Die deutsche Ortsbezeichnung Labuhn steht für drei pommersche Orte. Der polnische Ortsname kommt nur hier vor.
Geschichte
Das Dorf entstand vermutlich zwischen 1050 und 1138, die erste urkundliche Erwähnung ist aber erst für das Jahr 1410 zu finden.[2]
Im Jahre 1910 lebten in der Gemeinde und im Gutsbezirk Labuhn 601 Menschen. Die Zahl der Einwohner betrug 1933 insgesamt 555, im Jahre 1939 bereits 567 und stieg im heutigen Łebunia auf 666.
Im Jahr 1945 war Labuhn ein Dorf im Lauenburg in Pommern im Regierungsbezirk Köslin in der preußischen Provinz Pommern. Das Dorf war Sitz eines Standesamtes, das auch für Zewitz (heute polnisch Cewice) zuständig war. Umgekehrt war Zewitz Sitz und namensgebender Ort eines Amtsbezirkes, dem auch Labuhn zugeordnet war.
Zur Gemeinde Labuhn gehörten damals noch die Ortschaften Boor und Wassermühle.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Labuhn zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Anschließend begann im Dorf die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Labuhn erhielt den polnischen Ortsnamen Łebunia. In der darauf folgenden Zeit wurden Labuhns Alteinwohner vertrieben.
Łebunia ist ein altes Kirchdorf mit einer – seit der Reformation – überwiegend evangelischen Einwohnerschaft. Die wenigen katholischen Kirchenglieder gehörten vor 1945 zur Pfarrei Lauenburg (heute polnisch Lębork).
Bis 1945 verlief durch das Kirchspiel Labuhn die Provinzgrenze zwischen Pommern und Westpreußen, wobei die Ortschaften Labuhn, Zewitz (Cewice), Wussow (Osowo Lęborskie), die Kapellengemeinde Groß Massow (Maszewo Lęborskie) und Poppow (Popowo) in Pommern, die Dörfer Occalitz (Okalice) und Werder (Zakrzewo) aber schon in Westpreußen lagen.
Im Jahre 1940 wurden im Kirchspiel Labuhn 2100 Gemeindeglieder gezählt.
Nach 1945 wurde auch Łebunia – nun allerdings katholischer – Pfarrsitz, und die Kirche erhielt den Namen des Erzengels Michael („Kościół Świętego Michała Archanioła“ – Michaeliskirche).
Unter den Geistlichen ragt die Person des Pfarrers Schwartze (1804–1850) heraus. Er war wegen seiner medizinischen Kenntnisse weit bekannt und wurde 1831 bei der hier herrschenden Cholera zum Bezirkssanitätskommissar ernannt. Auch um das Schulwesen erwarb er sich große Verdienste.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kirche des Erzengels Michael aus dem Jahr 1870 ist seit 1995 als Denkmal registriert.[2]
Ludwig Wilhelm BrüggemannAusfuͤhrliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1050, Absatz (10).