Die Strecke ist als Hauptstrecke klassifiziert und durchgehend mit Oberleitung versehen. Das letzte bislang eingleisige Teilstück zwischen Bahnhof Köln-Mülheim und Bahnhof Köln Messe/Deutz (tief) sowie zwischen Bahnhof Köln Messe Deutz (tief) und Einfädelung zur Siegstrecke wurde, wie der Rest der Strecke, bis 2007 bzw. 2009 zweigleisig ausgebaut.
Die BME begann den Bau ihrer neuen Strecken im Bahnhof Haan-Gruiten, heute fädelt die Strecke bereits knapp zwei Kilometer vorher an der Abzweigstelle Linden aus der Strecke von Wuppertal aus. Der erste Streckenabschnitt geradewegs nach Süden über Ohligs-Wald (später Ohligs und Solingen-Ohligs, heute Solingen Hauptbahnhof) nach Opladen wurde am 25. September 1867 eröffnet.
Seit dem 8. April 1868 war die Strecke bis Bahnhof Mülheim (Rhein) BME in Betrieb, der in unmittelbarer Nähe östlich zum bereits bestehenden Bahnhof Mülheim (Rhein) CME am Wiener Platz errichtet wurde. Die Strecke führte dabei ehemals geradewegs durch die Innenstadt von Mülheim, fast identisch mit dem heutigen Verlauf der Linie 4 der Stadtbahn Köln (siehe auch Eisenbahn in Köln-Mülheim).
Nach der Querung der Köln-Mindener Trasse baute die BME ihre Strecke in unmittelbarer Rheinnähe weiter und eröffnete am 1. Februar 1872 den Personenverkehr bis Bahnhof Deutz BME, ein vorläufiger Kopfbahnhof nördlich von Bahnhof Deutz CME. Um 1878 wurde die Strecke sogar über die Strecke der Cöln-Mindener Eisenbahn und deren Rheinbrücke an den Kölner Hauptbahnhof angebunden. Dies wurde jedoch nach kurzer Zeit wegen hoher Gebühren eingestellt. Im März 1881 wurde die bislang außerhalb von Deutz endende Strecke um 800 Meter bis zum Bahnhof Schiffbrücke an der Deutz-Kölner Schiffsbrücke verlängert und am 20. September 1882 eröffnet.[4]
1909 wurde die Strecke wegen Hochwassergefahr hoch- bzw. Platzmangel in der Mülheimer Innenstadt verlegt und parallel zur Rheinischen Strecke durch den neuen Bahnhof Mülheim/Rhein(-Buchheim) (ehemals Mülheim (Rhein) RhE, heute Köln-Mülheim) geführt.
Am 8. August 1949 ereignete sich in Manfort ein schwerer Unfall an einem Bahnübergang: Ein Lastzug, der Ferienkinder beförderte, versuchte den Bahnübergang noch zu queren, obwohl die Schranken sich bereits schlossen. Sie waren zudem auch zu spät geschlossen worden. Der D 99 erfasste den Lastzug. 18 Menschen starben, 12 wurden darüber hinaus verletzt.[5][6]
Heutige Situation
Die beiden Deutzer Bahnhöfe bilden heute zusammen einen Turmbahnhof, den Bahnhof Köln Messe/Deutz. Auch wenn sie für den Fahrgast wie ein Bahnhof wirken, sind sie noch immer getrennte Betriebsstellen.
Aus dem Bergisch-Märkischen Bahnhof wurde dabei der Bahnhof Köln Messe/Deutz (tief) (Abkürzung im Betriebsstellenverzeichnis KKDT), aus dem Köln-Mindener Bahnhof der Bahnhof Köln Messe/Deutz (KKDZ).
Der 1989 im Zuge der Errichtung der separaten Bahntrasse errichtete S-Bahnsteig ist ebenfalls eine eigenständige Betriebsstelle namens Köln Messe/Deutz Haltepunkt (KKDZB) und gleichzeitig Bahnhofsteil von Köln Hauptbahnhof.
