Russen auf das ostwärtige Dneprufer an.[45][46]
Am 8. November thematisierte der Spiegel zusammenfassend die Einschätzungen von Vad zum Ukrainekrieg, mit denen er von der vorherrschenden Positionierung abwich. Insbesondere die im Sommer und Herbst 2022 erfolgten erfolgreichen militärischen Offensiven schätzte Vad als nicht nachhaltig und lediglich regional begrenzt ein. Er sah bereits sehr früh eine Notwendigkeit von politischen Verhandlungen.[47]
Vad wurde mit den Worten zitiert: „Man wird da nur politisch rauskommen, mit Verhandlungen. Man wird Russland als Nuklearmacht militärisch nicht besiegen können.“
Am 10. November bewertete Vad den angekündigten Rückzug aus dem Raum Cherson nicht als eine Niederlage Putins, sondern als eine „Umgruppierung“, um bessere Verteidigungspositionen einnehmen zu können. Er sprach sich prioritär für humanitäre Hilfe und gegen Waffenlieferungen aus. Der Rückzug böte die Gelegenheit für Verhandlungen.[48]
Im selben Monat äußerte Vad, dass eine Rückeroberung der Krim und des Donbass ohne Eintritt der NATO militärisch „nicht möglich“ sei; diese politischen Ziele des ukrainischen Präsidenten seien „weit ab von der Realität der militärischen Lage.“[49]
Die Schwarzmeerregion sei für Russland zudem strategisch so wichtig wie etwa die Karibik und die Panamaregion für die USA oder das südchinesische Meer und Taiwan für China – wie Vad in einem Sammelband zusammen mit Julian Nida-Rümelin und Antje Vollmer ausführte.[50]
Bevor Russland diese Gebiete aufgebe, so Vad, und „als Weltmacht verschwindet“, würden „sie Nuklearwaffen einsetzen“. Vad sah weiterhin nur zwei realistische Optionen: einen langen Abnutzungskrieg mit vielen Toten, einem verwüsteten Land und einer hohen Eskalationsgefahr oder Verhandlungen.[51]
Vad wurden wiederholt Fehleinschätzungen vorgeworfen, er liege „mit seinen Prognosen auffällig oft daneben“[52], sie „erwiesen sich mit verstörender Regelmäßigkeit als falsch.“[53] So sprach das Onlinemagazin für MedienkritikÜbermedien von „spektakuläre[n] Falschprognosen“ und listete diese auf.[54]Sascha Lehnartz kommentierte bei WELT.de Vads vorherige Einschätzung, es würde in Cherson zu wochenlangen Kämpfen kommen, spöttisch mit der Empfehlung, im Regelfall das Gegenteil dessen, was Vad annehme, für wahrscheinlich zu halten, und schrieb polemisch: „Wäre Vad eine Haubitze, würde er mit dieser Treffsicherheit aus 200 Meter Entfernung die Zugspitze verfehlen.“[55] In der NZZ wurden in der Rückschau seine Einschätzungen als „spektakulär falsch“ bewertet.[4]
Auf einige Fehleinschätzungen insbesondere zu Beginn des Ukrainekrieges angesprochen, erklärte Vad in einem Interview mit der Neuen Westfälischen im Januar 2023: „Zu Beginn des Krieges waren so gut wie alle Experten der Meinung, dass der Krieg nur sehr kurz sein würde. […] Ich habe das damals auch so eingeschätzt. Die militärische Lageentwicklung in einem Krieg folgt nicht einem Drehbuch. Sie ist nur schwer voraussehbar. Krieg ist unkalkulierbar. Das gilt auch für den weiteren Verlauf des Ukrainekrieges. Deshalb ist statt emotionaler Kriegsrhetorik politische Klugheit angebracht.“[56]
Am 20. Januar 2023 verteidigte Vad seine Fehleinschätzung über die mögliche Dauer des Krieges. In der Druckausgabe der Neuen Westfälischen bezog er sich dabei auf „so gut wie alle Experten“. Namentlich werden seitens Vad keine Experten genannt, allerdings wird in einem Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung vom 9. Februar deutlich, dass „vor einem Jahr […] viele Experten davon [ausgingen], dass die ukrainischen Soldaten gegen die russischen Invasoren nicht die geringste Chance haben würden“.[57] In einer Diskussion im Bayerischen Rundfunk gab er an, gar nicht grundsätzlich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine zu sein, um ihr eine bessere Verhandlungsposition zu verschaffen, die Bundesregierung solle aber zuvor die politischen Ziele Deutschlands definieren.[58]
