August Georg Wilhelm Pezold wurde im mittelestnischen Rakvere (deutsch Wesenberg) geboren. Sein Vater war Arzt. Die Eltern starben früh. Pezold wurde daraufhin auf dem Gut des Grafen von Rehbinder in Udriku (Uddrich) erzogen. Anschließend besuchte er die Domschule in der estnischen Hauptstadt Tallinn (Reval).
Dort war er vor allem als Portraitmaler in Estland und Livland tätig, unter anderem in Tartu und Riga. Von 1824 bis 1830 war Pezold als Zeichenlehrer am Smolny-Institut in der russischen HauptstadtSankt Petersburg beschäftigt. 1837 reiste er durch Mitteleuropa und besuchte Finnland. 1839 ernannte ihn die Universität in Sankt Petersburg zum freien Künstler.
Verheiratet war Pezold mit Caroline, einer geborenen Tiling (1799–1886). Der Maler, Journalist und Schriftsteller Leopold von Pezold war eines von ihren vier Kindern.
Werk
Pezold wurde vor allem für seine Landschaftsskizzen und Porträts in Öl und als Lithograf bekannt. Er befasste sich stark mit Motiven seiner baltischen Heimat. Hierzu zählen die „naiv-realistischen“[1] Porträts von verschiedenen Volkstypen, die in den 1820er Jahren entstanden. Bekannt ist auch Pezolds Porträt von Friedrich Robert Faehlmann. Pezolds Stil wird dem „estnischen Biedermeier“ zugerechnet.[2]