Anfang 2004 war geplant, mit dem zweigleisigen Ausbau des 4 km langen Streckenabschnitts zwischen Köln-Mülheim und Messe/Deutz im Jahr 2004 zu beginnen. Die Fertigstellung sollte Ende 2006 erfolgen. Dazu sollten drei Brücken erweitert und vier Überführungen neu angelegt werden.[7]
Ende 2009 wurde auf dem letzten, 1 km langen Abschnitt zwischen Köln-Deutz und dem Abzweig Gummersbacher Straße das zweite Gleis in Betrieb genommen. Die Schleife zwischen dem Abzweig und Köln-Mülheim ist insgesamt 5 km lang und wird unter der DB-Netz-Streckennummer 2660 geführt.[8]
Im Bahnhof Opladen wurde die Bahnstrecke Mülheim-Speldorf–Troisdorf um etwa 50–100 Meter nach Osten direkt neben die Strecke Haan-Gruiten – Köln-Deutz verschwenkt. Die zuvor zwischen den beiden Strecken eingeschlossene Fläche steht dadurch zur städtebaulichen Nutzung im Rahmen des Projekts Neue Bahnstadt Opladen zur Verfügung. Das 1969 gebaute Bahnhofsgebäude in Opladen wurde dafür im Sommer 2015 abgerissen.[9] Die neuen Streckenführungen wurden im Dezember 2016 in Betrieb genommen.
Im Dezember 2023 kündigte die Deutsche Bahn an, die Strecke für eine Generalsanierung vom 6. Februar 2026 bis 10. Juli 2026 zu sperren.[10]
Die Züge der Regionalbahn Rhein-Wupper-Bahn (RB 48) halten an allen Bahnhöfen und Haltepunkten der Strecke und verkehren täglich von 5 bis 20 Uhr im Stundentakt zwischen Bahnhof Wuppertal-Oberbarmen und Bonn-Mehlem. Zusätzlich gibt es ebenfalls stündlich Fahrten von Wuppertal Oberbarmen bis Köln Hauptbahnhof, in der Hauptverkehrszeit bis Bonn Hbf, so dass auf diesem Streckenabschnitt angenähert ein 30-Minuten-Takt entsteht.
Nach 20 Uhr wird sowohl zwischen Wuppertal und Köln als auch zwischen Köln und Bonn jeweils ein Stundentakt angeboten. Diese Fahrten sind jedoch nicht miteinander verknüpft und enden jeweils in Köln Hbf.
Schienenpersonenfernverkehr
Die Strecke wird taktmäßig stündlich bzw. zweistündlich von Intercity-Express und Intercity verschiedener Linien von Hamm bzw. Dortmund über Hagen und Wuppertal nach Köln, meist weiter Richtung Koblenz oder Frankfurt über die Schnellfahrstrecke genutzt. Um die Zufahrt zur Schnellstrecke zu erleichtern, wurde der bislang nur eingleisige Streckenabschnitt zwischen Köln-Mülheim und Köln Messe/Deutz(tief) zweigleisig ausgebaut.
Es kommt dabei fahrplanmäßig mehrmals täglich zu der Situation, dass die beiden Teilzüge der Intercity-Express-Linie 10 aus Berlin nach ihrer Flügelung im Bahnhof Hamm über verschiedene Strecken bis Köln-Mülheim fahren, der eine Zug über Duisburg und Düsseldorf (Köln-Mindener Strecke), der andere in einer 19 Minuten kürzeren Fahrzeit über Hagen und Wuppertal. Auf dem letzten Teilstück ab Köln-Mülheim wird getauscht: der Teilzug über Duisburg nutzt die Bergisch-Märkische Strecke zum Tiefbahnhof Köln Messe/Deutz, der Zug über Wuppertal die Köln-Mindener Strecke zum Hochbahnhof. Vom Tiefbahnhof geht es weiter zum Bahnhof Köln/Bonn Flughafen, vom Hochbahnhof nach Köln Hauptbahnhof, einzelne Züge laufen bis Bonn Hauptbahnhof.
Für Fahrten zwischen Haan-Gruiten und Solingen Hauptbahnhof gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR), für Fahrten zwischen Solingen und Köln der Verbundtarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS). Außerdem gibt es Übergangstarife zwischen beiden Verbundräumen, und der landesweite NRW-Tarif findet Anwendung.
Literatur
Bernd Franco Hoffmann: Die Bergisch-Märkische Eisenbahn. Durch die Täler von Wupper, Ruhr und Volme. Sutton-Verlag, Erfurt 2015, ISBN 978-3-95400-580-2.
↑Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
↑Centralblatt der Bauverwaltung, 1887 Nr. 38, Bahnanlagen am Deutzer Rheinufer online
↑Hans-Joachim Ritzau, Jürgen Höstel: Die Katastrophenszenen der Gegenwart = Eisenbahnunfälle in Deutschland Bd. 2. Pürgen 1983. ISBN 3-921304-50-4, S. 29.