In der Zeitschrift Emma forderte Vad im Januar 2023 dazu auf, vor weiteren Waffenlieferungen zunächst die politischen Ziele im Ukrainekrieg zu definieren. Er bezeichnete Waffenlieferungen ohne politisch-strategisches Konzept als „Militarismus pur“ und forderte, dass „dieser sinnfreie Aktionismus in der deutschen Politik“ endlich ein Ende finden müsse. Mit Berufung auf Äußerungen des US-Generalstabschefs Mark A. Milley sah Vad eine militärische Pattsituation im Ukrainekrieg, aus der es keine militärischen Lösungswege, sondern nur eine politisch-diplomatische Lösung gebe. Eine politische Verhandlungslösung müsse gleichermaßen die russischen wie die ukrainischen Sicherheitsinteressen berücksichtigen. Vad kritisierte eine Eindimensionalität der deutschen Außenpolitik, die zu stark auf Waffenlieferungen fokussiert sei und zu wenig auf Interessenausgleich, Diplomatie und Konfliktbewältigung. Vad bemängelte zudem eine aus seiner Sicht weitgehende „Gleichschaltung der Medien“, schränkte aber ein, dass diese nicht im staatlichen Auftrage geschehe wie in autokratisch regierten Staaten, sondern in einem Akt der „Eigenermächtigung“.[59]
Im Februar 2023 war Vad Erstunterzeichner einer von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierten Petition, die zu Diplomatie und Verhandlungen und gegen weitere „eskalierende Waffenlieferungen“ an die Ukraine im Zuge des russischen Überfalls aufrief;[60]
er trat auch bei der von Schwarzer und Wagenknecht organisierten Kundgebung am 25. Februar in Berlin auf, bei der er „ein Ende der Kriegsrhetorik in Deutschland“, einen „Ausstieg aus der militärischen Eskalation“, eine „politische Lösung des militärisch festgefahrenen Krieges“ in der Ukraine, den „baldigen Beginn von Verhandlungen“ sowie eine Kopplung der westlichen Waffenlieferungen an „realistische politische Ziele“.[61][62] Die Rede Vads von der Kundgebung erschien am 27. Februar in der Emma.[63] Der Neuen Zürcher Zeitung sagte er später, dass er sich nicht mehr zusammen mit Wagenknecht auf eine Bühne stellen werde, da sie zu den Personen gehöre, die von „Denkverboten“ in der deutschen Debatte profitiere. Er habe „das für Alice gemacht“, weil sie ihm „in [der] Emma die Möglichkeit gegeben hat[te], [s]eine Gedanken zu den Waffenlieferungen darzulegen.“[4] In der Weltwoche erklärte und erläuterte er im Interview, dass ihm im Ukrainekrieg eine Strategie der Konfliktlösung und eine klare Definition des „end state“ in der Ukraine fehle, außerdem sei der Blick auf einen friedlichen Ausweg aus dem Krieg durch ausschließliche Fokussierung auf Waffenlieferungen in den Hintergrund gerückt. Seines Erachtens seien das Fehlen eines strategischen Verständnisses sowie einer realistischen Lageeinschätzung beim Ukrainekrieg in Deutschland bedenklich.[64]
In einem Interview mit dem Norddeutschen Rundfunk sagte Vad dazu, es ergebe grundsätzlich Sinn, die Ukraine mit Waffenlieferungen zu stabilisieren. Diese würden aber nicht alles Wünschenswerte aus Sicht der Ukraine umfassen können, sondern müssten dosiert und behutsam vonstattengehen. Im Moment würde man aber weiter eskalieren und einen sinnlosen Abnutzungskrieg führen.[65]
