Klassifikation nach ICD-10
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Q74.8
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Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungen der Extremität(en)
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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Das Eaton-McKusick-Syndrom ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit einer Kombination von Fehlbildungen der Gliedmaßen mit beidseitiger Tibiahypoplasie und Polydaktylie der Hände und Füße.[1]
Es handelt sich um eine veraltete Bezeichnung.[2] Aktuell wird die Erkrankung unter Tibia-Hemimelie-Polysyndaktylie-triphalangealer Daumen-Syndrom geführt.[3]
Synonyme sind Werner mesomeles Syndrom; Hypoplastische Tibia-Polydaktylie-Syndrom; Hypoplastische Tibia-postaxiale Polydaktylie-Syndrom.
Die Namensbezeichnungen beziehen sich auf den US-amerikanischen Genetiker G. O. Eaton[4] und Victor Almon McKusick[5] sowie auf den Autor der Erstbeschreibung im Jahre 1919 durch den österreichischen Frauenarzt Paul Werner,[6][7] daher auch die Bezeichnung Werner (mesomeles) Syndrom, jedoch nicht zu verwechseln mit dem Werner-Syndrom (Adulte Progerie).
Vorkommen
Die Häufigkeit ist nicht bekannt, es wurde bislang nur über wenig Betroffene berichtet.[2]
Es besteht eine Assoziation mit dem Morbus Hirschsprung.[2]
Ursache
Der Erkrankung liegen Mutationen im LMBR1-Gen auf Chromosom 7 Genort q36.3 zugrunde, welches für ein Limb Development Membrane Protein kodiert.[8]
Dieses Gen ist auch beim Dreigliedriger Daumen-Polysyndaktylie-Syndrom beteiligt. Eventuell handelt es sich bei diesen beiden Krankheitsbildern um unterschiedliche Ausprägungen derselben Krankheit.[2]
Ferner steht dieses Gen in Zusammenhang mit folgenden Fehlbildungen bzw. Syndromen:
Klinische Erscheinungen
Kriterien sind:[1][2]
- Tibia-Aplasie oder-hypoplasie
- Mehrfachbildungen der Großzehen (Polydaktylie)
- 6-fingrige Hände mit 3-gliedrigen Daumen (Hyperdaktylie)
- Häutige Verbindungen (Syndaktylie) der Finger und/oder Zehen
- Keine inneren Fehlbildungen
- Keine geistige Retardierung
Fakultativ: Oberschenkeldys- oder -hypoplasie.[10]
Literatur
- A. Goldenberg, M. Milh, P. de Lagausie, R. Mesnage, F. Benarif, M. C. de Blois, A. Munnich, S. Lyonnet, V. Cormier-Daire: Werner mesomelic dysplasia with Hirschsprung disease. In: American journal of medical genetics. Part A, Band 123A, Nummer 2, Dezember 2003, S. 186–189, doi:10.1002/ajmg.a.20285, PMID 14598345.
- H. Hesselschwerdt, J. Heisel: Mesomele Dysplasie: Falldarstellung und Literatur zum Werner-Syndrom (Mesomelic dysplasia: case report and literature about Werner’s syndrome). In: Zeitschrift für Orthop und ihre Grenzgebiete, 128, 1990, S. 466–472, doi:10.1055/s-2008-1039598.
- K. Kozlowski, O. Eklöf: Werner mesomelic dysplasia. Report of two variant cases. In: Journal belge de radiologie, Band 70, Nummer 4, 1987, S. 337–339, ISSN 0021-7646. PMID 3680164.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band 2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
- ↑ a b c d e Eintrag zu Hypoplastische Tibia-postaxiale Polydaktylie-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 27. Juli 2024.
- ↑ Eintrag zu Tibia-Hemimelie-Polysyndaktylie-triphalangealer Daumen-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 27. Juli 2024.
- ↑ G. O. Eaton
- ↑ G. O. Eaton, V. A. McKusick: A seemingly unique polydactyly-syndactyly syndrome in four persons in three generations. In: Birth Defects Original Article Series, New York Ser V, Band 3, S. 221–225, 1969.
- ↑ P. Werner: Über einen seltenen Fall vom Zwergwuchs. In: Archiv für Gynäkologie, 104, Berlin 1919, S. 278–300.
- ↑ whonamedit Paul Werner. whonamedit.com
- ↑ Hypoplastic or aplastic tibia with polydactyly. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
- ↑ Eintrag zu Syndaktylie Typ 4. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
- ↑ Medizin-Lexikon
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