Am 18. März 1916 empfing Carlo Confalonieri im Alter von 22 Jahren in Mailand durch Andrea Carlo Kardinal Ferrari das Sakrament der Priesterweihe. 1921 wurde der junge Priester vom damals soeben zum Erzbischof von Mailand ernannten Achille Kardinal Ratti (dem späteren Papst Pius XI.) zu seinem Sekretär gemacht und begleitete diesen 1922 zum Konklave nach dem Tod Benedikts XV., aus welchem der Erzbischof von Mailand als neuer Papst hervorging. Pius XI. ernannte Confalonieri am Tag seiner Wahl zu seinem Privatsekretär und dieser verblieb bis zum Tod Pius XI. in dieser verantwortungsvollen Funktion und veröffentlichte später seine Erinnerungen an Pius XI. unter dem Titel Pio XI visto da vicino.[1]
Papst Paul VI. bestätigte am 12. Dezember 1977 seine Wahl zum Kardinaldekan und die damit verbundene zusätzliche Ernennung zum Kardinalbischof von Ostia. Damit fiel ihm auch das traditionelle Recht zu, bei Sedisvakanz das Konklave zu leiten. Da aber das Konklave des Jahres 1978 nach den Reformen Pauls VI. stattfanden, wonach alle Kardinäle, die das achtzigste Lebensjahr vollendet haben, ihr aktives Papstwahlrecht verlören, konnte der 1978 fünfundachtzigjährige Confalonieri nicht an den Konklaven teilnehmen. Die Leitung der Wahl wurde gemäß den Bestimmung der geltenden Papstwahlkonstitution Romano Pontifici EligendoKardinal Jean-Marie Villot als Camerlengo anvertraut. Dieser leitete das erste Konklave 1978 und nach dem plötzlichen Tod von Papst Johannes Paul I. auch das Konklave im Oktober desselben Jahres.[2] Kardinal Confalonieri blieb Dekan bis zu seinem Tod am 1. August 1986. Confalonieris Großneffe ist Matteo Kardinal Zuppi, Erzbischof von Bologna.[3]
Schriften
Pius XI. Aus der Nähe gesehen. Paul Pattloch, Aschaffenburg 1958.