Müller entstammte einer alten lübeckischen Familie. Sein Vater, der KaufmannFriedrich August Jacob Müller und dessen Ehefrau Pauline, einer geborenen Gossmann.[1] war Eigentümer der renommierten Leinen- und ManufakturhandlungF. A. Müller. Diese befand sich in der Breite StraßeMMQ 841, woraus später die Nr. 48 wurde.
Anschließend war Müller bis 1909 auf der Kaiserlichen Werft in Kiel beim Umbau des Linienschiffes Kaiser Barbarossa und nach seiner Ernennung zum Marine-Baurat zum stellvertretenden Betriebsdirektor der allgemeinen wissenschaftlichen Abteilung des Schiffbauressorts tätig. Zusätzlich ist er von 1899 bis 1908 als Dozent für Schiffbau an der Marineakademie tätig gewesen. Die Ernennung zum Marine-Oberbaurat erfolgte zum 29. April 1913.
Am 1. April 1914 wurde Müller als Betriebsdirektor für die Schiffsneubauten und Probefahrtschiffe an die Kaiserliche Werft nach Kiel versetzt.
Auch im Deutschen Segelsport ist Müller eine hervorragende Wirksamkeit zu bescheinigen. So gehörte er 19 Jahre lang dem Vorstand des Kaiserlichen Yacht-Clubs an. Er ist auch auf dem Gebiet des Segelyachtbaus erfolgreich gewesen. Die wohlgelungene Neukonstruktion der Yacht „Meteor“, deren Eigentümer KaiserWilhelm II. war, brachte ihm den weitreichenden Ruf eines erfolgreichen Segelyacht-Konstrukteurs ein. Im Laufe der Jahre trug sie ihrem Besitzer mehrere Erfolge, auch in Wettkämpfen gegen ausländische Fahrzeuge, ein.
Der Preis für seine Tätigkeit war seine angegriffene Gesundheit. Mit Rücksicht auf diese schied er 1918 aus der Marine aus und siedelte 1919 in seine „geliebte“ Vaterstadt über. Dort lebte er und seine Familie zurückgezogen in der Falkenstraße 10. Es gelang seiner angegriffenen Gesundheit nicht mehr, sich zu erholen. Müller starb am Samstag vor dem 1. Advent 1922 und wurde am Vormittag des 7. Dezembers im Lübecker Krematorium auf dem Vorwerker Friedhofeingeäschert und im Familiengrab auf dem Burgtorfriedhof beigesetzt.
Familie
Müller hatte sich mit Hedwig, einer geborenen Telzner, aus Görkau in Böhmen verheiratet. Aus der Ehe ging ein Sohn hervor.
Geheimer Marine-Baurat August Müller †. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1922/23, Nr. 2, Ausgabe vom 17. Dezember 1922, S. 21.
Geheimer Marine-Baurat August Müller †. In: Lübeckische Anzeigen, 172. Jg., Zweites Blatt, Nr. 341 vom 7. Dezember 1922.
Geheimer Marine-Baurat August Müller †. In: Lübecker General-Anzeiger, 41. Jahrgang, Nr. 287, Ausgabe vom 8. Dezember 1922.
Einzelnachweise
↑Pauline entstammte der Familie Gossmann, aus der der spätere lübeckische Konsul Gossmann hervorging.
↑Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Digitalisat), S. 90 Nr. 95
↑Lokale Nachrichten., Lübeckische Blätter, 46. Jg., Nr. 26, 26. April 1904, S. 395.
↑Geheimer Marine-Baurat August Müller †., In: Lübeckische Anzeigen., 172. Jg., Zweites Blatt, Nr. 341 vom 7. Dezember 1922.