1927 wurde die Bürgermeisterei Sohren in Amt Sohren und 1939 in Amt Büchenbeuren umbenannt. Dieses ging 1968 in der Verbandsgemeinde Büchenbeuren und 1970 in der Verbandsgemeinde Kirchberg (Hunsrück) auf.
Zur Mairie Sohren hatten die Gemeinden Altlay, Bärenbach, Belg, Büchenbeuren, Lautzenhausen, Laufersweiler, Niedersohren, Niederweiler, Sohren und Wahlenau gehört; Laufersweiler wurde ausgegliedert und kam zur Bürgermeisterei Kirchberg im Kreis Simmern. Zur Mairie Trarbach hatten Beuren, Hahn, Hirschfeld, Irmenach (mit Thalkleinich), Lötzbeuren, Raversbeuren, Starkenburg, Traben und Trarbach gehört; die Stadt Trarbach sowie die Gemeinden Starkenburg und Traben und wurden der Bürgermeisterei Trarbach im Kreis Zell zugeordnet. Außerdem wurden der Bürgermeisterei Sohren von der Mairie Nieder Kostenz die Gemeinde Würrich und von der Mairie Blankenrath im Kanton Zell die Gemeinde Rödelhausen zugeordnet.[5]
Der Verwaltungssitz war zunächst in der namensgebenden Gemeinde Sohren. 1852 wurde das Bürgermeisteramt von Sohren nach Büchenbeuren verlegt, der Name „Bürgermeisterei Sohren“ wurde beibehalten.[3][4]
Amt Sohren, Amt Büchenbeuren
So wie alle Bürgermeistereien in der Rheinprovinz wurde die Bürgermeisterei Sohren 1927 in „Amt Sohren“ umbenannt, 1939 erfolgte die Umbenennung in „Amt Büchenbeuren“.[7] Hinsichtlich der zugehörenden Gemeinden ergaben sich bis 1968, im Vergleich zu 1816, keine Veränderungen.
Verbandsgemeinde Büchenbeuren
Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden 1968 alle Ämter in den RegierungsbezirkenKoblenz und Trier in Verbandsgemeinden umgewandelt. Aus dem Amt Büchenbeuren wurde vorübergehend die Verbandsgemeinde Büchenbeuren gebildet. Der Verbandsgemeinde gehörten die Ortsgemeinden Altlay, Bärenbach, Belg, Beuren, Büchenbeuren, Hahn, Hirschfeld, Irmenach, Lautzenhausen, Lötzbeuren, Niedersohren, Niederweiler, Raversbeuren, Rödelhausen, Sohren, Thalkleinich, Wahlenau und Würrich an. Die Gemeinde Thalkleinich wurde 1969 nach Kleinich in Form einer Neubildung eingegliedert und wechselte in die Verbandsgemeinde Bernkastel (heute Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues) im Landkreis Bernkastel-Wittlich.
Im Jahr 1970 wurde auf der Grundlage des „Achten Landesgesetzes über die Verwaltungsvereinfachung im Lande Rheinland-Pfalz“ die Verbandsgemeinde Büchenbeuren aufgelöst. Die zugehörenden Gemeinden wurden, ebenso wie die Gemeinden der Verbandsgemeinde Gemünden, im Wesentlichen der Verbandsgemeinde Kirchberg im neu gebildeten Landkreis Simmern zugeordnet. Gegen diese Entscheidung bzw. gegen dieses Gesetz legten die Verbandsgemeinden Kirchberg und Gemünden Verfassungsbeschwerde beim rheinland-pfälzischen Verfassungsgerichtshof in Koblenz ein, die 1971 abgewiesen wurde.[7]
Nach der Topographisch-Statistischen Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen aus dem Jahr 1830 gehörten zur Bürgermeisterei Sohren 17 Dörfer, ein einzeln stehender Hof und neun Mühlen. Im Jahr 1817 wurden insgesamt 5.059 Einwohner gezählt; 1828 waren es 5.203 Einwohner, darunter 2.577 männliche und 2.626 weibliche; 3.740 der Einwohner gehörten dem evangelischen und 1.431 dem katholischen Glauben an, 32 waren Juden. Katholische Pfarrkirchen gab es in Altlay, Büchenbeuren und Sohren, Evangelische Kirchen gab es in Irmrnach, Lötzbeuren, Raversbeuren und Würrich.[8] Die Synagogengemeinde Soren wurde 1864 gegründet. 1843 gab es in Büchenbeuren, Hirschfeld, Irmenach, Lötzbeuren, Raversbeuren, Sohren und Würrich evangelische Schulen, katholische Schulen gab es in Altlay, Hirschfeld, Rödelhausen und Sohren.[2]
Weitere Details entstammen dem „Gemeindelexikon für das Königreich Preußen“ aus dem Jahr 1888, das auf den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 basiert. Im Verwaltungsgebiet der Bürgermeisterei Sohren lebten insgesamt 6.083 Einwohner in 1.283 Häusern und 1.275 Haushalten; 3.010 der Einwohner waren männlich und 3.073 weiblich. Bezüglich der Religionszugehörigkeit waren 4.424 der Einwohner evangelisch und 1.593 katholisch, die 66 Einwohner jüdischen Glaubens wohnten bis auf einen alle in Sohren.[4]
1885 betrug die Gesamtfläche der zur Bürgermeisterei gehörenden Gemeinden 9.965 Hektar, davon waren 3.747 Hektar Ackerland, 1.513 Hektar Wiesen und 3.841 Hektar Wald.[4]
Einzelnachweise
↑ abcdHeinrich Wilhelm Ludwig Pauli: Der Regierungs-Bezirk Coblenz, Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften des Regierungs-Bezirks nach ihrer Eintheilung in Gemeinden, Bürgermeistereien und Kreise, Coblenz: Pauli, 1817; S. 32 (www.dilibri.de)
↑ abcTopographisch-statistische Übersicht des Regierungs-Bezirks Coblenz, Coblenz: Hölscher, 1843, S. 100 (www.dilibri.de)
↑ abcdeGemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. BandXII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S.18ff. (Digitalisat).
↑ abcdHandbuch für die Bewohner vom Rhein-Mosel-Departement für das Jahr 1808, Coblenz: Prefektur-Buchdruckerey, 1808, S. 174 ff (www.dilibri.de)
↑
F. W. A. Schlickeysen: Repertorium der Gesetze und Verordnungen für die königl. preußischen Rheinprovinzen, Trier: Leistenschneider, 1830, S. 15 (www.dilibri.de)
↑ ab
Sabine Zinn-Thomas: Fremde vor Ort: Selbstbild und regionale Identität in Integrationsprozessen. Eine Studie im Hunsrück, Transcript-Verlag 2010; ISBN 3-8376-1395-X, S. 85 (Google Books)
↑Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830, S.629 (Digitalisat).