Die 389. Infanterie-Division wurde am 27. Januar 1942 als eine von fünf sogenannten „Rheingold-Divisionen“ der 18. Aufstellungswelle auf dem Truppenübungsplatz Milowitz nordöstlich von Prag aus Ersatztruppenteilen der WehrkreiseIX, XII und XIII aufgestellt. Dabei wurden ältere Wehrpflichtige, die teilweise bereits am Polen- und Westfeldzug teilgenommen hatten, erneut einberufen, obgleich sie in sogenannten kriegswichtigen Berufen tätig waren. Das war eine Folge der hohen Verluste des vorangegangenen Kriegswinters. Es handelte sich um eine „bespannte Einheit“.
Sie trug die Hauptlast bei der Offensive auf das Stalingrader Traktorenwerk am 14. Oktober 1942, obwohl sie bereits größere Verluste erlitten hatte und sich in einem abgekämpften Stadium befand. Die Division erlitt innerhalb weniger Tage verheerende Verluste, die nicht mehr ausgeglichen werden konnten. Die Pioniere des Pionier-Bataillons 389 und die Infanteristen der Infanterie-Regimenter 544 und 546 nahmen an der Operation Hubertus teil.
Vernichtung 1943
Die Division ging am 2. Februar 1943 im Kessel von Stalingrad unter.
Wiederaufstellung in Frankreich
Neu aufgestellt als Kampfgruppe wurde die 389. Infanterie-Division aus Urlaubern und Überlebenden der alten Einheit ab 17. Februar 1943 in Frankreich.
Verlegung an die Ostfront
Die Aufwertung zur Volldivision und der Transport an die Ostfront erfolgten im September 1943.
Vernichtung 1944
Nach verlustreichen Abwehrkämpfen am Dnepr-Abschnitt geriet die Division am 25. Januar 1944 in eine Schlüsselsituation, als sie in einer Frontlinie südlich der 72. ID stand. Hier wurde sie massiv von der 2. Ukrainischen Front angegriffen. Die 57. ID, die nördlich der 72. ID im Zusammenwirken mit der 5. SS-PD eine Stellung an dem vom Fluss Irdyn (Tjasmyn) entwässerten Moorgebiet mit Namen Irdyner Sumpf bei Smila hielt, wurde zur Unterstützung der 389. ID herangeführt. Sie kam jedoch zu spät und konnte nur noch Reste der inzwischen aufgeriebenen 389. ID aufnehmen. Da die 2. Ukrainische Front dann nördlich einschwenkte, wurden diese vier Divisionen von weiter südlich operierenden Einheiten, wie der 3. PD getrennt, und in den Kessel von Tscherkassy gedrängt.[1]
Wiederaufstellung durch Verwendung der Schatten-Division Milowitz
Nach dem Ausbruch musste die Division noch Teile an die 57. ID abgeben und wurde anschließend durch die Schatten-Division Milowitz ab März 1944 aufgefrischt und neu aufgestellt.
Armeeoberkommando 6, Kriegstagebuch Nr. 12 vom 23. Mai – 19. Juli 1942, Bundesarchiv -Militärarchiv Freiburg-, RH 20-6/176.
Armeeoberkommando 6, Kriegstagebuch Nr. 13 / 1. Band vom 20. Juli – 26. August, Bundesarchiv -Militärarchiv Freiburg-, RH 20-6/198.
Literatur
Wilhelm Hauck, Die deutschen Infanterie-Divisionen Aufstellungsjahre 1939–1945, Band 3, 1993, Podzun-Verlag, ISBN 3-7909-0476-7.
David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September-November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, ISBN 978-0-7006-1664-0.
David M. Glantz with Jonathan M. House, To the Gates of Stalingrad: Soviet-German Combat Operations, April-August 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume I), University of Kansas Press, Lawrence 2009, ISBN 978-0-7006-1630-5.
Janusz Piekalkiewicz, Stalingrad, Anatomie einer Schlacht, 4. Auflage, Heyne-Verlag München 1992, ISBN 3-453-06012-1
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band10. Die Landstreitkräfte 371–500. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975, ISBN 3-7648-1002-5, S.53f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Haupt, Werner: Kurland 1944/45 – die vergessene Heeresgruppe, Friedberg 1979.
↑Samuel W. Mitcham: German Order of Battle, Volume 2: 291st-999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in World War II. Stackpole, 2007. S. 92.