Brebbia

Brebbia
Brebbia (Italien)
Brebbia (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Varese (VA)
Lokale Bezeichnung Brébia
Koordinaten 45° 50′ N, 8° 39′ OKoordinaten: 45° 49′ 40″ N, 8° 39′ 0″ O
Höhe 225 m s.l.m.
Fläche 6,3 km²
Einwohner 3.155 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 21020
Vorwahl 0332
ISTAT-Nummer 012017
Bezeichnung der Bewohner brebbiesi
Schutzpatron Simon Petrus und Paulus von Tarsus (29. Juni)
Website Brebbia
Gemeinde Brebbia in der Provinz Varese
Brebbia von Süden
Kirche Santi Pietro e Paolo
Kirche Santi Pietro e Paolo, Innenraumfresko

Brebbia ist eine italienische Gemeinde (comune) in der Provinz Varese in der Region Lombardei.

Geographie

Die Gemeinde liegt etwa 17 Kilometer westnordwestlich von Varese am Bardello, sie grenzt über den Lago Maggiore unmittelbar an die Provinz Verbano-Cusio-Ossola und bedeckt eine Fläche von 6,3 km². Zu Brebbia gehören die Ortsteile Bozza di Lago, Brebbia Superiore, Cascina Cucù, Case Piano, Ghiggerima, Giardinetto, La Chiesuola, Ronchèe, Ronco, Uccelliera und Villaggio Europa. Die Nachbargemeinden sind Ispra, Malgesso, Travedona-Monate, Besozzo und Belgirate (VB).

Geschichte

Der Überliefererung nach Bombogni und Redaelli zufolge war Brebbia in römischer Zeit eine starke Burg mit Eingangstoren und verschiedenen Bezirken, darunter der Bezirk De Curte. In dieser Zeit wurde auch ein Tempel für Minerva errichtet und Bäder angelegt.

Bereits im 10. Jahrhundert wird die antike Kirche San Pietro erstmals erwähnt, die wohl auf den Fundamenten eines römischen Heiligtums errichtet wurde und als St.-Peter-und-Paul-Kirche bis heute besteht. Für die Erzbischöfe von Mailand, die bis zum 14. Jahrhundert auch den Titel der Signori di Bebbia trugen, war Bebbia ein wichtiger Bezugspunkt. In der Nähe der Burg fanden zahlreiche Kirchenmänner Zuflucht und Asyl. Darunter unter anderem Erzbischöfe Gotifredo da Castiglione (Gegenbischof), Anselmo V. Pusterla und Enrico da Settala, die auch in Brebbia starben.

Die antike Burg von Brebbia wurde im Jahr 1263 von den Torriani zerstört. Im Friedensvertrag von Asti zwischen Erzbischof Cassone Tornano und Matteo Visconti, Herr von Mailand, wurde festgehalten, dass Orte wie Brebbia, die direkt dem Erzbistum Mailand unterstehen keine Eingriffe der weltlichen Herren von Mailand zu erdulden haben.[2]

Seit Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte Brebbia zur Provinca di Como. Mit dem Risorgimento und der Einigung Italiens änderte sich hieran zunächst nichts, allerdings wurden nun 218 Einwohner in die Guardia Nazionale eingezogen, ein Armeekorps, das die Verteidigung der Gemeinde gegen äußere Gefahren und mögliche Unruhen zu gewährleisten hatte.[3]

Im Ersten Weltkrieg hatte die Gemeinde in Relation zur Einwohnerzahl betrachtet, eine höchsten Gefallenenzahlen. In der Zwischenkriegszeit wanderten jedoch mehrere ganze Familien aus dem Valtellina und aus dem Veneto ein, was die Stadtgesellschaft veränderte. Wie in ganz Italien übernahm mit dem Gesetzes vom 4. Februar 1926 ein zentral ernannter Podestà die Gemeindeleitung. Die Zeit des Mussolini-Regimes und des Zweiten Weltkriegs verliefen nach Gemeindeangaben ohne ernsthafte Unruhen. Im Referendum vom 2. Juni 1946 über die zukünftige Staatsform Italiens stimmte Brebbia in der Mehrheit (662 Stimmen) für die Republik, auch wen es eine wesentliche Anzahl von Stimmen für eine monarchische Staatsform gab (451 Stimmen).[4]

Seit den 1960er Jahren reisen verstärkt kirchliche Jugendgruppen aus Westdeutschland nach Brebbia. Daher erwarb das Bistum Mainz ein Gelände am See auf dem Gemeindegebiet und errichtete hier ein Bungalowdorf. Bis heute wird dort das Jugendwerk Brebbia betrieben.[5]

Durch einen lokalen Pfeifenhersteller wurde 1979 das Pfeifenmuseum Brebbia gegründet und besteht bis heute.[6]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1751 1805 1853 1859 1881 1901 1921 1951 1971 1991 2001 2011 2021
Einwohner 400 665 *1102 1166 1725 2101 2010 1959 2929 3104 3120 3362 3192

Verkehr

Durch die Gemeinde führt die Strada Statale 629 del Lago di Monate von Vergiate nach Gemonio.

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d’Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 237.
  • Lombardia – Touring club italiano, Touring Editore (1999), ISBN 88-365-1325-5, Brebbia Online auf Italienisch.
Commons: Brebbia – Sammlung von Bildern
  • Brebbia (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it, abgerufen am 17. Dezember 2015
  • Kirche Santi Pietro e Paolo (Bilder) (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it
  • Brebbia (italienisch) auf tuttitalia.it/lombardia
  • Brebbia (italienisch) auf comuni-italiani.it
  • Brebbia (italienisch) auf lombardia.indettaglio.it/ita/comuni/va/

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Francesco Bombognini, Carlo Redaelli: Antiquario della Diocesi di Milano, Milano, Coi tipi di Giovanni Pirotta. [Zitation gemäß italienischem Wikipediaartikel]. 1828, S. 65–67 (italienisch).
  3. Dal '700 al '800. Abgerufen am 3. März 2021.
  4. Il Novecento. Abgerufen am 3. März 2021.
  5. Geschichte Jugendwerk Brebbia. Abgerufen am 3. März 2021.
  6. The story. Abgerufen am 3. März 2021.
  7. Romanische Kirche Santi Pietro e Paolo (Foto) (italienisch) auf lombardiabeniculturali.it, abgerufen am 30. Juli 2015.

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