Die Firma entstand 1878 aus einer Reorganisation der Firma Brissonneau Frères (1841) zur Société Brissonneau et Lotz in Nantes. Erst 1908 wurde sie zur Aktiengesellschaft. Zu jener Zeit war sie in der Stahlverarbeitung, dem Lokomotiv- und Waggonbau und der Herstellung von Kühleinrichtungen und Werkzeugmaschinen tätig. Bei BL wurde der dieselelektrische Antrieb für Lokomotiven entwickelt.
1956 übernahm das Unternehmen die 1920 von der US-amerikanischen Middletown Car Company in Frankreich gegründete Wagenbauanstalt Entreprises Industrielles Charentaises (EIC).[1]
Serie 1200 der staatlichen Eisenbahngesellschaft Portugals, Comboios de Portugal
Rangierlok T4
Brissonneau et Lotz lieferte dieselelektrische Lokomotiven der Familie BB Brissonneau an die französische Staatsbahn SNCF sowie nach Luxemburg (CFL 850), Jugoslawien (JZ 642) und Portugal (CP 1200).
Die Firma war kurze Zeit (1939–1940) im Flugzeugbau tätig und unterhielt in Creil in den 1950er und 1960er Jahren ein Werk für Automobilkarosserien mit Designbüro. Von 1955 bis 1959 entstand das einzige Modell unter eigenem Namen, der Brissonneau 4 CV auf Basis des Renault 4CV. Der Vierzylindermotor mit 747 cm³ Hubraum und 21 PS war im Heck montiert und trieb die Hinterräder an. Die offene Karosserie bot zwei bis drei Personen Platz.
Die Automobilabteilung in Creil wurde 1959 an die Société des Usines Chausson verkauft. Danach wurde die Renault Floride für Renault montiert. 1967 kam der ehemalige Mercedes-Chefdesigner Paul Bracq zum Designbüro von Brissonneau et Lotz. Bis 1970 zeichnete er verantwortlich für verschiedene Prototypen-Designs wie die eines Roadsters auf Basis des BMW 1600 ti und eines Coupés, das auf dem Simca 1100 basierte. Außerdem arbeitete er an Entwürfen für das Design des Hochgeschwindigkeitszuges TGV mit. Brissonneau et Lotz lieferte in Verbindung mit der Firma Société des usines Chausson auch die Karosserien für den Opel GT.