Die Deutschordensballei Thüringen (per Turingiam et Saxoniam) war eine der ältesten und reichsten Balleien (Ordensprovinzen im Reichsgebiet) des Deutschritterordens.
Sie wurde vor 1221 durch die ludowingischen Landgrafen von Thüringen in Zwätzen (Zuezen) – heute zur Stadt Jena eingemeindeter nördlicher Vorort – gestiftet und reich mit Besitzungen in Thüringen und Hessen begütert. Die dortige Kommende war Sitz der Landkomture. Relikte aus dieser Zeit als Landkommende sind im Ort noch zu besichtigen (z. B. Gebäude und Hinweistafeln). Aus ihr stammten die ersten zwei Ordensritter, welche 1228 an den Hof Konrads von Masowien kamen.
Alle in Mitteldeutschland gelegenen Kommenden der Deutschritter waren ursprünglich in der Ballei Thüringen zusammengefasst. 1255 wurde die Ballei Hessen davon jedoch abgespalten. Dabei wurde die Kommende Marburg die Landkommende. Die verbliebene Ballei wurde 1287 noch einmal geteilt: in die Ballei Thüringen und die Ballei Sachsen (Ober- und Niedersachsen).