Im März 2023 kündigte Vad an, sein letztes Interview (zu dem Thema) zu geben. Marco Seliger zeichnete in der Neuen Zürcher Zeitung nach, wie es zu dieser ganzen Entwicklung kommen konnte, in der Vad durch Fehleinschätzungen seine „Reputation verspielt“ habe. Angesprochen auf seine zu selbstsichere Einschätzung zu Beginn des Krieges und ob er denn nicht dabei an den von ihm geschätzten (vorsichtigen) Kriegstheoretiker Clausewitz gedacht habe, räumte Vad ein, er hätte „wohl etwas vorsichtiger formulieren müssen.“[4]
Als damaliger Berater der CDU-CSU-Bundestagsfraktion referierte Vad im Jahre 2003 bei der extrem rechten Berliner Burschenschaft Gothia über „Perspektiven der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik“.[67] Auch Ex-SPD-Politiker Egon Bahr und der ehemalige Regierende Bürgermeister Berlins Eberhard Diepgen hatten dort schon referiert.[68]
2003 referierte er über „Friedenssicherung und Geopolitik im Denken Carl Schmitts“ beim Institut für Staatspolitik. Zuvor vertrat er in einem Beitrag für die rechtskonservative Wochenzeitung Junge Freiheit die Position, in der Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht sei „nicht hinreichend erkennbar, dass vieles, was damals – insbesondere im Partisanenkrieg und bei Repressalien sowie Geiselerschießungen – geschah, vom damaligen Kriegsrecht gedeckt war.“ Weiterhin führte er aus: „Wie viele Tausende deutscher Stabsärzte haben keine Experimente mit Kriegsgefangenen durchgeführt, sondern sich aufopferungsvoll für die Verwundeten, auch der Roten Armee, eingesetzt? Und: Wie viele Hunderte deutscher Regimenter haben tapfer und fair gekämpft? Sicherlich: Pflichterfüllung und fairer Kampf sind nicht die Themen der Ausstellung. Aber dennoch: Darf man eine Ausstellung, insbesondere mit Blick auf noch lebende Angehörige der Kriegsgeneration, so puristisch, schonungs- und rücksichtslos, also eben typisch deutsch, in Szene setzen?“[69]
Aus Anlass des 70. Jahrestages hielt Vad am 5. November 2013 vor 300 Teilnehmern des Europakongresses der Jewish Agency in Warschau einen Vortrag über den Aufstand im Warschauer Ghetto im Frühjahr 1943 und die Idee des Menschen, der über sich selbst hinauswächst und sein Schicksal annimmt, in der Philosophie von Friedrich Nietzsche. „Das ist auf jeden Fall etwas, was hier vor 70 Jahren beim Aufstand im Warschauer Ghetto geschehen ist“, sagte Vad.[70]
Abschreckend oder erschreckend? Europa ohne Sicherheit. Westend Verlag, Frankfurt a. M. 2024, ISBN 978-3-86489-470-1.
Carl von Clausewitz. Seine Bedeutung heute (= Libertas optima rerum. Bd. 3). Mittler, Herford u. a. 1984, ISBN 3-8132-0195-3.
Strategie und Sicherheitspolitik. Perspektiven im Werk von Carl Schmitt. Westdeutscher Verlag, Opladen 1996, ISBN 3-531-12912-0.
mit Andrea Riemer: Von Samurais und anderen Siegern. Holzhausen, Wien 2013, ISBN 978-3-902868-83-1.
mit Andrea Riemer: In den Spuren des Helden…. Holzhausen, Wien 2013, ISBN 978-3-902868-96-1.
mit Sandra Cegla: New Female Leadership. Was man von Angela Merkel und anderen Frauen lernen kann, Amazon Media EU, Luxemburg 2023, ISBN 978-2-49671-205-6.
Beiträge in Sammelbänden
Vad, Erich, Politische Lösungen sollten Vorrang haben, in: Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte, Ausgabe 3/2023, Bonn 2023, S. 4ff.
Vad, Erich, Mehr Strategie wagen. Weshalb interessengeleitete Politik den Frieden eher bewahrt als rein wertegesteuerte Außenpolitik, in: Einsichten und Perspektiven, 02/2023, S. 72 ff.
Vad, Erich, Gelernte Lektionen und strategische Perspektiven, in: Nida-Ruemelin, Julian/Vad, Erich/Vollmer, Antje u. a. (Hrsg.): Perspektiven nach dem Ukrainekrieg, Freiburg in Breisgau 2022, S. 63–82.
