Die 5. Eishockey-Weltmeisterschaften der U18-Frauen der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF waren die Eishockey-Weltmeisterschaften des Jahres 2012 in der Altersklasse der Unter-Achtzehnjährigen (U18). Insgesamt nahmen zwischen dem 29. November 2011 und dem 7. Januar 2012 18 Nationalmannschaften an den drei Turnieren der Top-Division sowie der Division I und Qualifikation zu selbiger teil.
Der Weltmeister wurde zum zweiten Mal die Mannschaft Kanadas, die im Finale den Erzrivalen aus den Vereinigten Staaten mit 3:0 bezwingen konnte. Die deutsche Mannschaft beendete das Turnier mit dem vierten Platz in der Top-Division und somit der bisher besten Platzierung, der Schweiz gelang der Verbleib in der Top-Division nicht, da sie durch eine Niederlage im entscheidenden Spiel gegen Russland in die Division I abstieg. Das Team aus Österreich belegte in der Division I den zweiten Platz, Ungarn schaffte in zehn Spielen ungeschlagen den Durchmarsch aus der Qualifikation über die Division I in die Top-Division.
Top-Division: 31. Dezember 2011 bis 7. Januar 2012 in Zlín und Přerov, Tschechien
Teilnehmer: Deutschland Deutschland, Finnland Finnland, Kanada Kanada, Russland Russland (Aufsteiger), Schweden Schweden, Schweiz Schweiz, Tschechien Tschechien, Vereinigte Staaten USA (Titelverteidiger)
Division I: 29. Dezember 2011 bis 4. Januar 2012 in Tromsø, Norwegen
Teilnehmer: Vereinigtes Konigreich Großbritannien (Qualifikant), Japan Japan (Absteiger), Norwegen Norwegen, Osterreich Österreich, Slowakei Slowakei, Ungarn Ungarn (Qualifikant)
Qualifikation zur Division I: 29. November 2011 bis 4. Dezember 2011 in Asiago, Italien
Teilnehmer: China Volksrepublik Volksrepublik China (Neuling), Frankreich Frankreich (Absteiger), Vereinigtes Konigreich Großbritannien (Neuling), Italien Italien (Neuling), Kasachstan Kasachstan (Absteiger), Ungarn Ungarn (Neuling)
Die U18-Weltmeisterschaft der Top-Division fand vom 31. Dezember 2011 bis 7. Januar 2012 in den tschechischen Städten Zlín und Přerov statt.[1] Die Spiele wurden in der PSG aréna (6.975 Plätze) in Zlín und im Zimní stadion Přerov (3.000 Plätze) in Přerov ausgetragen. Insgesamt besuchten 17.480 Zuschauer die 22 Turnierspiele, was einem Schnitt von 794 pro Partie entspricht.
Es nahmen acht Nationalmannschaften teil, die in zwei Gruppen zu je vier Teams spielten. Dabei setzten sich die beiden Gruppen nach den Platzierungen der Nationalmannschaften bei der Weltmeisterschaft 2011 nach folgendem Schlüssel zusammen:
Gruppe A (Zlín)
Gruppe B (Přerov)
Vereinigte Staaten USA (1)
Kanada Kanada (2)
Tschechien Tschechien (4)
Finnland Finnland (3)
Schweden Schweden (5)
Deutschland Deutschland (6)
Russland Russland (9)
Schweiz Schweiz (7)
Den Weltmeistertitel sicherte sich Kanada, das im Finale durch einen 3:0-Sieg gegen den Titelverteidiger und Erzrivalen USA gewann. Es war der insgesamt zweite Titelgewinn für die Kanadierinnen und der erste seit der Weltmeisterschaft 2010. Die Bronzemedaille gewann Schweden durch einen 4:1-Sieg über das überraschend auftrumpfende Team aus Deutschland. Die Plätze 5 und 6 sicherten sich Finnland und Gastgeber Tschechien. In der Abstiegsrunde musste die Schweiz in der Best-of-Three-Serie gegen Aufsteiger Russland trotz eines Auftaktsieges den Weg in die Division I antreten, da sie die beiden folgenden Spiele knapp verlor.
