Öçal kam als Sohn eines Amateurschlagzeugers, der in Istanbul Kinos und Theater betrieb und eine der ersten Jazzcombos begründete, früh mit dem Jazz in Berührung, durch seine Mutter aber auch mit Klassischer türkischer Musik. Mit 14 Jahren begann er Schlagzeug zu spielen. Ende der 1970er Jahre verließ er die Türkei, um in die USA zu migrieren. Er blieb jedoch für mehr als 20 Jahre in der Schweiz, wo er mit Pierre Favre arbeitete. In der Folge kam es zu Auftritten mit Musikern aus dem Bereich des freien Jazz wie Urs Blöchlinger oder Werner Lüdi (Album „Grand Bazar“, 1988). George Gruntz lud ihn in seine Concert Band ein; Peter Giger holte ihn zu Projekten seiner „Family of Percussion“. Öçal gründete eigene Gruppen, insbesondere das Istanbul Oriental Ensemble, mit denen er mehrere Alben in wechselnder Zusammensetzung veröffentlichte, etwa mit Yurdal Tokcan, Göksel Baktagir, Selim Güler und Arif Erdebil das Album Orient Secret.
Mittlerweile agiert Öçal wieder von Istanbul aus. Nedim Hazar drehte über ihn die musikalische Dokumentation Burhan Öçal/A Musical Homecoming (2003), die auch im türkischen Fernsehen gezeigt wurde. Mit den Trakya All Stars interpretierte er die Musik aus seiner Kindheit. Er tritt auch mit dem Pianisten Alexey Botvinov in einem Programm mit klassischer Klaviermusik und türkischer Perkussion auf.
Diskographische Hinweise
Dervis Mustafa (1993, mit u. a. Harald Haerter, Thomas Jordi)