Die heutige Strecke entstand aus Teilstücken verschiedener Strecken, die im Königreich Ungarn gebaut wurden. Der kurze Streckenabschnitt zwischen Barca und Košice wurde 14. August 1860 durch die k.k. privilegierte Theiss-Eisenbahn als Teil einer Verbindung von Budapest eröffnet. Die restliche Strecke erbaute die Ungarische Nordostbahn (UNOB), ungarisch Magyar Északkeleti Vasút (MÉKV) in den 1870er Jahren in mehreren Teilabschnitten, die ursprünglich keine durchgehende Verbindung darstellten.
Am 7. Januar 1872 wurde die Strecke von Sátoraljaújhely (Slovenské Nové Mesto) bis Mihályi (heute: Michaľany) als Teil der seinerzeitigen Hauptverbindung Budapest–Lemberg eröffnet, welche die ungarische Hauptstadt Budapest mit der im österreichischen Galizien liegenden Metropole Lemberg (heute: Lwiw) verband. Die Strecke von Mihályi nach Lemberg gehörte der Ersten Ungarisch-Galizischen Eisenbahn (Első Magyar-Gácsországi Vasút; EUGE/EMG). Lediglich diese Verbindung von Budapest über die Karpaten war schon vor dem Ersten Weltkrieg zweigleisig ausgebaut.
Am 25. August 1872 eröffnete die Ungarische Nordostbahn die Strecke von Csap (slowakisch: Čop, heute: Tschop) nach Sátoraljaújhely. Am 22. Oktober 1873 ging dann noch die Verbindung zwischen Mihályi und Bárcza in Betrieb.[1]
Aufgrund des Ersten Wiener Schiedsspruches lag fast die ganze Strecke von 1938 bis 1944 wieder auf ungarischem Staatsgebiet.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges gliederte die Sowjetunion im Juni 1945 das vormalige Karpatenrussland in ihr Staatsgebiet ein. Es war fortan als Oblast Transkarpatien Teil der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Die neue, von der Sowjetunion willkürlich festgelegte Staatsgrenze zerschnitt die von Čop kommende Strecke zwischen Šalamúnová und Čierna nad Tisou. Bei Čierna nad Tisou errichtete die Tschechoslowakei einen Grenzbahnhof.
In den Jahren 1951 bis 1955 wurden die bislang eigenständig betriebenen Teilstrecken als Teil des Projektes „Strecke der Freundschaft“ zweigleisig ausgebaut und 1961/62 elektrifiziert. Die Kilometrierung hatte ihren Nullpunkt fortan an der neuen Staatsgrenze und wurde noch weiter bis Žilina über die frühere Kaschau-Oderberger Bahn fortgeführt.[2][3]
Folgende Tabelle zeigt die Eröffnungsdaten des elektrischen Zugbetriebes:
Im Jahresfahrplan 2021 verkehren Personenzüge zwischen Čierna nad Tisou und Košice im Zweistundentakt, wobei ein einzelnes Zugpaar von und nach Čop durchgebunden wird. Die Züge benötigen für die 94 Kilometer lange Strecke etwa 100 Minuten. Darüber hinaus gibt es zwei Regionalschnellzugpaare in der Relation Mukačevo–Košice. Dazu kommen weitere Züge in der Relation Humenné–Košice, die jedoch auf der Bahnstrecke Čierna nad Tisou–Košice keine Verkehrshalte haben. Die Symmetrieminute liegt einige Minuten später als üblich.[4]
Der Krieg in der Ukraine bewirkte im Laufe des Jahres 2022 die temporäre Einstellung des planmäßigen Reiseverkehrs über die Staatsgrenze in Čierna nad Tisou.