Bei den individuellen Auszeichnungen wurde die US-Amerikanerin Alex Carpenter zur besten Stürmerin, die Kanadierin Erin Ambrose zur besten Verteidigerin und Franziska Albl aus Deutschland zur besten Torhüterin ernannt. Die Topscorerin und gleichzeitig beste Torschützin wurde die US-Amerikanerin Haley Skarupa, die elf Scorerpunkte – allesamt Tore – erreichte. Bei den Torvorlagen war ihre Teamkollegin Maryanne Menefee mit sieben führend.
Modus
Nach den Gruppenspielen – jede Mannschaft bestritt drei davon – der Vorrunde qualifizierten sich die beiden Gruppenersten direkt für das Halbfinale. Die Gruppenzweiten und -dritten bestritten je ein Qualifikationsspiel zur Halbfinalteilnahme. Die Vierten der Gruppenspiele bestritten eine Best-of-Three-Runde um den siebten Platz sowie den Abstieg in die Division I.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Halbfinalqualifikant, Viertelfinalqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Halbfinalqualifikant, Viertelfinalqualifikant, Abstiegsrundenqualifikant
Abstiegsrunde
Die Relegationsrunde wird im Modus „Best-of-Three“ ausgetragen. Hierbei treffen der Viertplatzierte der Gruppe A und der Vierte der Gruppe B aufeinander. Die Mannschaft, die von maximal drei Spielen zuerst zwei für sich entscheiden kann, verbleibt in der WM-Gruppe, der Verlierer steigt in die Division I ab.
Das Turnier der Division I wurde vom 29. Dezember 2011 bis 4. Januar 2012 im norwegischenTromsø ausgetragen.[1] Die Spiele fanden in der 500 Zuschauer fassenden Ishall Grønnåsen statt. Insgesamt besuchten 1.483 Zuschauer die 15 Turnierspiele, was einem Schnitt von 98 pro Partie entspricht.
Ungarn, das erst über die Qualifikation den Weg in die Division I gefunden hatten, sicherte sich mit fünf Siegen souverän den Aufstieg in die Top-Division. Lediglich gegen die drittplatzierten Japanerinnen, die den direkten Wiederaufstieg verpassten, benötigten die Ungarinnen das Penaltyschießen. Gleiches galt für Österreich, die gegen Japan ebenfalls das Penaltyschießen zum Sieg brauchten, sich aber durch nur eine knappe Niederlage gegen Ungarn den zweiten Rang sicherten. Die gastgebenden Norwegerinnen belegten den vierten Platz. Qualifikant Großbritannien und die Slowakei, die im letzten Jahr noch Zweiter hinter Aufsteiger Russland gewesen war, mussten mit den Plätzen 5 und 6 vorliebnehmen und mit einem möglichen Abstieg in die Qualifikation oder Division II rechnen.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Aufsteiger in die Top-Division, Absteiger in die Qualifikation zur Division I
Das Qualifikationsturnier zur Division I wurde vom 29. November bis 4. Dezember 2011 im italienischenAsiago ausgetragen. Die Spiele fanden im 2.500 Zuschauer fassenden Pala Hodegart statt. Insgesamt besuchten 2.089 Zuschauer die 15 Turnierspiele, was einem Schnitt von 139 pro Partie entspricht.
Neben den bereits vier gesetzten Teilnehmern hatten auch die Mannschaften Frankreichs und Kasachstans für die Weltmeisterschaft der Division I gemeldet. Dies war auch im letzten Jahr der Fall. Zusätzlich hatten auch Ungarn, die Volksrepublik China, Großbritannien und Italien formell zugesagt. Der Zulassung der vier Mannschaften wurde auf dem halbjährlichen Kongress der IIHF im September 2011 in der Türkei zugestimmt.
Durch die vier neuen Teilnehmer wurde eine Qualifikation für die Division I vonnöten. Daran nahmen die vier Neulinge sowie die beiden letztplatzierten Mannschaften des Vorjahres – Frankreich und Kasachstan – teil. Die beiden besten Mannschaften der Qualifikation nahmen letztlich die beiden freien Plätze in der Division I ein.[1]
In der Qualifikation setzten sich Ungarn und Großbritannien souverän durch, während die letztjährigen Division-I-Teilnehmer Frankreich und Kasachstan nicht über die Ränge 5 und 6 hinauskamen.
Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, OTS = Siege nach Verlängerung (Overtime) oder Penaltyschießen, OTN = Niederlagen nach Verlängerung oder Penaltyschießen, N = Niederlagen Erläuterungen:Qualifikanten für die Division I