1952 wurde Droßdorf dem Kreis Borna im Bezirk Leipzig zugeteilt. Am 1. April 1966 erfolgte die Eingemeindung nach Großstolpen.[4] In das Abbaugebiet des sich seit 1949 von Süden und später von Westen her nähernden Tagebaus Schleenhain war Droßdorf aufgrund seiner Randlage an der Fernverkehrsstraße 176 zunächst nicht eingeplant. Dennoch erfolgte in den Jahren 1982 bis 1983 der Abbruch des Orts und des Ritterguts. Die 300 Einwohner von Droßdorf wurden dabei umgesiedelt.[5] Im Groitzscher Ortsteil Großpriesligk entstanden ab 1981 für die ehemaligen Droßdorfer neue Eigenheime in der „Droßdorfer Straße“.[6] Die Devastierung überlebten in Droßdorf einzig der Bahnhof, eine Schäferei und die etwas nördlich gelegene Ziegelei. Die Gebäude wurden aber später abgerissen.[7] Auch der Standort des 1884 eingeweihten Luther-Denkmals einen Kilometer östlich von Droßdorf lag im Abbaugebiet des Tagebaus Schleenhain. Aus diesem Grund wurde der 3,50 Meter hohe Obelisk mit Bildnissen von Katharina und Martin Luther im Jahr 1983 auf den Markt von Neukieritzsch umgesetzt. Katharina von Bora, die spätere Ehefrau Martin Luthers, wurde 1499 in der Nähe auf Gut Lippendorf geboren. Ihr Mann kaufte für sie als Alterssitz Jahre später das in der Gemarkung Kieritzsch gelegene Gut Zöllsdorf, dessen Standort ebenfalls dem Tagebau weichen musste.[8]
Am 1. Juni 1997 wurde der Reiseverkehr auf der Bahnstrecke Neukieritzsch–Pegau endgültig eingestellt. 1998 erfolgte der Abriss aller Hochbauten auf dem Gelände der Station Droßdorf, d. h. das u. a. des Stellwerks und des Empfangsgebäudes aus dem Jahr 1957.[9] Teile der früheren Strecke wurden vom Tagebau Vereinigtes Schleenhain überbaggert. Die bisher noch nicht überbaggerte Flur von Droßdorf ist für den Abbau vorgesehen.
Durch die Eingemeindung von Großstolpen nach Groitzsch gehört die Ortsflur von Droßdorf seit dem 1. Januar 1996 zu Groitzsch.
Orte der Erinnerung
Der Wappenstein des im Jahr 1910 erbauten Droßdorfer Herrenhauses steht heute als einziger Rest des Gebäudes auf einem Sandsteinsockel im Flurstein-Lapidarium auf der Wiprechtsburg Groitzsch.[10]