Produktion und Export von Waffen. Warum es eine nationale Rüstungsindustrie braucht, in: Neue Zürcher Zeitung, 19. März 2019, S. 12 ff.
Political and Security Aspects of Digitization. Interview with Stefan Pickl, in: The International Journal of WIRTSCHAFTSINFORMATIK, 3/2019, S. 257–260
Warum die EU-Armee eine Illusion ist, in: DIE PRESSE am 27. Mai 2019
Vad, Erich, Sicherheitspolitik und digitale Souveränität, in: Digma. Zeitschrift für Datenrecht und Informationssicherheit, 18. Jg., Heft 3, Zürich, September 2018, S. 114–119.
How to fight terrorism? Political and Strategic Aspects. In: CNS Spectrums, Cambridge University Press, Cambridge 2017, S. 1–8.
Angela Merkel und das Dilemma deutscher Sicherheitspolitik. In: Phillip Plickert (Hrsg.): Merkel: Eine kritische Bilanz. FinanzBuch Verlag, München 2017, ISBN 978-3-95972-065-6, S. 237 ff.
Bündnis ohne Kraft. Wozu braucht es die NATO? In: Cicero. Magazin für politische Kultur, Heft 6, 2017, S. 59–65
Starker Hang zum Appeasement, in: Cicero. Magazin für politische Kultur, 6, 2016, S. 84
What to expect in Warsaw, in: New Eastern Europe, 2016, S. 13 ff.
Ukraine-Krise. Putins Lektionen für den Westen, in: Behördenspiegel, 2016
Das neue Outfit des Ares, in: Kriege der Zukunft, Swissfuture.Magazin für Zukunftsmonitoring, 2,3, 2015, S. 24 ff.
(zus. mit Andrea Riemer) Leadership und Strategie: In Umbrüchen zeitgemäß führen, in: Österreichische Militärische Zeitschrift, 1, 2013, S. 14 ff.
Asymmetrischer Krieg als Mittel der Politik. In: Thomas Jäger, Rasmus Beckmann (Hrsg.): Handbuch Kriegstheorien. VS-Verlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17933-9, S. 586–593
Transformation des Krieges, in: Neue Zürcher Zeitung, 8. Januar 2002
Neue Technologien und das Kriegsbild der Zukunft, in: Europäische Sicherheit 5 / 2001, S. 52 ff.
Operative Führung : Grundlagen, Merkmale und Perspektiven, in: Österreichische Militärische Zeitschrift, 2, März / April 1998, S. 138 ff.
Auslandseinsätze deutscher Streitkräfte – Erfahrungen bei der Implementierung von Friedensvereinbarungen am Beispiel IFOR/SFOR, in: Humanitäres Völkerrecht, 2, 199, S. 74 ff.
Operatives Denken in deutschen Streitkräften. Vortrag an der Nationalen Verteidigungsuniversität Peking, in: Europäische Sicherheit 8 / 1997, S. 35 ff.
Scharnhorst: Von Gestern oder Brandaktuell?, in: Europäische Sicherheit 11/1997, S. 53 ff.
Innere Führung und das Berufsbild des Soldaten, in: Europäische Sicherheit, 2/1995, S. 44ff.
Gesamtstrategie und Nationale Führungsfähigkeit, in: Europäische Sicherheit, 6/1994, S. 289 ff.
↑Peter Müller: Personalwechsel im Verteidigungsministerium. Welt Online, 6. April 2007, abgerufen am 6. September 2013: „So konkurrierten um den Posten als Gruppenleiter 22 im Kanzleramt der von der CDU favorisierte und nun ins Amt gehievte Vad mit dem von Schneiderhan vorgeschlagenen Axel Binder.“
↑ abMerkels General. Focus Online, 6. März 2010, abgerufen am 6. September 2013.
↑Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen. (PDF; 33 kB) Bundesministerium der Verteidigung, 6. Juni 2013, archiviert vom Original am 27. Februar 2014; abgerufen am 6. September 2013: „Brigadegeneral Dr. phil. Erich VAD, Gruppenleiter 22 im Bundeskanzleramt, Berlin, trat in den Ruhestand.“
↑Viktor Toyka, Rüdiger Kracht: Clausewitz-Gesellschaft. Chronik 1961–2011. Hrsg. durch die Clausewitz-Gesellschaft, Hamburg 2011, ISBN 978-3-9810794-6-3, S. 266.
