Das Gebiet des späteren Amtes Rothenkirchen bildete bis 1668 ein selbstständiges Rittergut.[1] Mit dem in diesem Jahr durch den letzten Eigentümer Hans Veit von Würtzburg erfolgten Verkauf gelangte es in bambergischen Besitz und bildete danach eine selbstständiges Amt, dessen territoriale und rechtliche Struktur bis zum Ende des Hochstiftes nahezu unverändert blieb.
Geografie
Das im Nordosten des Bamberger Herrschaftsgebietes gelegene Amt war eines der kleineren bambergischen Ämtern.[2] Es war ausschließlich von anderen hochstiftischen Gebieten umgeben und lag im nordwestlichen Bereich einer großen bambergischen Exklave, deren Hauptort die Stadt Kronach war.[3] Seine bambergischen Nachbarämter waren das Amt Teuschnitz im Nordosten, das Amt Kronach im Südosten und das Amt Fürth am Berg im Süden.[4][5] Die gesamte Westgrenze des Rothenkirchener Amtes wurde von einem langgestreckten Gebietsstreifen abgeschlossen, dessen beide Hauptorte die Dörfer Friedersdorf und Welitsch waren und der eine Exklave des Amtes Kronach bildete.
Struktur
Die Verwaltung des Amtes Rothenkirchen bestand aus einem Vogteiamt, einem Steueramt und einem Kastenamt.[6] Ursprünglich hatte auch ein Centamt dazu gehört, diese Funktion wurde allerdings später vom Centamt Teuschnitz übernommen.[7]
Amtssitz
Der Verwaltungssitz des Amtes befand sich im damaligen Marktort Rothenkirchen, das heute einen Gemeindeteil von Pressig ist.[2] Die Verwaltung war zunächst im örtlichen Schloss untergebracht und wurde später in ein eigens dafür errichtetes Amtshaus verlegt.
Das Steueramt Rothenkirchen war eines der 46 Steuerämter des Hochstiftes Bamberg.[8] Der räumliche Wirkungsbereich des Steueramtes war deckungsgleich mit dem des Rothenkirchener Vogteiamtes.[6]
Kastenamt
Das Kastenamt Rothenkirchen war eines der 24 Kastenämter des Hochstiftes Bamberg.[8][6]
Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672–1693). Selbstverlag des Historischen Vereins Bamberg, Bamberg 1976, ISBN 3-87735-083-6.
Claus Fackler: Stiftsadel und geistliche Territorien 1670–1803. Eos Verlag, 2007, ISBN 978-3-8306-7268-5.
Johann Georg Prändel: Die pfalzbairische Provinz in Schwaben, die beiden Fürstenthümer Bamberg und Würzburg, und das Herzogthum Berg enthaltend. In: Erdbeschreibung der gesammten pfalzbairischen Besitzungen: mit steter Hinsicht auf Topographie, Geschichte, physische Beschaffenheit, Land- und Staatswirthschaft. Uhlmannsche Buchhandlung, Amberg 1806.
Hochstift Bamberg (Hrsg.): Bamberger Hof-Staats- und Standskalender für das Jahr 1796. Bamberg 1796.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
↑ abKronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
↑Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
↑ abcdKronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S.446.
↑Kronach – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S.217–218.
↑ abcMax Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.712.
50.36316666666711.319388888889Koordinaten: 50° N, 11° O