Das Corps Stauffia ist eine Studentenverbindung im Weinheimer Senioren-Convent. Das pflichtschlagende und farbentragendeCorps ist Mitglied im sogenannten Fünferbund, dem größten zusammenhängenden Freundschaftsbund im Weinheimer Senioren-Convent und stellt im Geschäftsjahr 2023/2024 den Vorort des Weinheimer Senioren-Conventes.
Das Corps Stauffia führt die Farben „Schwarz-Gold-Schwarz“ mit goldener Perkussion. Die Renoncen tragen ein Band in den Farben „Schwarz-Gold-Weiß“, ebenfalls mit goldener Perkussion.
Der dem Corps Stauffia zu Grunde liegende Wahlspruch lautet „Licht-Luft-Wahrheit“. Der Wappenspruch lautet „Gladius ultor noster!“.
Geschichte
Am 2. Februar 1847 wurde die unbedingte Satisfaktion gebende Verbindung Stauffia an der Königlich Polytechnischen Schule Stuttgart als älteste Stuttgarter Studentenverbindung gestiftet. Sie ging aus dem 1845 entstandenen „Liederkranz Gesellschaft Stauffia“ hervor. Grundlage der Namensgebung war ein vorangegangener Vortrag über das Kaisergeschlecht der Hohenstaufen.
Am 22. Mai 1863 konstituierte sich die Verbindung als Corps Stauffia und wurde Mitglied im Stuttgarter Senioren-Convent (SC). Im selben Jahr gründeten die SC zu Karlsruhe, Hannover, Stuttgart und Zürich als Dachverband den „Weinheimer Senioren-Convent“ (WSC). Am 2. Juni 1897 gründete Stauffia mit den Corps Franconia Karlsruhe, Rhenania ZAB, Saxonia-Berlin zu Aachen und Slesvico-Holsatia Hannover den Fünferbund. Im Mai 1913 leitete das Corps als Vorort des WSC die Einweihung der Wachenburg.
Nach der Zwangsauflösung des Corps am 8. Oktober 1935 wurde die Stauffentradition in der Kameradschaft Götz von Berlichingen weitergepflegt und ab 1947 von der Studentischen Verbindung Stauffia fortgeführt. Am 9. Juni 1951 wurde das Corps Stauffia restituiert und trat wieder in den WSC ein. Mittlerweile wurden seit seiner Stiftung im Jahre 1847 über 1000 Corpsbrüder in den inneren Corpsverband recipiert.
Corpshaus
Das Haus der Stuttgarter Stauffen liegt oberhalb des Stuttgarter Hauptbahnhofs und der Universität Stuttgart am Fuße des Stadtteils Killesberg. Das Haus umfasst einen Ballsaal, zwei Kneipsäle, eine Bar, mehrere Tagungs- und Gesellschaftsräume, Studierzimmer, Arbeitszimmer, mehrere Küchen und Bäder sowie insgesamt über 13 Aktivenzimmer über vier Stockwerke. Die Einweihung des CorpshausesIm Kaisemer 15[2] erfolgte am 8. Juli 1899. Am 12. September 1944 durch einen alliierten Luftangriff auf Stuttgart zerstört, wurde das Haus von 1948 bis 1951 durch Eduard Krüger wieder aufgebaut. Dank zahlreicher Investitionen konnte das Haus durch Modernisierungsmaßnahmen immer wieder den Anforderungen der Neuzeit angepasst werden.
Mitglieder
Wilhelm Bäumer (1829–1895), Architekt und Bauhistoriker, Stifter des Corps Stauffia
Louis Braun (1836–1916), Historienmaler, Professor an der Akademie der Bildenden Künste München
Hugo Schoellkopf (1862–1928), US-amerikanischer Unternehmer, Pionier der amerikanischen Teerfarben-Industrie, Anteilseigner der Kraftwerke der Niagara-Fälle
Jacob Frederick Schoellkopf junior (1858–1942), US-amerikanischer Unternehmer, Pionier der amerikanischen Teerfarbenindustrie, Anteilseigner der Kraftwerke der Niagara-Fälle
Carl Schumann (1827–1898), Architekt in Wien, Stifter des Corps Stauffia
Konrad von Steiger (1862–1944), Schweizer Architekt, Berner Kantonsbaumeister
Heinrich Straub (1838–1876), Unternehmer, Metallwarenfabrikant
Knut Urban (* 1941), Professor der Experimentalphysik an der RWTH Aachen