Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1]
Das Gebiet des späteren Bezirk Kamenitz an der Linde gehörte zunächst zum Bezirk Pilgram, der 1868 aus den Gerichtsbezirken Patzau (tschechischsoudní okres Pacov), Pilgram (Pelhřimov), Kamenitz (Kamenice) und Počatek ( Počatky ) gebildet wurde.[2]
Per 1. April 1905 wurden die Gerichtsbezirke Kamenitz und Počatek aus dem Bezirk Pilgram ausgeschieden und zum Bezirk Kamenitz an der Linde zusammengeschlossen.[3]
Im Bezirk Kamenitz an der Linde lebten nach der Volkszählung 1900 bzw. dem Gebietsstand von 1905 35.729 Menschen, die auf einer Fläche von 453,23 km² bzw. in 57 Gemeinden lebten.[4]
Der Bezirk umfasste 1910 eine Fläche von 453,22 km² und beherbergte eine Bevölkerung von 36.171 Personen. Von den Einwohnern hatten 1910 36.113 Tschechisch[5] und acht Deutsch als Umgangssprache angegeben. Weiters lebten im Bezirk und 50 Anderssprachige oder Staatsfremde. Zum Bezirk gehörten zwei Gerichtsbezirke mit insgesamt 60 Gemeinden bzw. 71 Katastralgemeinden.[6]
↑Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
↑C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v Království českém. K rozkazu c. k. místodržitelství na základě úřadních udání sestaven. Prag 1907, S. 634. (=Seznam mist v Království Českém)
↑In der Volkszählung wurden Personen mit böhmischer, mährischer und slowakischer Umgangssprache zusammengefasst
↑C.k. místodržitelství (Hrsg.): Seznam míst v království Českém. Sestaven na základě úředních dat k rozkazu c.k. místodržitelství. Prag 1913, S. 732
Literatur
k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Böhmen. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1915