Ribot war der einzige Sohn seiner Eltern. Als sein Vater starb, war er erst 17 Jahre alt und musste für seine Mutter und die Schwestern sorgen. Daher nahm er eine Stellung als Buchhalter in einer Tuchwarenhandlung an, obwohl er sich bereits als Kind sehr für die Malerei interessiert hatte. Im Jahr 1845 ging er nach Paris, nachdem er zuvor geheiratet hatte. Aus dieser Ehe stammte sein Sohn Germain Théodule Clément Ribot (1845–1893),[1] den er später ausbildete. In Paris wurde er Schüler bei Auguste-Barthélémy Glaize. Er verdiente sich seinen Unterhalt zunächst durch die Fertigung und Verzierung kunsthandwerklicher Gegenstände, ehe er 1848 für einen Unternehmer nach Algerien reiste, um dort einige Arbeiten für diesen auszuführen. Dort blieb er bis 1851. Als er nach Paris zurückgekehrt war, nahm er erneut Gelegenheitsarbeiten an und stellte Kopien und Dekorationen her. Er bildete sich selbst weiter, indem er nachts im Schein einer Lampe Küchen- und Genreszenen oder Stillleben malte.[2] Dabei ließ er sich durch Jean Siméon Chardin beeinflussen.
Als er einige seiner Werke im Atelier von François Bonvin präsentierte, erhielt er mehr Aufmerksamkeit. 1861 durfte er erstmals mit einem Gemälde am Salon de Paris teilnehmen, was seine Bekanntheit erhöhte und zu einer gesteigerten Nachfrage und einigen Auszeichnungen (1864, 1865 und 1878, zusätzlich Aufnahme in die Ehrenlegio) führte.[3] 1865 begann er sich mit dem Heiligen Sebastian auch der Historienmalerei zuzuwenden.[2]
Im Laden des Antiquitätenhändlers, es ist eines der letzten Ribot-Gemälde von der Stadt Paris aus seinem Nachlass erworben.
Literaturquellen
Louis de Fourcaud: Thèodule Ribot; sa vie et ses oeuvres (= Maitres modernes). L. Boschet, Paris 1885.
Ribot, Augustin Théodule. In: Friedrich von Boetticher:Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 403 (Textarchiv – Internet Archive).
Frederick Wedmore: Ribot, Théodule. In: Encyclopædia Britannica. 11. Auflage. Band23: Refectory – Sainte-Beuve. London 1911, S.285–286 (englisch, Volltext [Wikisource]).
Emmanuel Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d’ecrivains specialistes francais et etrangers : Nouvelle edition entierement refondue, revue et corrigee sous la direction des heritiers de E. Benezit. Band 8, Paris 1976, S. 727–728.
Gabriel P. Weisberg: Théodule Ribot: Popular Imagery and the Little Milkmaid. In: The Bulletin of the Cleveland Museum of Art. Band63, Nr.8, 1976, ISSN0009-8841, S.253–263, JSTOR:25152657.
Mathias F. Hans: Théodule Augustin Ribot ein vergessener Meister. Galerie Hans, Hamburg 2010 (galeriehans.de [PDF]).
↑Ribot, Germain Théodule Clément. In: Index of artists represented in the Department of Prints and Drawings in the British Museum. Longmans, London 1893, S.224 (Textarchiv – Internet Archive).
↑C. H. Stranahan: A History Of French Painting From The Earliest To Its Latest Practice. Charles Scribner’s Sons, New York 1917, S.362 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).