Das Scheßlitzer Gebiet bildete über lange Zeit eine Enklave innerhalb des Bamberger Herrschaftsgebietes, die von den auf der Burg Giech residierenden Grafen von Truhendingen kontrolliert wurde. Erst in den Jahren 1382 und 1390 gelang dem Hochstift die vollständige Erwerbung dieses Territoriums.[5]
Der Sitz der auch als Pflege Giech bezeichneten Scheßlitzer Amtsverwaltung befand sich ursprünglich auf der Burg Giech und wurde später in die Stadt Scheßlitz verlegt.[7][8][9]
Das Oberamt Scheßlitz war eine Mittelbehörde, die ausschließlich repräsentative Tätigkeiten ausübte ohne Jurisdiktions- und Verwaltungsaufgaben.[6] Das Amtspersonal bestand aus einem Oberamtmann und einem Oberamtssekretär.
Außerdem gehörten zum Vogteibezirk des Scheßlitzer Amtes noch folgende Kondominate, d. h. Dorfmarkungen, in denen die Dorf- und Gemeindeherrschaft (DGH) entweder gemeinsam („cumulative“) oder abwechselnd („alternative“) ausgeübt wurde:
Das Centamt Scheßlitz war eines der 29 Centämter des Hochstiftes Bamberg.[10] Sein Hochgerichtsbezirk umfasste folgende Dorfmarkungen und Ortschaften:[6][3][4]
Das Steueramt Scheßlitz war eines der 46 Steuerämter des Hochstiftes Bamberg.[10] Der räumliche Wirkungsbereich des Steueramtes war deckungsgleich mit dem des Scheßlitzer Vogteiamtes.[56]
Die wirtschaftliche Bedeutung des Amtes für das Hochstift Bamberg war groß. Es war das zweitertragsreichste Amt und wurde daher als Amt IV Klasse (von 5) geführt. Die Steuererträge des Steueramtes betrugen im Schnitt in der Amtszeit von Peter Philipp von Dernbach (1672–1683) 6931 und in der Amtszeit von Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg (1683–1693) 6830 fränkische Gulden pro Jahr.[57]
Kastenamt
Das Kastenamt Scheßlitz war eines der 24 Kastenämter des Hochstiftes Bamberg.[10][6]
Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg (1672–1693). Selbstverlag des Historischen Vereins Bamberg, Bamberg 1976, ISBN 3-87735-083-6.
Claus Fackler: Stiftsadel und geistliche Territorien 1670–1803. Eos Verlag, 2007, ISBN 978-3-8306-7268-5.
Johann Georg Prändel: Die pfalzbairische Provinz in Schwaben, die beiden Fürstenthümer Bamberg und Würzburg, und das Herzogthum Berg enthaltend. In: Erdbeschreibung der gesammten pfalzbairischen Besitzungen: mit steter Hinsicht auf Topographie, Geschichte, physische Beschaffenheit, Land- und Staatswirthschaft. Uhlmannsche Buchhandlung, Amberg 1806.
Hochstift Bamberg (Hrsg.): Bamberger Hof-Staats- und Standskalender für das Jahr 1796. Bamberg 1796.
Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Ämter am Ende des Alten Reiches“.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichte am Ende des Alten Reiches“.
↑ abHildegard Weiß: Lichtenfels-Staffelstein. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtskarte“ (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. Mai 2020]).
↑Bamberg – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S.57.
↑ abcdStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.88.
↑Bamberg – Der Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S.56–57.
↑ abcStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.125.
↑ abcdStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.162.
↑ abcdMax Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S.712.
↑Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S.66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
↑ abLichtenfels-Staffelstein. In: Historischer Atlas von Bayern. S.63 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 3. Mai 2020]).
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.110.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.115.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.117.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.120.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.124.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.127.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.129.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.131.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.137.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.139.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.140.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.142.
↑ abcdStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.144.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.149.
↑ abcdStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.154.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.156.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.158.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.166.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.168.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.171.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.172.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.175.
↑ abcdefStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.185.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.187.
↑ abcStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.188.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.119.
↑Lichtenfels-Staffelstein. In: Historischer Atlas von Bayern. S.65 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 12. Mai 2020]).
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.164.
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.113.
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.126.
↑Lichtenfels-Staffelstein. In: Historischer Atlas von Bayern. S.75 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 12. Mai 2020]).
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.132.
↑Lichtenfels-Staffelstein. In: Historischer Atlas von Bayern. S.82 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 12. Mai 2020]).
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.141.
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.145.
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.155.
↑ abStadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.159.
↑Lichtenfels-Staffelstein. In: Historischer Atlas von Bayern. S.98 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 12. Mai 2020]).
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.161.
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.163.
↑Lichtenfels-Staffelstein. In: Historischer Atlas von Bayern. S.110 (digitale-sammlungen.de [abgerufen am 12. Mai 2020]).
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.182.
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.186.
↑Stadt- und Landkreis Bamberg. In: Historischer Atlas von Bayern. S.89–91.
↑Hermann Caspary: Staat, Finanzen, Wirtschaft und Heerwesen im Hochstift Bamberg : (1672 - 1693), 1976, ISBN 3-87735-083-6, S. 377.
↑Claus Fackler: Stiftsadel und Geistliche Territorien 1670–1803, 2006, ISBN 978-3-8306-7268-5, S. 169.
↑Claus Fackler: Stiftsadel und Geistliche Territorien 1670–1803, 2006, ISBN 978-3-8306-7268-5, S. 169.
↑Claus Fackler: Stiftsadel und Geistliche Territorien 1670–1803, 2006, ISBN 978-3-8306-7268-5, S. 165.
↑Claus Fackler: Stiftsadel und Geistliche Territorien 1670–1803, 2006, ISBN 978-3-8306-7268-5, S. 168.
↑Claus Fackler: Stiftsadel und Geistliche Territorien 1670–1803, 2006, ISBN 978-3-8306-7268-5, S. 165.
↑Claus Fackler: Stiftsadel und Geistliche Territorien 1670–1803, 2006, ISBN 978-3-8306-7268-5, S. 178.