António Spínola war Sohn einer wohlhabenden aristokratischen Familie. Spínolas Vater, António Sebastião Spínola, war einer der engsten Finanzberater des langjährigen portugiesischen Diktators Salazar.
Nach der Veröffentlichung seines Buches Portugal e o Futuro („Portugal und die Zukunft“; deutsch, Düsseldorf 1974), in dem er im Februar 1974 darlegte, dass der kostspielige Kolonialkrieg in Afrika militärisch nicht zu gewinnen sei, und für politische Reformen plädierte, wurde er im März 1974 seines Postens enthoben.[1]
Nach Auseinandersetzungen mit dem linken Flügel des MFA trat er im September 1974 zurück. Nachdem er am 11. März 1975 in einen gescheiterten Putschversuch konservativer Kräfte gegen die Linksregierung involviert war, musste er aus Portugal fliehen und ging nach Spanien (später Brasilien) ins Exil.
Exil und Tod
Im brasilianischen Exil gründete er im Geheimen die Movimento Democrático de Libertação de Portugal („Demokratische Bewegung zur Befreiung Portugals“) mit dem Ziel nach Portugal zurückzukehren, die sozialistischen Kräfte zu stürzen und die Macht zurückzuerobern. Im Februar 1976 gelangte er unter der Auflage, jegliche politische Tätigkeit zu unterlassen, in die Schweiz. Als er am 25. März 1976 in Düsseldorf für Waffenlieferungsverhandlungen mit Günter Wallraff, der sich als Waffenunterhändler ausgab, zusammenkam, wurden seine Putschpläne von Wallraff publik gemacht.[2] Am 9. April musste er die Schweiz verlassen und floh nach Brasilien.[3]
Nach 1976 kehrte er aus dem Exil nach Portugal zurück. Trotz der Putschversuche wurde er wegen seiner bedeutenden Rolle während der Nelkenrevolution später rehabilitiert, spielte aber politisch keine Rolle mehr. 1981 wurde ihm der Ehrentitel eines Marschalls, 1987 das Großkreuz des Turm- und Schwertordens verliehen.