↑Ben Hall, Roman Olearchyk: Ukraine: can Russia still win the war? In: ft.com. 14. Juli 2022, abgerufen am 18. Juli 2022 (englisch): „Russia has struggled to reassemble depleted units and is having to offer big cash inducements to persuade former soldiers to sign new contracts. Much of the fighting in Luhansk was carried out by soldiers conscripted or press-ganged in the Russian-backed separatist regions of Ukraine. Russian armour — tanks and armoured vehicles — has been so degraded that its forces are using T-62 tanks, a machine dating from the 1960s, and armoured personnel carriers from the 1950s. In the past two weeks, the Ukrainian army has used Himars to strike numerous Russian ammunition depots, fuel storage, command centres and even soldiers’ barracks, says Petro Pyatakov, a former deputy head of Ukraine’s missile forces and artillery. ‚The disrupted supply system significantly reduces [Russia’s] firepower‘, says Pyatakov. ‚[It has] turned the enemy’s existing artillery into scrap metal without ammunition. [This] led to a significant reduction in the combat potential of the Russian troops‘“
↑Sascha Lehnartz: Chronik: Eine Panzerfaustregel, eine Chefsirene – und im Himmel ein schräger Humor. In: DIE WELT. 12. November 2022 (welt.de [abgerufen am 12. November 2022]).
↑Detlef David Kauschke: Erinnerung plus. In: juedische-allgemeine.de. Jüdische Allgemeine, 5. November 2013, abgerufen am 6. Januar 2018.
↑A different world: Scholars, experts reflect on 25 years of a unified Germany. In: The Hub. 1. Oktober 2015 (jhu.edu [abgerufen am 13. November 2017]).
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Lambang Uni Soviet. Pada masanya, Uni Soviet adalah negara federasi yang terdiri atas beberapa negara bagian. Negara-negara bagian itu disebut sebagai Republik Sosialis Soviet (RSS). Hubungan dengan bubarnya Uni Soviet Republik-republik Soviet memainkan peranan penting dalam pembubaran Uni Soviet. Di bawah pemerintahan Mikhail Gorbachev, program restrukturisasi yang disebut glasnost dan perestroika awalnya ditujukan untuk memperkokoh Uni Soviet. Akan tetapi, nyatanya program tersebut mempunya...
University of Canterbury Students' AssociationInstitutionUniversity of CanterburyLocationChristchurch, Canterbury, New ZealandEstablished1894[1]PresidentPierce Crowley [2]Executive officersBryant McIntyre, Xavier Moir, Angeline Moneda, Kartikey Kartikey, Sarah Calley, Kaleigh Pickover, Aria Millar, Ollie Dunshea, Maddy McConnell, Renz Alvez, Claire Arthurs, Okirano Tilaia, Tia-Raumati McIntyre-Kohinga [2]Websiteucsa.org.nz The University of Canterbury Students' Associa...
Universidad Técnica del Estado Sigla UTETipo PúblicaFundación 1947[1]Fundador Gobierno de Gabriel González VidelaLocalizaciónDirección Libertador Bernardo O'Higgins 3363,Estación Central, SantiagoChile ChileSitio web http://www.ute.cl/En 1981 es transformada en la Universidad de Santiago de Chile[2][editar datos en Wikidata] La Universidad Técnica del Estado (UTE) fue una universidad pública creada en 1947,[1] cuya institución antecesora es la Esc...
Part of a series on IslamSufismTomb of Abdul Qadir Gilani, Baghdad, Iraq Ideas Abdal Al-Insān al-Kāmil Baqaa Dervish Dhawq Fakir Fana Hal Haqiqa Ihsan Irfan Ishq Karamat Kashf Lataif Manzil Ma'rifa Maqam Murid Murshid Nafs Nūr Qalandar Qutb Silsila Sufi cosmology Sufi metaphysics Sufi philosophy Sufi poetry Sufi psychology Salik Tazkiah Wali Yaqeen Practices Anasheed Dhikr Haḍra Muraqabah Qawwali Sama Whirling Ziyarat Sufi ordersSunni Qadiri Chishti Naqshbandi Mujaddadiya Shadhili Suhraw...