Die Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad ist eine Schmalspur-Museumseisenbahn mit 914,4 Millimetern (entsprechen 3 Fuß) Spurweite in den Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado. Die Strecke verläuft auf einer Länge von 73 Kilometern zwischen den Städten Durango und Silverton. Die heutige Museumsstrecke ist eine Teilstrecke der ehemaligen Denver and Rio Grande Western Railroad.
Die Strecke ist als National Historic Landmark sowie als National Historic Civil Engineering Landmark ausgezeichnet.
Die Eisenbahn von Durango nach Silverton wurde im Juli 1882 fertiggestellt. Sie wurde schon nach wenigen Jahren als spektakuläre Touristenattraktion bekannt und auch nach Einstellung des Güterverkehrs 1951 im Personenverkehr weiterbetrieben. Die Strecke wurde im Juli 1961 als ein National Historic Landmarks („Nationale historische Wahrzeichen“) anerkannt.[1] Im Oktober 1966 folgte der Eintrag in das National Register of Historic Places („Nationales Verzeichnis historischer Orte“; NRHP).[2] 1969 beschloss die Denver & Rio Grande Railway (D&RGW), die Strecke stillzulegen, was ihr durch die Aufsichtsbehörde angesichts der hohen touristischen Bedeutung aber untersagt wurde. Ab 1971 suchte die D&RGW intensiv nach Käufern für die Strecke und hatte 1979 mit Charles E. Bradshaw Jr., einem Zitrusfrüchte-Farmer aus Florida, Erfolg.
Im Laufe der Zeit war die Strecke Drehort für insgesamt 18 Filme, darunter Denver and Rio Grande[Anm. 1] (deutsch: Terror am Rio Grande) von 1952.[3]
Am 1. Juni löste Funkenflug einer kohlebefeuerten Dampflokomotive auf der Fahrt nach Silverton gegen 10 Uhr nördlich von Hermosa das sogenannte 416 Fire aus.[4][5] Es wurde in den Folgetagen zusammen mit dem Burro Fire Complex einer der größten Wildnisbrände Colorados und zerstörte bis Ende Juli über 23.000 Hektar Fläche mit einem Sachschaden von über 43 Millionen US-Dollar. Glücklicherweise gab es keine Personenschäden.[6] In den anschließenden Schadenersatzprozessen einigte sich die Bahngesellschaft mit dem Bundesstaat Colorado auf die Übernahme der Kosten für Feuerbekämpfung und Schäden in Höhe von 20 Millionen US-Dollar und verpflichtete sich gleichzeitig zur Umrüstung der Lokomotiven auf Ölfeuerung.[7] In einem zweiten Verfahren willigte die D&SNGR in die unbegrenzte Übernahme von Kosten und Schäden der betroffenen Bevölkerung ein.[8]
1981 kaufte Charles Bradshaw die Strecke mit allen Grundstücken und dem Rollmaterial und investierte gründlich in die Strecke. Die lange Zeit abgestellten Lokomotiven der Typen „K-36“ und „K-37“ wurden wieder in Betrieb genommen, die aus den 1880er Jahren stammenden Personenwagen restauriert. Außerdem wurden neue Wagen dazugekauft, um dem ständig steigenden Strom der Touristen entsprechen zu können. Die Anlagen in Durango wurden großzügig erweitert, Lokschuppen und Lokbehandlungsanlagen repariert und modernisiert. 1989 wurde der aus dem Jahr 1881 stammende Lokschuppen in Durango durch ein Feuer zerstört, alle Lokomotiven dabei beschädigt. Der Lokschuppen wurde 1990 unter Verwendung von Original-Ziegeln des alten Schuppens wieder aufgebaut.
1997 verkaufte Charles Bradshaw die Gesellschaft an die First American Railways Inc., mit Sitz in Hollywood. Ein Jahr später wurde die Gesellschaft erneut verkauft, diesmal an American Heritage Railways, welche darauf ihren Sitz nach Durango verlegte.
Je nach der Jahreszeit verkehren bis zu drei Zugpaare am Tag. Die Gesellschaft bietet darüber hinaus zahlreiche Sonderaktionen oder die Kombination von Zugfahrt mit anderen Events.