Neben Prozessoren bietet AMD vor allem auch Chipsätze für diese Prozessoren an. Ursprünglich sah sich AMD nicht als Anbieter von Chipsätzen, hat aber zu bestimmten Zeitpunkten immer wieder eigene oder eingekaufte Chipsätze angeboten, um Mainboard-Herstellern den Übergang zu einer neuen Prozessorgeneration zu erleichtern und Lücken im Angebot von Chipsatzherstellern wie NVIDIA, VIA, SiS oder ULi zu überbrücken. Nach dem Kauf von ATI Technologies im Jahr 2006 integrierte AMD diese Chipsätze vollständig in das eigene Produktsortiment.
Eigentlich sollte dem AMD-640 noch ein Chipsatz mit 100 MHz FSB und AGP nachfolgen, um das Konzept des Super-Sockel 7 für den AMD K6-2 zu unterstützen (wahrscheinlich wäre es ein VIA Apollo MVP3 gewesen), aber dieser Chipsatz wurde nie auf den Markt gebracht.
Athlon
Mit dem Beginn der K7-Generation (AMD Athlon) brachte AMD dann den AMD-750 (Codename: Irongate) auf den Markt, der aus der AMD-751 Northbridge und der AMD-756 Southbridge bestand. Allerdings wurde auch sehr häufig die VIA 82C686A als Southbridge eingesetzt, da diese besser ausgestattet war.
Der AMD-750 war sehr wichtig, weil kein weiterer passender Chipsatz für das vom Alpha-Prozessor abgeleitete Busprotokoll EV6 des Athlon zur Verfügung stand. VIA Technologies hatte den KX133 noch nicht fertig und die anderen Hersteller warteten zunächst ab.
Mit dem Wechsel auf DDR-SDRAM und der Einführung des AMD Athlon MP brachte AMD noch die AMD-760 Serie auf den Markt. Diese bestand zum einen aus dem AMD-760 (AMD-761 Northbridge und AMD-766 Southbridge) für den AMD Athlon und AMD Duron sowie zum anderen aus den SMP-tauglichen Chipsätzen AMD-760 MP (AMD-762 Northbridge und AMD-766 Southbridge) und AMD-760 MPX (AMD-762 Northbridge und AMD-768 Southbridge) für den AMD Athlon MP. Allerdings wurde wiederum sehr häufig anstelle der AMD766 Southbridge die VIA 82C686B eingesetzt.
Athlon 64
Auch bei der Markteinführung des AMD Athlon 64 und des AMD Opteron hatte AMD mit der AMD-8000 Serie wieder entsprechende Chipsätze parat, die den neuerlichen Plattformwechsel erleichtern sollten. Diesmal waren die Chipsatzhersteller deutlich schneller und so wurde die AMD-8000 Serie überwiegend auf Server- und Workstation-Mainboards verbaut.
Bei der AMD-8000 Serie setzte AMD vollständig auf HyperTransport als Chipsatz-Verbindung und man kann daher auch nicht mehr wirklich von North- oder Southbridge sprechen, da die einzelnen Chipsatz-Elemente lediglich HyperTransport-Brückenchips (Tunnel) waren, die je nach Anforderung kombiniert werden konnten. Es gab folgende Chipsatz-Elemente: AMD-8151 (HyperTransport AGP 3.0 Tunnel), AMD-8132 (HyperTransport PCI-X 2.0 Tunnel), AMD-8131 (HyperTransport PCI-X 1.0 Tunnel) und AMD-8111 (HyperTransport I/O Hub). AMD-8151, AMD-8132 und AMD-8131 sind noch am ehesten mit der klassischen Northbridge vergleichbar, während AMD-8111 weitestgehend einer klassischen Southbridge entsprach.
Danach wurde es zeitweise still um AMD-Chipsätze. Durch den Kauf von ATI Technologies im Jahr 2006 bekam AMD wieder ein komplettes Produkt-Programm für Chipsätze, einschließlich IGPs, in die Hand. ATI wurde vollständig in AMD integriert.
Produkte für die eigene Plattform wurden teilweise umbenannt; Produkte für Intel-Plattformen wurden weiterhin unter dem Markennamen ATI vermarktet.
Beginnend mit den Prozessoren der K10-Generation (z. B. AMD Opteron (K10), AMD Athlon X2, AMD Phenom) begann AMD, gesamte Serien an Chipsätzen vorzustellen. Die erste war die zur K8-Technologie abwärtskompatible AMD-7er-Chipsatz-Serie. Sie wurde im November 2007 vorgestellt.
Im März 2010 wurde mit dem 890GX das erste Modell der neuen AMD-800-Serie vorgestellt.
Am 1. Juni 2011 wurde mit dem 990FX das erste Modell der neuen AMD-900-Serie vorgestellt. Die 900 Serie ist voll kompatibel zu den AMD FX Prozessoren.
Modellübersicht Northbridges
Mit Einführung der AMD Fusion Generation im Jahr 2011 wurde die Northbridge direkt auf dem Die integriert.[1] Daher werden seitdem keine externen Chipsätze entwickelt.
PCI-Express-Chipsätze
Folgende AMD-Chipsätze benutzen den PCI-Express-Protokoll (PCIe) zur Signalübertragung von Peripheriegeräten mit dem Chipsatz und HyperTransport (HT) zur Verbindung des CPUs mit dem Northbridge.
Hinweis: Für Informationen über ältere Chipsätze bzw. nicht umbenannte Chipsätze von ATI Technologies siehe ATI Technologies!
↑CrossFire wird laut AMD vom Chipsatz nicht unterstützt. Es gibt jedoch einige Mainboards mit x16+x4 oder x8+x8 CrossFire Lanes.
↑Der 760G unterstützt sowohl DisplayPort- als auch HDMI-Signale zur Video-Ausgabe, jedoch ist die Implementierung vom jeweiligen Mainboard abhängig.
PCI-Chipsätze
Folgende AMD-Chipsätze benutzen den PCI-Bus zur Signalübertragung von Peripheriegeräten mit dem Chipsatz und den Front Side Bus (FSB) zur Verbindung des CPUs mit dem Northbridge.
↑Aufgrund eines Fehlers mit dem integrierten USB-Controller wurden die ersten hergestellten Mainboards ohne USB header ausgeliefert. Die Hersteller legten deshalb PCI USB-Karten bei. Der Chipsatz wurde aktualisiert.