Die Baltic Horse Show galt als eines der größten Reitturniere Norddeutschlands. Das Turnier feierte im Jahr 2014 sein 25. Jubiläum. Das Programm umfasste nationale und internationale Springprüfungen, nationale Dressurprüfungen bis zur Grand Prix Kür sowie Fahrprüfungen.
Nachdem zuletzt im Jahr 2003 ein internationales CSI 3*-Springreitturnier ausgetragen wurde, fanden die Springprüfungen dann drei Jahre lang national ausgeschrieben statt. Mit dem Jahr 2008 wurde wieder ein internationales CSI 4*-Turnier durchgeführt. Ab dem Jahr 2009 wurden die Voltigierprüfungen, welche 2008 Teil des Showprogramms waren, international ausgeschrieben. Im Jahr 2011 wurde das Turnier als CSI 3*, CSIYH 1* (junge Springpferde) und offiziell als CVI-W (Voltigier-Weltcupturnier) durchgeführt.[1]
Medienpartner des Turniers waren die Kieler Nachrichten und das Landesprogramm des Norddeutschen Rundfunks. Der deutsche IPTV-Sender ClipMyHorse übertrug ab 2010 die Prüfungen des Turniers live,[2] seit dem Jahr 2012 zeigt der TV-Sender Sport1 Hauptprüfungen des Turniers in seinem Programm. Bis 2011 zeigte das NDR Fernsehen jährlich zumeist je eine Prüfung am Samstag und Sonntag.
Im Juni 2017 wurde vom Veranstalter bekannt gegeben, dass das Turnier nicht wie geplant, im Oktober stattfinden wird und auch keine weiteren Auflagen der Baltic Horse Show für die Zukunft geplant sind. Als Grund für die Absage wurde unter anderem ein geplanter Hotelneubau angegeben, der die Durchführung weiter erschweren wird.[3]
Programmaufbau
Der Donnerstag war der erste Turniertag. Neben mehreren Einlaufprüfungen wurde jeweils am Abend das Eröffnungskonzert der Baltic Horse Show durch das Philharmonische Orchester Kiel im Kieler Schloss veranstaltet.
Der Freitag war in zwei Veranstaltungsabschnitte geteilt und dauerte bis etwa Mitternacht an. Hauptprüfung des Tages war die Finalprüfung das „Holsteiner Masters/Lotto 3plus 1-Finale“. Es handelte sich dabei um das Finale einer nationalen Prüfungsserie in Schleswig-Holstein.
Auch der Samstag war programmmäßig geteilt und zog sich oft bis nach Mitternacht, so 2007 mit einem KO-Springen bis 0:15 Uhr. 2010 und 2011 war der Spätabend der Finalprüfung der Voltigierer vorbehalten. Der erste Tagesabschnitt hingegen war den jungen Pferden gewidmet, Höhepunkt ist der „Holsteiner Masters Zukunftspreis“, eine mit 10.000 € dotierte Springprüfung mit 6-jährigen Holsteiner Springpferde.
Der Sonntag bildete den Abschluss des Turniers. Zu Beginn dieses Tages fanden Dressurprüfungen statt. Neben einer Prüfung der Klasse L wurde 2011 erstmals eine Grand Prix Kür ausgeschrieben, nachdem es seit 2008 eine Dressurkür (Publikumspreis) als Schaunummer gab. Am frühen Nachmittag fand dann der Große Preis von Schleswig-Holstein, Hauptprüfung der Springreiter, statt. Zudem wurde das Finale der über die Tage im Rahmen des Showprogramms ausgetragene „Fahrduell“ hier ausgerichtet, eine Fahr-Mannschaftsprüfung mit Zwei- und Vierspännern.[4]
Ergebnisse
Lotto 3plus 1-Finale
Das Lotto 3plus 1-Finale war eine national ausgeschriebene Springprüfung mit Stechen der Klasse S**. Die Prüfung war im Jahr 2015 mit 5.000 € dotiert und wird seit 2007 durchgeführt.[5] Bis 2010 war die Prüfung als Springprüfung der Klasse S*** mit einem Preisgeld von 10.000 € ausgeschrieben.
Der Sieger der Holsteiner Masters/Lotto 3plus 1-Gesamtwertung wurde anhand von Wertungspunkten ermittelt, die bei den Wertungsprüfungen und in der Finalprüfung (in der es doppelte Punkte gibt) vergeben werden. Die besten drei Reiter der Gesamtwertung qualifizierten sich für die internationale Tour der Baltic Horse Show.[6]
Der Holsteiner Masters Zukunftspreis war der Saisonabschluss für die sechsjährigen Springpferde aus der Holsteiner Zucht. Zu bewältigen war hier ein international ausgeschriebener Parcours auf Niveau einer Prüfung der Klasse M mit Hindernishöhen bis 1,35 Meter. Die ab 2004 durchgeführte Springprüfung mit Stechen war seit 2011 Teil des neu ausgeschriebenen CSIYH 1*.[5]
Eine Weltcupprüfung der Voltigierer wurde im Jahr 2011 bei der Baltic Horse Show ausgetragen. Neben der Dressurweltcupprüfung in Neumünster war dies die einzige Weltcupprüfung im Pferdesport in Schleswig-Holstein. Die Weltcupprüfung bestand aus zwei Küren. Beide Prüfungen werden getrennt nach Geschlechtern durchgeführt. Die zwei Sieger werden aus dem Durchschnitt der Kürwertungen ermittelt.[5] Bereits in den Jahren 2009 und 2010 wurden Voltigierprüfung mit demselben Aufbau durchgeführt.
Im Jahr 2012 wurden die Voltigierprüfungen aus dem Programm gestrichen, da die Resonanz laut Veranstalterangaben nicht groß genug gewesen sei.[8]
Sieger:
Damen:
2009: DeutschlandSarah Kay mit What's That, Longenführerin: Andrea Kay
2010: Deutschland Sarah Kay mit Caveman, Longenführerin: Marion Rautenberg
2011: Deutschland Sarah Kay mit What's That, Longenführerin: Andrea Kay
Herren:
2009: DeutschlandKai Vorberg mit Sir Bernhard RS v.d. Wintermühle, Longenführerin: Kirsten Graf
2010: SchweizPatric Looser mit Flashlight RS v.d. Wintermühle, Longenführerin: Alexandra Knauf
2011: DeutschlandThomas Brüsewitz mit Gustafsson, Longenführer: Lars Hansen
Grand Prix Kür
Im Rahmen der Dressur Matinée, die am Sonntagmorgen stattfand, wurde seit 2011 eine Grand Prix Kür durchgeführt. Die Teilnehmer qualifizierten sich für diese Prüfung über Erfolge in ausgewählten Dressurprüfungen in Schleswig-Holstein.[9] Die Prüfung war im Jahr 2013 mit 7500 € dotiert.[10]
2015: DeutschlandIsabell Werth mit El Santo NRW (82,160 %)
2016: DeutschlandAndrea Timpe mit Don Darwin (77,575 %)
Großer Preis
Der Große Preis war die höchstdotierte Prüfung der Baltic Horse Show, im Jahr 2015 betrug das Preisgeld 44.500 €. Er wurde am Sonntagmittag oder -nachmittag ausgetragen. Es handelte sich hierbei um eine internationale Springprüfung mit Stechen.[5]