Die Confederação Brasileira de Futebol (CBF) ist der nationale Fußballverband Brasiliens. Der Hauptsitz des Verbandes liegt in Barra da Tijuca, einem westlichen Vorort von Rio de Janeiro. Präsident ist seit dem 9. April 2019 Rogério Caboclo.[1]
Der Verband war 1916 Gründungsmitglied der südamerikanischen Fußball-Konföderation CONMEBOL und trat 1923 dem Fußball-Weltverband FIFA bei. Die dem Verband unterstehende Fußballnationalmannschaft der Herren, Seleção genannt, ist mit fünf gewonnenen Titeln die weltweit erfolgreichste Fußballnationalmannschaft bei den Fußball-Weltmeisterschaften. Sie hat zudem bisher als einzige Nationalmannschaft an jeder Weltmeisterschaftsendrunde teilgenommen.
Im März 2018 wurde Rogério Caboclo als Nachfolger des damaligen Präsidenten Coronel Nunes gewählt. Caboclo konnte, nachdem zunächst gegen seine Wahl Klage erhoben und bei der FIFA Protest eingelegt wurde, sein Amt erst im April des darauffolgenden Jahres in Beisein von FIFA-Präsident Gianni Infantino offiziell antreten.[3]
Das Präsidentenamt des CBF war jahrelang skandalumwittert. So wurde Marco Polo del Nero, Präsident von 2015 bis 2017, von der Ethikkommission der FIFA zunächst vorläufig, dann lebenslänglich gesperrt. Basis dafür war eine Anklage der US-Justiz, die im FIFA-Korruptionsskandal gegen mafiöse Strukturen vorging.[4] Der direkte Vorgängerpräsident José Maria Marin wurde wegen der Entgegennahme von Bechstechungsgeldern für die Vergabe von TV-Rechten, Erpressung und Geldwäsche zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.[5]Ricardo Terra Teixeira, Präsident von 1989 bis 2012 wurde ebenfalls der Geldwäsche bezichtigt, so dass Ermittlungen gegen ihn eingeleitet wurden.[6]
Der Präsident Ednaldo Rodrigues wurde im Dezember 2023, direkt nach Abschluss der Série A 2023 von einem Gericht in Rio de Janeiro seines Amtes enthoben worden.[7] Es erklärte seine Wahl 2021 für nichtig, forderte Neuwahlen und setzte als Übergangspräsidenten José Perdiz vom obersten Sportgerichtshof ein. Am 4. Januar 2024 wurde Rodrigues vom Bundesgericht in Brasília wieder eingesetzt. Es hob die Entscheidung aus Rio de Janeiro auf.[8]